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Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Titel: Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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anderen blickte. »Als wär’ er genau ...« Er drehte sich zu dem Obelisken. » Hier! «
    Sein grellgrüner Blick und der von Garlyn trafen sich. Der Syndolon riss das Gewehr hoch.
    Garlyns Instinkt übernahm die Kontrolle über seinen Körper. Bevor er sich versah, warf er sich mit aller Macht gegen den Obelisken. Die Säule aus Karneol kippte; der Wächter fluchte, sprang zurück.
    Sein Schrei wurde erstickt, als der Obelisk ihn von der Brust bis zu den Beinen unter sich begrub. Im selben Moment sprang Garlyn vor und schmetterte dem zweiten Wächter den Gewehrkolben ins erschrockene Gesicht. Der Mann stürzte bewusstlos zu Boden, neben seinen Kumpan unter dem Obelisken. Letzterer versuchte hilflos seine Waffe zu greifen, die neben ihm gelandet war. Garlyn trat nach dem Gewehr, ließ es einige Meter über den Boden gleiten, aus der Reichweite des Wächters.
    Dann rannte er weiter.
    Der Gestank von verbranntem Fell schien Waridur zu verfolgen, selbst als er die Sicherheitstür seines Büros hinter sich verriegelte. Zorn brannte wie Säure in seinen Adern, als er daran dachte, wie viel Geld und Blut er darin investiert hatte, Skra zu zähmen und abzurichten. Alles verschwendet, durch einen einzigen Schuss.
    Kirai. Er würde ihren Willen brechen, ihr Gehorsam beibringen, und wenn er sie dafür häuten musste. Sie hatte ihn verraten, wieder verraten. Wie ihre verfluchte Mutter zuvor. Wie Tiru, der alte Narr. Und wie Tiru und ihre Mutter würde sie dafür büßen.
    Doch der Junge hatte Vorrang: Ruuli Kahns Schiff war auf dem Weg hierher. Er konnte – er durfte – Kahns Leuten nicht mit leeren Händen entgegentreten. Der Junge musste eingefangen werden, oder sein eigener Hals lag in der Schlinge.
    »Raumschild aktivieren!«, befahl Waridur dem Haus, doch selbst, als das blaue Kraftfeld alle Wände um ihn herum belegte, entspannte er sich nicht. Wie hatte der Junge entkommen können? Hatte Tiru ihm ebenfalls geholfen? Oder hatte das Artefakt an seinem Arm etwas damit zu tun?
    Gleichgültig. Seine Leute würden ihn wieder einfangen. Alle Eingänge des Hauses hatten sich hermetisch abgeriegelt – niemand kam raus, und nur seine Wachleute kamen herein. Ihm war sofort klar gewesen, dass Tiru versucht hatte, das Sicherheitsnetz zu manipulieren, aber er hatte die Systeme neu gebootet und gescannt. Alles sollte wieder perfekt laufen.
    Waridur wischte über seinen Schreibtisch und erweckte das Holokom-Interface zum Leben. »Zeige mir den Feed aus den Sicherheitskameras!«
    Drei Dutzend Hologrammfenster materialisierten sich im Halbkreis um seinen Schreibtisch. Waridur erwartete, seine Leute zu sehen, die durch das Haus ausschwärmten. Den Jungen auf der Flucht. Seine Tochter.
    Doch was er sah, in jedem Holofenster, grinsend und faltig, war das Gesicht seines Obersten Sicherheitstechnikers.
    » Ich grüße dich, Konnar Waridur. Wenn du das hier siehst, bin ich sehr wahrscheinlich tot. Und du hast mich getötet. Aber der alte Tiru ist cleverer, als du glaubst. Vergiss dein Überwachungssystem, deine Sicherheitsschlösser. Egal, was du versuchst: Sie gehören mir und ich gebe sie nicht sobald wieder her.«
    »Du verfluchter –!«
    »Ach ja! Während du diese Aufzeichnung siehst, sehr wahrscheinlich schäumend vor Wut, gehen Hyperfunk-Nachrichten an alle deine Feinde raus, zusammen mit deinen Sicherheitscodes, Passwörtern, Kontodaten und all den anderen schmutzigen, kleinen Geheimnissen, die du in deiner langen Karriere gesammelt hast. Ich denke, sie werden viel Freude daran haben.
    Du dagegen, vermute ich, sehr viel weniger. Tiru entbietet dir einen letzten Gruß, Konnar Waridur. Ich hoffe, du erstickst daran. «
    Das Interface zersplitterte unter Waridurs Faust. Blut lief aus seiner Handkante, aber er ignorierte es.
    Die Komverbindung zu seinen Leuten war tot.
    Die Sicherheitskameras waren tot.
    Die Hauskontrollen waren tot.
    Er war tot, wenn er den Jungen nicht wieder in seine Gewalt bekam.
    Bleib stehen , hörte sie eine innere Stimme sagen. Du kannst nicht entkommen, nicht ein zweites Mal. Bleib stehen, oder er wird dich töten.
    Jeder Muskel ihres Körpers war angespannt, aus Angst, jeden Moment könnte ein Laserschuss ihren Rücken durchbohren. Doch sie konnte nicht stoppen, selbst wenn sie gewollt hätte. Ihr Körper rannte automatisch wie ein Roboter durch das Haus ihres Vaters.
    Sie sah über die Schulter. Keine Spur von Heska. Sie wusste, dass ihr Vater ihn hinter ihr hergeschickt hatte. Aber sie wusste auch, wie

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