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Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Titel: Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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zurück.
    Kirai blinzelte. Im nächsten Moment schoss eine Hand vor, packte sie am Arm und riss sie auf die Beine.
    Heska stand hinter ihr; er hielt sie mit dem linken Arm im Schwitzkasten. »Aus der Traum«, zischte er ins Ohr.
    »Ich hatte dich gewarnt«, sagte ihr Vater.
    » Garlyn! «, schrie Kirai, so laut sie konnte.

Der Schuss
    Er fuhr auf, als er den Schrei hörte – weit entfernt und durch die Tür gedämpft, doch er erkannte die Stimme:
    Kirai!
    Garlyn sprang zur Tür und hämmerte verzweifelt dagegen. »Kirai!« rief er. »Ki!« Und dann, wütend: »Lasst sie in Ruhe, ihr Arschlöcher, oder ihr kriegt es mit mir zu tun!«
    Nichts und niemand beachtete ihn.
    Er trat gegen die Tür, warf sich mit der Schulter dagegen.
    »Kirai!« schrie er. »Macht auf, verdammt!«
    Die Gedanken hämmerten durch seinen Schädel, sein Puls raste. Was immer ihr Plan gewesen war – es war schief gegangen.
    Er brauchte eine Waffe, irgendetwas, mit dem er die Tür aufschweißen konnte! Jede Sekunde, die er hier festsaß, konnte Kirais letzte sein! Ihm wurde schlecht, als er sich vorstellte, was ihr irrer Vater ihr antun konnte.
    Er musste hier raus! Er –!
    Dann sah er das dunkle Glühen an seinem Unterarm. Die Helix war erwacht. Garlyn erschrak – und das Glühen verging augenblicklich.
    »Nein, nein, nein!« Er schüttelte seinen rechten Unterarm, als könne das die Helix wieder aktivieren. »Bleib an, du Mistding! Tu was! Tu irgendwas , verflucht!«
    Schattenmonster aus dem Nichts. Ein Riss in eine Alptraumwelt ... Was, wenn die Macht der Helix ihn töten würde, eingesperrt in diese Räume? Wenn sie Kirai töten würde?
    Aber wenn es die Helix nicht tat, würde es ihr Vater tun. Das konnte er nicht zulassen, dieser Bastard musste aufgehalten werden!
    Und was ist mit dir? , dachte er. Bist du auf den Tod vorbereitet, ausgelöscht durch dein eigenes Erbstück, das du nicht kontrollieren kannst?
    Nein, das war er nicht. Er fürchtete sich vor dem Tod.
    Er fürchtete sich vor der Helix.
    Aber das durfte er nicht. Rick würde sich auch nicht vor dem Ding fürchten. Oder vielleicht doch?
    » Garlyn! « Wieder hallte Kirais Stimme durch den Palast. Schmerzerfüllt, ängstlich.
    Garlyn stieß einen langen Laut der Wut und Verzweiflung aus. Er hob die Schattenhelix, die Augen zusammengekniffen, mit wildem Atem und donnerndem Herzen.
    Sie stirbt, wenn du nichts unternimmst!
    Er konzentrierte sich auf seinen Zorn, verdrängte alle anderen Emotionen. »Ich bin Garlyn ro-Caytor, dein Herr und Meister, du Scheißding!«, presste er mit zusammengebissenen Zähnen hervor. Feuer schien durch seine Adern zu rasen. »Ein Crondar! Ein gottverdammter Herr des Abgrunds! Ich befehle dir, mir zu helfen, oder ich schwöre, ich zerschnetzel’ dich zu schwarzem Konfetti! Hilf mir – SOFORT!«
    Funken aus dunkler Energie umzuckten die Schattenspiralen um seinen Arm. In der nächsten Sekunde waren es schwarzen Blitze, die die Schattenhelix einhüllten und seine Finger umspielten wie Elmsfeuer. Jedes Haar an seinem Körper stand aufrecht, er spürte ihre Macht wie einen Hurrikan, wie einen Sternensturm, wie eine Supernova in seiner Hand.
    Schreiend im Einklang mit der tosenden Energie der Helix stieß er den Arm nach vorn, die Hand gebieterisch erhoben.
    Erst war es nur ein winziger, schwarzer Punkt, der inmitten der Tür erschien. Dann explodierte er zu einem schwarzen Riss, der die Wirklichkeit spaltete. Ein gähnender, brüllender Abgrund aus Kälte und absoluter Finsternis.
    Ungläubig lachend und entsetzt zugleich sah Garlyn zu, wie der Riss die Tür zusammenknüllte wie Bonbonpapier. Das Metall zerriss kreischend – und die zertrümmerte Tür wurde in den Abgrund gesogen. Mauerwerk löste sich aus der Wand und verschwand ebenfalls in der Welt jenseits der Welt. Der Riss breitete sich aus, wurde größer und hungriger und monströser, und er konnte es fühlen: Etwas näherte sich aus der Dunkelheit, hielt auf ihn zu, rasend vor Zorn und –
    »STOPP!«, schrie Garlyn.
    Die Blitze erstarben. Die Helix erlosch. Und der Riss in der Wirklichkeit verging wie ein böser Traum, von einer Sekunde auf die nächste.
    Garlyn rang nach Atem, zwei, drei, vier Sekunden lang – erschüttert und überwältigt von der Macht der Helix. Das war ich. Furcht und Adrenalin ließen ihn zittern. Ich hab’ das getan. Ich hab’ ihr befohlen und sie hat gehorcht!
    Nur blieb ihm keine Zeit, die Erfahrung zu verarbeiten, denn schon donnerten Schritte auf dem Korridor.

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