Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Titel: Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
Vom Netzwerk:
Als wir damals hier waren, Rick, Hubert, Evi und ich, hat er mich erkannt. Zu mir gesprochen.«
    »Gesprochen? Wie?«
    Garlyn zuckte mit den Achseln. »Telepathisch natürlich, wie sonst?«
    »Ah«, machte Kirai. »Natürlich. Ich Dummerle.«
    Er schmunzelte darüber. »Mach dir nichts draus, es war auch für mich nicht leicht zu schlucken.« Er erinnerte sich an seinen ersten, unfreiwilligen Tauchgang in dem glibberigen Ozean, als aus Schleim geformte Tentakel ihn in die grüne Tiefe rissen, damit sie direkt miteinander kommunizieren konnten. Er schloss die Augen und spürte wieder die Substanz des Ozeans in seinen Lungen, seinem Mund; wie ein Fremdkörper in ihm, der ihm Sauerstoff zuführte. Wieder hörte er die geschlechtslose, geisterhafte Stimme in seinem Kopf, das Flüstern seines Namens: » Garlyn ro-Caytor. «
    »Vago war hier gewesen, auf seiner Suche nach meinen Leuten. Er hat dem Geist von mir erzählt. Und der Geist hat mich erwartet, schätze ich. Er hat mir alles erzählt, was Vago mir nicht mehr sagen konnte. Unter anderem, dass ich ein Klon bin. Der letzte der Crondar.« Und dass Vago mich trotz allem geliebt hat, wie sein eigen Fleisch und Blut. Von allen Enthüllungen, die er damals auf Viridis erfahren hatte, war dies vielleicht die wichtigste gewesen. »Er hat mir die Koordinaten ihrer Heimatwelt gegeben.« Er zuckte mit den Achseln. »Den Rest der Geschichte kennst du.«
    Kirai schien noch immer hin- und hergerissen zwischen ihren Bedenken und der Bereitschaft, ihm zu glauben. »Und warum bist du jetzt hier? Ich meine, was soll er dir sagen, das er dir beim letzten Mal nicht sagen konnte?«
    »In erster Linie bin ich hier, weil ich ihm versprochen hab’, dass wir uns wiedersehen. Und zweitens hatte er gar nicht die Zeit gehabt, mir alles zu sagen. Wir waren damals nämlich nicht allein hier.« Er drehte sich zu ihr. »Schon mal von der Interstar Corporation gehört?«
    Sie überlegte kurz. »Ja. Irgendein größerer, terranischer Konzern. Soweit ich weiß, betreiben sie Terraforming. Kolonieprojekte. So was in der Art.«
    »Die Kandidatin hat hundert Punkte. Als wir damals herkamen, war die Interstar schon seit ’n paar Wochen hier. Sie haben Proben vom Schleim genommen, für pharmazeutische Forschung. Angeblich ist das Meer voll von irgendwelchen Verbindungen, mit denen sie ’n Vermögen hätten machen können. Sie waren also nicht sonderlich begeistert davon, dass wir uns hier umgesehen haben. Und als ich Kontakt mit dem Geist bekam, haben sie zugeschlagen.« Er lächelte humorlos. »Nur waren die Interstar-Penner nicht mal unser größtes Problem.«
    »Sondern?«
    »Die Dru’hn«, sagte er.
    »Oh.« Kirai blinzelte. »Wie haben sie euch hier draußen gefunden?«
    »Keine Ahnung. Ich vermute mal, der olle Ruuli hatte irgendeinen Spitzel bei der Interstar eingeschleust. Auf jeden Fall haben seine Jungs zuerst die Interstar-Typen ausgeschaltet – und danach ging es uns an den Kragen.«
    »Und wie seid ihr ihnen entkommen? Mit der Helix?« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, warte. Die hattest du damals noch nicht.«
    » Er hat uns geholfen.« Garlyn lächelte stolz. »Der Geist des Meeres. Auch wenn’s einiges an Überzeugung von meiner Seite gebraucht hat.«
    »Und wie hat er sie besiegt? Hat er sie zu Tode geblubbert?«
    »Er ist in den Krieg gezogen. Hat Gebirge aus Schleim aufgetürmt, wie riesige Fäuste, und damit auf sie eingehämmert – ein zorniger, grüner Planet. Ich hab’s leider nicht mit eigenen Augen gesehen, ich war zu der Zeit noch unter der Oberfläche. Aber Rick und die anderen haben es mir ziemlich anschaulich beschrieben und Videoaufnahmen gezeigt.« Noch Tage später hatte er sich diese Aufnahmen angesehen – und jedes Mal gejubelt, als er gesehen hatte, wie die durchscheinenden, grünen Gottesfäuste des Planeten auf das Dru’hn-Schiff eingeschlagen hatten.
    Garlyn tippte auf die Schattenhelix. »Vielleicht kann er mir beibringen, wie man das Teil richtig benutzt. Oder vielleicht hat er einen Hinweis, ob nicht doch noch irgendwo anders welche von meinen Leuten leben könnten.«
    »Nach Millionen von Jahren?«
    »Hab’ schon Unwahrscheinlicheres erlebt.«
    »Den Eindruck habe ich durchaus.« Kirai blickte hinaus zu dem grünen Planeten.
    »Vielleicht haben sie irgendwo noch Waffen gelagert«, sagte Garlyn, »irgendwelche Superduper-Artefakte, mit denen man Ruuli und seinen Blechkameraden endlich das Handwerk legen kann.« Es musste etwas geben. Oder seine Reise,

Weitere Kostenlose Bücher