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Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Titel: Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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Knallen, als die Schirme sich mit Luft füllten. Garlyn und Kirai wurden einmal mehr nach oben gerissen, doch sie konnten sich rechtzeitig festhalten.
    Das Schiff hielt immer noch mit dem Bug nach unten auf das Meer zu. Doch der Absturz wurde ausgebremst. Langsam kehrte die Schwerkraft zurück.
    Keine Sekunde zu früh, denn die Vago war nur noch wenige Meter von der graugrünen Masse entfernt.
    »Festhalten!«, brüllte Garlyn erneut. Kirai tat wie ihr geheißen. Sie beide schrieen auf, als das Schiff mit einem ohrenbetäubenden Klatschen auf dem Ozean landete. Garlyn kniff die Augen zusammen. Die ganze Maschine bebte und dröhnte um sie herum.
    Erst, als Stille einkehrte, traute sich Garlyn, die Augen wieder zu öffnen.
    Eine Weile waren sie nur damit beschäftigt, zu Atem zu kommen.
    »Gute Arbeit«, sagte Garlyn.
    »Danke«, sagte Kirai, strich sich das Haar aus dem Gesicht, und atmete tief durch.
    Garlyn blickte zum Brückenfenster. Die obere Hälfte zeigte den blassblauen Himmel von Viridis, die untere mit trägen Blasen gefüllte, graugrüne Schleimfluten. Das Meer schien das Schiff zu tragen. Vorläufig.
    »Ich versuch’, den Reaktor wieder hinzukriegen«, sagte Garlyn hastig. Es war gut, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, auch wenn seine Knie noch etwas wackelig waren. »Mach du die Dachluke im Hauptgang auf und sieh nach, ob wir Gesellschaft kriegen!«
    »Warte!« Sie ergriff seinen Arm. »W-Was ist passiert? Wurden wir angegriffen?«
    »Sieht stark danach aus«, sagte er. »Ich hab’ nur leider keine Ahnung, von wem!« Sehr wahrscheinlich lief ihnen die Zeit davon. Öfter mal was Neues , dachte Garlyn.
    Sie verließen gemeinsam die Brücke. Das ganze Schiff war dunkel, bis auf das geisterhafte Glühen der biolumineszenten Streifen an Wänden und Boden. Während Kirai die Steigeisen im Hauptgang erklomm, machte er sich auf den Weg zum achtern gelegenen Maschinenraum.
    Er hatte gerade dessen Tür erreicht, als er Kirai von oben rufen hörte:
    »Garlyn! Komm schnell!«
    Er machte auf dem Absatz kehrt und rannte zu ihr. Er warf den Kopf in den Nacken, sah Kirai durch die offen stehende, runde Dachluke auf dem Rücken des Schiffes stehen. Sie blickte zu ihm herab, ihr Blick wie ein neongrüner Alarm. »Da fliegt was auf uns zu! Ich glaube, sie haben Waffen!«

Kahns Krieger
    Garlyn rannte Hals über Kopf auf die Brücke, schnappte sich Heskas Pistole und das Lasergewehr, die sie von Syndola mitgebracht hatten, und kletterte zu ihr auf das Schiff. Das erste, was ihm im Freien entgegenschlug, war der Gestank von Verwesung, den der steife Wind mit sich trug. Der ganze Planet stank wie ein Wochen alter Fisch in der Sonne. Kirais Beispiel folgend, atmete er durch den Mund und ließ den Blick kreisen. Er sah die Fallschirme des Schiffes achtern auf dem Schleim liegen wie eine weiße Schleppe, während er nach der Stimme des Geistes lauschte. Aber er hörte nichts, nur das Heulen des Windes.
    »Da hinten!« Kirais Finger zeigte nach Osten.
    Garlyn folgte ihrer Deutung, wobei er die Augen gegen die Sonne abschirmen musste, die ihm nach der Zeit im halbdunklen Schiff brutal hell vorkam.
    Die Lider halb zusammengekniffen, sah er sie: Am Himmel rasten puppengroße Gestalten auf sie zu, nur wenige Dutzend Kilometer entfernt, getragen vom Feuer der Schubdüsen auf ihren Rücken. Es waren acht, nein, zehn. Selbst auf die Distanz erkannte er ihre klobig-mechanischen Formen und die erhobenen rechten Arme, die gleichzeitig Schusswaffen waren.
    Sein Herz donnerte. »Dru’hn«, sagte er.
    Er hörte Kirai scharf die Luft einziehen.
    Was machten sie hier? Der Geist hatte ihren Schlachtkreuzer vernichtet. Hatte Ruuli Kahn Verstärkung nach Viridis geschickt? Oder waren dies die Überlebenden ihres Schiffs? Und seit wann konnten die Dinger fliegen?
    Wie dem auch sein mochte, es gab keinen Zweifel, dass sie die Vago ansteuerten. Erst hatten sie das Schiff abgeschossen, nun kamen sie, um es auszunehmen.
    Nein. Jetzt durchschaute er ihre Taktik. Sie brauchten das Schiff. Deswegen hatten sie es nicht vernichtet: Sie waren auf dem Planeten gestrandet. Sie brauchten einen fliegenden Untersatz, um ihn wieder zu verlassen.
    Leider half ihm diese Erkenntnis im Moment wenig.
    Er warf Kirai die Pistole zu, dann lud er das Gewehr durch.
    »Können wir damit überhaupt was ausrichten?«, fragte sie.
    Garlyn antwortete nicht. Es waren zu viele und zu gut bewaffnet. Kirai verstand und ließ ihre Schultern sinken. »Vielleicht sollten

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