Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game
Wunden mit unverhohlenem Entsetzen anstarrte. Jacks Finger legten sich um ihren Arm, sanft und doch energisch, um zu verhindern, dass sie ihren Platz zwischen den Brüdern verließ.
»Diesen Tisch«, sagte Ken mit einem weiteren gewinnenden Lächeln und stellte sich vor Jack, der sich nicht rührte und kein Wort sagte, aber plötzlich bedrohlich wirkte.
Die Empfangsdame nahm den Schein, den Ken ihr zusteckte, und führte sie ohne weitere Klagen an den gewünschten Tisch. Ken wartete, bis sie sich gesetzt hatten und Wasser und frisch gebackenes Brot vor ihnen stand, ehe er seinen Bruder mit einem stählernen Blick fixierte. »Es besteht keine Notwendigkeit, jemanden einzuschüchtern, Jack. Man braucht nur nett zu sein.«
»Du musst die Leute bestechen, damit du kriegst, was du willst«, hob Jack hervor. »Ich werfe nie mit Geld um mich.«
Ken schüttelte den Kopf. »Du Kretin.«
Briony verdrehte die Augen. »Seid ihr beide immer so?«
»Ja«, bestätigte Ken. »Ich versuche ihn in die Gesellschaft
einzugliedern, aber er widersetzt sich. Ohne mich wäre Jack ein alter Fallensteller mit schlechten Manieren, der mit seinem Bowie-Messer auf Leute losgeht.«
»Ich mache mir nicht viel aus der Gesellschaft – und ich würde, nebenbei bemerkt, eine Schusswaffe benutzen.«
»Wart ihr schon immer beim Militär? Ich meine, vor Whitney?«, fragte Briony.
»Wir sind zum Militär gegangen, sobald wir alt genug waren«, erwiderte Ken. »Das hat uns von der Straße geholt, und wir hatten Talent dazu. Schmerz hat keinem von uns beiden viel ausgemacht, und hinter einer Waffe fühlen wir uns regelrecht zu Hause.«
»Wie hat Whitney euch gefunden?«
Ken streckte seine Beine unter dem Tisch aus und zwang Jack damit, sich ein Stück zur Seite zu drehen. Keiner von beiden sah Briony direkt an, sondern sie beobachteten die Türen und Fenster und andere Leute. »Wir waren schon immer Telepathen; schon als Kinder haben wir uns telepathisch miteinander verständigt. Tatsächlich war diese Anlage bei uns verdammt stark ausgeprägt, und wir waren nie jemandem begegnet, der so war wie wir. Wir haben uns zu SEALs ausbilden lassen und ein paar Jahre gedient, und dann wurden wir aufgefordert, uns einem Test zu unterziehen, bei dem es um übersinnliche Anlagen ging.« Er lächelte verschmitzt. »Wir haben eine sehr hohe Punktzahl erreicht, und Whitney hat uns vollgelabert. Er war total scharf auf uns.«
»Ihr habt beide überdurchschnittlich gut abgeschnitten? « Sie lächelte Jack spöttisch an.
»Ich bin sicher, dass meine Punktzahl höher war«, sagte Ken. Er brach ein Stück Brot ab und bestrich es dick mit Butter.
»Habt ihr beide dieselben Fähigkeiten?«
»Exakt dieselben, sogar dahingehend, dass wir beide Anker sind. Und es scheint auch so, als seien wir im selben Maß weiterentwickelt worden«, fügte Ken hinzu.
»Wenn er so großes Interesse daran hat, Jack ein Baby abzuluchsen, warum treibt er dir dann keine Frau in die Arme, Ken?«
»Das ist eine gute Frage«, sagte Jack. »Warum haben wir uns diese Frage nicht gestellt, Ken? Wieso hat sich Whitney all diese Mühe gemacht und keine Unkosten gescheut, um Briony und mich zur selben Zeit an den selben Ort zu führen und zu sehen, was passiert, aber dich bringt er nicht mit derjenigen zusammen, die er für dich vorgesehen hat?«
»Vielleicht ist für mich keine Frau vorgesehen«, sagte Ken. Und ich bin nicht sicher, wie ich dazu stehe. Ich sollte heilfroh sein, dass er sich nicht in dem Ausmaß in mein Leben eingemischt hat, aber, verdammt noch mal, wenn ich dich mit Briony sehe, hätte ich gar nichts dagegen, selbst auch eine Frau zu haben.
Die Wehmut in der Stimme seines Bruders ließ Jack sofort in sein Gesicht aufblicken. Ken konnte den kurzen Informationsfluss nicht stoppen, die Furcht, sein Aussehen könnte jede Frau davon abhalten, seine Nähe zu suchen. Ken wandte eilig den Blick ab und stopfte sich das nächste Stück Brot in den Mund.
»Vielleicht hat er sie aber auch schon«, wagte sich Briony vor. »Ich würde wetten, Luther war als Partner für mich die zweite Wahl, und daher war er echt sauer, dass ich schwanger bin. Die Vorstellung, sein Platz sei von jemand anderem als einem genmanipulierten Soldaten eingenommen worden, hat er einfach nicht verkraftet. Er war wirklich wütend. Ich glaube, Whitney hatte es nahezu aufgegeben, uns beide zusammenzubringen.«
»Und er hat sich darauf verlassen, dass ich abhaue, falls es ihm doch gelingt«, fügte Jack
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