Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game
sich Gedanken machen sollen. Und sie hatte erst recht nicht in Betracht gezogen, Whitney könnte einen alten Trapper, der nicht mehr ganz bei Trost war, zum Auskundschaften einspannen – aber sie würde es sich merken und es nie mehr vergessen. Sie konnte von den Brüdern lernen. Sie war klug, schnell und stark, und sie wollte zu Jack gehören.
»Ich werde noch die Brötchen in den Ofen schieben, und bis wir uns frischgemacht haben, sollten sie fertig sein.« Sie zögerte. »Wirst du Jack rufen?«
»Nein. Das tust du. Wenn du das Abendessen fertig hast, rufst du ihn einfach. Lass ihn nicht lange darüber nachgrübeln. Es ist passiert. Es ist vorbei. Wir haben es alle heil überstanden.«
»Es tut mir wirklich leid, Ken.«
»Ich weiß, Schätzchen. Es ist nicht einfach, so zu leben, und Jack sollte etwas nachsichtiger mit dir sein, aber mit Angst kann er nicht gut umgehen – und du hast ihm Angst eingejagt.«
»Das ist mir klar.«
Ken legte seinen Arm um sie und ging mit ihr zum Haus.
»Fürchtest du nicht, er könnte sich noch mehr aufregen? «
»Weil ich meinen Arm um dich lege? Er kann lernen, damit zu leben. Wenn ich Zuneigung für dich empfinde, dann werde ich sie zeigen. Jack ist ein Teil von mir. Er liebt dich, und du machst ihn glücklich. Glaube mir, allein schon das trägt dir meine Zuneigung ein, aber diese Zuneigung
hat keinen sexuellen Aspekt, und es ist gut für ihn, wenn er herausfindet, womit er leben kann und womit nicht.« Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. »Es ist gut für ihn, wenn er sieht, dass er gar nicht so schlimm ist, wie er glaubt.«
Briony wusch sich die Hände und schob die Brötchen in den Ofen. »Anfangs hast du dir Sorgen gemacht, was passiert, wenn ich bei euch einziehe. Ich konnte es fühlen.«
Ken zuckte die Achseln. »Jack ist nun mal so, wie er ist. Man kann nie wissen, wie er etwas aufnimmt. Für uns ist das eine vollständig neue Situation, und ich wusste wirklich nicht, wie er darauf reagieren würde. Er fühlt Dinge viel tiefer als andere Menschen, oder er fühlt überhaupt nichts. Es ist schwierig für ihn, mit diesem Charakterzug leben zu müssen.«
Briony stellte sich kurz unter die Dusche und zog die weiche Baumwollhose und das Top an, in dem sie gern schlief, bevor sie wieder in die Küche eilte, um die Brötchen aus dem Ofen zu holen, ehe sie verbrannten. So lange brauchte sie, um ihren Mut zusammenzuraffen. Das Abendessen ist fertig, Jack. Komm rein, wir essen jetzt. Sie bemühte sich, ihre Stimme nicht zittern zu lassen, sie sachlich und nüchtern klingen zu lassen, doch sie wusste selbst, dass Jack ihr die Unruhe anmerken würde. Sie konnte sich nicht telepathisch mit ihm in Verbindung setzen, ohne ihre Stimmungslage preiszugeben.
Ken schnupperte beifällig, als er die Küche betrat. »Ich bin auf dem besten Wege, mich rasend zu verlieben, Briony. «
Sie zwang sich zu einem Lächeln, als sie den Eintopf auf den Tisch stellte. »Ich hoffe sehr, die Frau, mit der du den Rest deiner Tage verbringen wirst, kann kochen.«
Im ersten Moment verrutschte sein Lächeln, doch er fing sich schnell wieder. »Da wir alle gemeinsam hier leben werden, könntest du es ihr beibringen.«
»Ich Glückliche.« Sie hörte die Tür hinter sich aufgehen und wusste sofort, dass Jack die Küche betreten hatte. Er hatte am Sandsack trainiert. Sie roch Schweiß und Blut und den strengen maskulinen Geruch, der ihre Hormone rasen ließ. Sie wirbelte herum, und das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie ihm in die Augen sah.
»Riecht gut«, bemerkte Jack, und seine grauen Augen wandten sich nicht von ihr ab. Er ging direkt auf sie zu, ohne auch nur einen Moment lang den Blick von ihr zu lösen.
Sie konnte ihren Blick nicht von Jack losreißen. Briony fühlte sich wie hypnotisiert von ihm – sie war hypnotisiert von ihm. Ihr Herz schlug so heftig, dass sie fürchtete, sie könnte einen Herzanfall bekommen, aber sie wagte es nicht, ihre Hand zu heben und sie auf ihre Brust zu pressen, denn sie zitterte zu sehr, um es zu verbergen. Er beugte seinen Kopf zu ihr hinunter und streifte ihre Lippen, die ihm zugewandt waren. »Tut mir leid, Kleines. Ich war wütender auf mich selbst als auf dich. Ich hätte dir genaue Anweisungen erteilen müssen, wohin du gehen kannst und wohin du besser nicht gehst. Es tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe.« Er küsste sie wieder, so sanft, dass ihr Herz einen seltsamen kleinen Salto schlug und zarte Flügel in ihrem Bauch
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