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Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Titel: Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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antiseptischen Lösung wieder reinigte. Es brannte so sehr, dass ihr Tränen in die Augen traten. »Wo wart ihr? Wie hast du dir die Verletzung zugezogen? «
    »In Afghanistan«, sagte Ken. »Da gibt es einen gut dreitausend Meter hohen Gebirgszug, der unter dem Namen Whale’s Back bekannt ist, auf der Westseite eines Tals, und
auf der Ostseite ragen die Shah-e-Kot-Berge auf, und der Feind sitzt oben in einer Höhe von dreitausend bis dreieinhalbtausend Metern und setzt alles ein, von Handfeuerwaffen bis hin zu Granatwerfern und schweren Maschinengewehren. Die Infanterie saß im Tal fest und schleppte sich beladen und ohne Deckung über den kahlen Boden. Der Feind hatte alle Vorteile auf seiner Seite und hat von Stellungen, die bestens zu verteidigen waren, schweres Geschütz zum Einsatz gebracht und den Infanteristen enorme Verluste zugefügt.«
    »Wenn du ›Infanterie‹ sagst, sprichst du dann nicht von einer ganzen Menge Soldaten?«
    Ken zuckte die Achseln. »Ich denke, zwei Bataillone. Sie hatten die Widerstandskämpfer in die Berge gejagt, in dem Versuch, das Gebiet nach der Schlacht vom Feind zu säubern. Wir waren hingeschickt worden, um die Abwehr der Truppen zu stärken.«
    »Au!« Briony schlug Jack auf die Hand, als er eine klare Flüssigkeit über die Wunde goss. Sie brannte noch schlimmer als das Zeug, das er vorher benutzt hatte.
    »Stell dich nicht so an«, murmelte Jack. »Du bist genauso schlimm wie Ken.«
    »Ich vermute, die Lage hat sich zugespitzt«, soufflierte ihm Briony und biss die Zähne zusammen. Ihre Hüfte schmerzte noch mehr als beim Laufen, und das Gespräch lenkte sie von dem Schmerz ab. Außerdem machte es ihr ohnehin Freude, kleine Einblicke in die Welt der Brüder zu gewinnen.
    Jack presste frischen Mull auf die Wunde. »Von einer Minute auf die andere war der Teufel los. Die beiden Bataillone erlitten schwere Verluste und konnten sich nicht von der Stelle rühren. Sechs von uns haben sich in den
Kampf gestürzt, um den Feind zu vernichten und unsere Männer dort rauszuholen. Der Feind hatte sie genau da, wo er sie haben wollte.«
    »Wie ist Ken verletzt worden?«
    »Ich glaube, er leidet unter Hyperaktivität«, sagte Jack. »Er kann nicht stillhalten.«
    Briony lachte, obwohl er gerade den Mull mit Heftpflaster festklebte und die Wunde noch von der doppelten Dosis Desinfektionsmittel brannte. Sie wusste, dass Ken stundenlang still dasitzen konnte.
    »Du lachst«, sagte Jack, »aber es ist wahr. Wir haben uns mit der Luftlandebrigade in Verbindung gesetzt, und der Feind hat uns mit so ziemlich allem beworfen, was er zur Hand hatte. Wir sind zu einem besseren Aussichtspunkt hochgeklettert und haben angefangen, sie einzeln wegzuputzen, doch sobald wir einen von ihnen los waren, hat ein anderer seinen Platz eingenommen. Die Kämpfe haben sich so lange hingezogen, dass uns die Munition knapp wurde. Wir hatten unser heimliches Waffenlager weiter unten angelegt, und Ken hat beschlossen, er würde mal schnell durch das Tal laufen und auf der anderen Seite dann noch mal hundert Meter zu einem Bergkamm hinauf, um unsere Sachen zu holen. Du weißt schon, ein kleiner Spaziergang im Park.«
    »Und du hast dort oben gesessen und ihm Schutz gegeben, während er das getan hat«, vermutete Briony.
    »Himmel noch mal, irgendwer musste ihm doch den Rücken decken. Er ist ein Irrer. Er hat einen Granatwerfer mitgenommen und ist hin und zurück durch schweren Beschuss gerannt, auf einer Höhe von mehr als dreitausend Metern. Da ist die Luft ziemlich dünn, aber er hat nicht nur unsere Waffen und Munition mitgeschleppt, sondern
auf dem Weg auch noch ein Nest der Feinde ausgehoben. Sie hatten sich in einem Flussbett versteckt und Granaten auf uns abgeschossen. Als er schließlich über den Bergrücken hochkam, habe ich direkt über uns eine Spur von Baumkrebs wahrgenommen und wusste, dass ein Scharfschütze seine Stellung bezogen hatte.«
    »Was ist Baumkrebs?«
    »Wenn ein Scharfschütze seine Stellung bezieht, sieht man manchmal den Rand seines Unterstands. Das sieht aus wie eine Wucherung an dem Stamm, deshalb sprechen wir von Krebs.«
    »Okay, schon kapiert. Und was ist passiert, nachdem du ihn entdeckt hattest?«
    »Ich habe den Schützen ausgeschaltet, aber er konnte noch einen Schuss abgeben und hat Ken erwischt.«
    »Er hat es unterlassen zu erwähnen, dass ich den Weg nur aus einem einzigen Grund lebend zurücklegen konnte – er hat jeden umgelegt, der mich abknallen wollte«, sagte

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