Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game
Die meisten Leute haben längst vergessen, dass wir jemals bei ihr waren.«
»Ich verstehe.« Briony runzelte die Stirn und blickte zum Himmel auf. »Was ist mit mir, Jack – und den Babys? Was werden wir tun, wenn sie geboren sind?«
»Du wirst mich noch vor ihrer Geburt heiraten, und wir werden gemeinsam hier auf diesem Berg leben. Ken wird mir dabei helfen, dich und die Kinder zu beschützen, und es wird alles gutgehen. Ich glaube, ich kann eine klare und deutliche Nachricht an jeden Feind aussenden, die lautet: Falls sie es wagen sollten, sich an meine Familie ranzumachen, gebe ich keine Ruhe, bevor alle tot sind.«
»Ich würde nicht wollen, dass du das tust, Jack. Rache ist keine passable Lebensform«, sagte Briony sanft.
Er grub seine Finger in ihr Haar. »Du wirst nichts daran ändern, wer – oder was – ich bin, Kleines. Ken und ich haben das schon vor langer Zeit versucht. Wir wissen, womit wir leben können und womit nicht. Niemand wird dich mir wegnehmen.«
Sie schwieg lange Zeit und blickte zu den Wolken auf. Ihr geschwollenes Auge tränte und schmerzte, doch das Brennen an ihrer Hüfte ließ langsam nach. Sie rieb sich mit einer Hand beschwichtigend den Bauch. »Ich habe dein Leben jetzt schon so sehr verändert, Jack.«
»Das ist gut so, Briony.«
»Und Ken sagt, ich darf dich nicht heiraten.«
Jack fühlte, wie sein Herz einen Satz in seiner Brust machte. Er warf einen Blick auf seinen schlafenden Bruder. »Hat er auch gesagt, warum?«
»Ja.« Sie achtete darauf, mit nüchterner Stimme zu sprechen.
»Er hat gesagt, du müsstest mir einen ordentlichen Heiratsantrag machen.«
Er fühlte sich ganz schwach vor Erleichterung. Sein Puls schlug in seinen Schläfen und pochte an seinem Hals. Einen Moment lang ballten sich seine Finger in ihrem Haar zur Faust. »Einen ordentlichen Heiratsantrag, hat er gesagt? Wenn ich dich frage, könntest du Nein sagen, und daher denke ich mir, wir packen das Ganze gleich richtig an, indem ich dir sage, was wir tun, und dann bringen wir die Sache hinter uns.«
»Wir bringen die Sache hinter uns?«, echote Briony fassungslos.
Ken schnaubte laut. »Jack, ich übernehme jetzt die Wache, und du siehst zu, dass du schläfst. Ich glaube, dir ist auf dem Dach das Gehirn verbrutzelt.«
»Du da drüben hältst den Mund«, sagte Jack. »Du hast gerade ohnehin schon für Ärger gesorgt.«
»Wir bringen die Sache hinter uns?«, wiederholte Briony bedächtig. »Was genau meinst du eigentlich mit der ›Sache‹?«
»Das Zeremoniell. Den Papierkram. Was zum Teufel eben nötig ist, um es zu legalisieren.«
Briony setzte sich auf und funkelte ihn finster an. »Du kannst dir dein ›es‹ sonst wohin schieben, Jack.«
»Du brauchst dich nicht gleich aufzuregen, Briony. Wir können doch nicht einfach mit einer Horde von Kindern rumlaufen und nicht tun, was zum Teufel eben nötig ist, um es zu legalisieren.«
»Was zum Teufel eben nötig ist, um was zu legalisieren?«
Er zuckte die Achseln. »Woher zum Teufel soll ich das denn wissen? Ich habe das noch nie getan. Miteinander zu schlafen, vermute ich.«
»Dann willst du mich also heiraten, um zu legalisieren, dass du mit mir schläfst?«
»Das kommt irgendwie nicht so rüber, wie es gemeint ist.«
»Ach ja, meinst du?«
»Reg dich nicht auf, Kleines. Ich verstehe gar nicht, warum du dich aufregst.«
»Nenn mich nicht ›Kleines‹, Jack«, sagte sie und kniff zur Warnung die Augen zusammen. »Es mag ja sein, dass die Ehe für dich nichts weiter als ein Zeremoniell ist, aber mir ist sie heilig. Und du brauchst dir keine Sorgen zu machen, ich habe nicht vor, auf einer Heirat zu bestehen. Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass ich durchaus in der Lage bin, ein Kind allein aufzuziehen.«
»Wir bekommen aber nicht nur ein Kind, Briony«, hob er hervor. »Wir bekommen zwei . Das heißt vermutlich, du brauchst mich, ob es dir passt oder nicht.«
»Vermutlich kapierst du es nicht, Jack. Ich habe nicht die Absicht, dich zu heiraten.« Sie saß da und sah ihn finster an.
Er zog eine Augenbraue hoch. »Wirklich? Und was erzählen wir all unseren Kindern? Ich glaube nicht, dass wir es bei zweien belassen werden, was meinst du?«
Briony verspürte plötzlich den unbändigen Drang, laut zu lachen. Jack war unmöglich – und er würde immer unmöglich sein. Sie beugte sich vor und gab ihm einen Kuss auf den Mundwinkel. »Zwei jagen mir bereits höllische Angst ein. Ich glaube nicht, dass wir so schnell darüber reden werden,
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