Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game
mürrischen Antwort heraus. »Pläne?«
»Ken hat immer Pläne. Er hat das Haus entworfen, und jedes Mal, wenn ich glaube, jetzt seien wir fertig und ich könnte mich in Ruhe hinsetzen und die Berge genießen, kommt er mit einer neuen Idee an, die ich dann in die Praxis umsetzen muss.«
Briony lachte leise. »So, er spannt dich also zum Arbeiten ein? Irgendwie fällt es mir schwer, das zu glauben.«
Verlegenheit flackerte in seinen Augen auf und verschwand gleich darauf wieder. Jack zuckte die Achseln. »Der Mann liegt mir ewig mit seinem Gejammer in den Ohren. Ich weiß auch nicht, wie er das macht. Wenn er etwas getan haben will, setzt er mir laufend damit zu, und dann ist es am einfachsten, es schlichtweg zu tun, damit er den Mund hält.«
Brionys Lächeln wurde breiter. »Und du lässt dich von ihm breitschlagen. Wer hätte das gedacht?«
Er war fasziniert von der Form ihres Mundes und dem Lachen in ihren Augen, wenn sie lächelte. »Ja nun, sag das bloß nicht weiter. Ken macht mit Begeisterung Entwürfe, aber es macht ihm nicht zwangsläufig Spaß, die Schreinerarbeit zu übernehmen.«
»Und dir macht es Spaß?«
»Ich arbeite gern mit den Händen.« Er zuckte die Achseln. »Es kann natürlich sein, dass ich aus der Not eine Tugend gemacht habe. Ken bringt alle möglichen Ideen zur Sprache, und jemand muss schließlich dafür sorgen, dass er Ruhe gibt.«
»Ideen?« Sie hob den Kopf und zog eine Augenbraue hoch. »Was für Ideen sind das?«
»Möbel. Neue Zimmer. Anbauten. Nebengebäude. Alles Mögliche.« Er seufzte, als fiele es ihm gewaltig zur Last, aber die Bewunderung und die Zuneigung, die sich in seiner Stimme ausdrückten, waren so groß, dass sie nicht glaubte, er sei verärgert über seinen Bruder.
»Du schreinerst Möbel?«
»Ich habe all unsere Möbel geschreinert. Und auch die Einbauschränke.« Er zuckte die Achseln. »So ziemlich alles im Haus. Ich habe dir ja schon gesagt, dass ich gern mit den Händen arbeite. Es hat etwas Befriedigendes, Holz zu nehmen und etwas Dauerhaftes daraus anzufertigen. «
Sie nahm seine Hand und ließ ihre Fingerspitzen über die schwielige Haut gleiten. »Ich liebe deine Hände.« Briony blickte lächelnd zu ihm auf. »Wenn du alles baust, was tut er dann?«
»Die Ideen kommen von ihm. Und er redet mit Leuten
und gibt sämtliche Bestellungen auf. Er kümmert sich um die Details. Das kann ich alles nicht so gut wie er. Ken glaubt, wenn ich eine Bestellung aufgebe und eine Fehllieferung eintrifft, erschieße ich den Lieferanten.« Er beugte sich hinunter, um ihre Schläfe mit seinen Lippen zu streifen. »Da könnte sogar etwas dran sein. Ich dulde keine Inkompetenz.«
Sie lachte schallend, und der Klang ihres Gelächters zog wie die Töne eines Musikinstruments durch seinen Körper. Er konnte fühlen, wie die Vibration jedes Tons durch seine Adern raste und sein Blut erhitzte.
»Ich wollte schon immer etwas mit Buntglas machen«, gestand sie. »Ich fertige Skizzen an. Besonders gut bin ich nicht, aber es sind alles Originalentwürfe.«
Jack hörte den wehmütigen Klang ihrer Stimme. »Hast du dich schon daran versucht?«
»Ich habe ein paar Kurse belegt und kleine Stücke angefertigt. Ich habe viele Bücher zu dem Thema. Es ist nicht praktisch, wenn man so viel durch die Gegend reist, aber eines Tages werde ich mein eigenes Atelier haben. Ich sehe anders als andere Leute. Weniger wie ein Mensch, eher wie ein Vogel, glaube ich, und manchmal, vor allem abends, nehme ich die Gegenwart anderer Menschen durch Wärme wahr und habe keine Ahnung, warum. Ich sehe dann tatsächlich Bilder in leuchtenden Farben. Wenn ich Dinge in der Natur anschaue, sehe ich sie auch ganz anders und möchte die Farben in Glas gestalten.« Sie fuhr seine Tätowierungen nach, und ihre Finger glitten zärtlich über seinen Arm.
Er schwieg einen Moment lang und kostete die Berührung aus. »Ich sehe auch so. Das sind Wärmebilder. Und ich habe ein hoch entwickeltes Geruchsempfinden.« Er
beugte sich vor, um sein Gesicht an ihrem Hals zu vergraben und ihren Duft tief einzuatmen. »Du riechst immer so gut.«
» Wahrscheinlich nicht nach den Auftritten. Dann ist mir heiß, und ich bin verschwitzt.«
»Du bist wunderschön, Briony.« Er küsste ihre Kehle, ließ sich Zeit für einen ausgiebigen Streifzug über ihren Hals und sandte Schauer durch ihren Körper. »Ich mag es, wenn dir heiß ist und du verschwitzt bist.« Er zog das Laken auf ihre Hüften hinunter und entblößte ihre
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