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Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Titel: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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Nichts, die vergebliche Hoffnung, dass einem der Aufstieg doch noch rechtzeitig gelingen wird. Doch es war nicht annähernd so schlimm wie befürchtet. Die Kälte betäubte meinen Körper bis auf den Druck in meinen Schläfen, meine Gedanken schwanden. Nur das Verlangen nach Luft wurde unbändig groß, bis mein Überlebensinstinkt sich gegen meinen Willen durchsetzte und den Mund aufschnappen ließ. Es drang jedoch nur eisiges Salzwasser ein, das in meiner Kehle brannte. Hinter meinen geschlossenen Lidern breitete sich bereits warmes Rotgold aus, das mich zu wärmen begann.
    Gleich ist es vorbei, dachte ich, froh über die Wärme, die mich von der anderen Seite her begrüßte … bis ich begriff, dass diese keineswegs von der anderen Seite zu mir durchdrang.

    Es war der Ring, der sich in eine Leuchtflamme verwandelt hatte!
    Verzweifelt versuchte ich ihn mit letzter Kraft abzustreifen, doch meine vor Kälte und Sauerstoffmangel steifen Finger verweigerten mir den Dienst.
    Du wirst mich verraten. Ask wird mich finden. Geh ab!, flehte ich stumm.
    Da legten sich bereits kräftige Arme von hinten um meinen Körper und die Wärme nahm schlagartig zu, obwohl sie ihre rotgoldene Farbe verlor. Ich wollte mich zur Wehr setzen, doch es gelang mir nicht. Mein Kopf wurde zurückgebogen und ich spürte Lippen, die sich auf meine senkten. Mein letztes Aufbegehren bestand darin, die Luft zu verweigern, die mit dem Kuss über meine Lippen wanderte.
    Keine Rettung! Nicht so kurz vor dem Ziel!
    Dann begriff ich endlich, dass es nicht Ask war, der mich gefunden hatte, sondern Sam. Nur dieser Gedanke gelang mir noch, ehe ich davonglitt in die Dunkelheit. Das Meer gewann den Kampf um mich.

33
Wahl der Waffen
    Sam
    Von allen schrecklichen Dingen, die mir je widerfahren waren, reichte nichts an den Moment heran, in dem ich Milas leblosen Körper hielt. Nicht einmal meine Aura vermochte ihrem Gesicht Farbe zu verleihen. Es blieb grau und starr. Ich zwang mich dazu, mich auf den Aufstieg aus dem reißenden Meer zu konzentrieren. Je schneller wir den Wasserspiegel durchbrachen, desto besser. Jede Sekunde zählte, und trotzdem blickte ich auf ihr Gesicht und überließ mich beinahe der Furcht, sie bereits verloren zu haben. Doch der Ring an meiner Hand erzählte etwas anderes. Das musste mir genügen, um die Kraft zum Aufstieg aufzubringen. Und so brachen meine Schwingen genau in dem Augenblick hervor, als ich endlich den Wasserspiegel erreichte.
    Nach ein paar Schlägen landete ich auf dem Eiland, wo ich Mila vorsichtig ablegte. Sie wollte immer noch nicht von allein atmen, aber ihr Körper war überraschend warm und ihr Herz schlug, wenn auch nur schwach. Stumm betete ich darum, dass kein Wasser in ihre Lungen gedrungen war. Als ich Schritte in unserer unmittelbaren Nähe hörte, scherte ich mich nicht weiter darum. Ich würde mich so lange um Mila kümmern, bis ich sicher war, dass sie überlebt hatte. Alles andere konnte warten.
    Gerade als Mila zu husten begann und damit verriet, dass ihre Lungen die Arbeit wieder aufnahmen, stand der Schatten
vielleicht einen Meter von uns entfernt. Näher würde ich ihn nicht an uns herantreten lassen.
    »Es war ausgesprochen mutig von dir, ins Meer einzutauchen, obwohl es rund um die Insel verrückt spielt, Samuel.«
    »Auf jeden Fall mutiger als du es warst«, stellte ich trocken fest, während ich Mila hielt, die das Salzwasser ausspuckte, das ihr in Mund und Kehle eingesickert war. Erschöpft und schwer atmend blieb sie auf der Seite liegen.
    »Für mich wäre es unmöglich gewesen, sie in diesem Aufruhr ausfindig zu machen. Das weißt du ganz genau.« Bildete ich mir das ein, oder hörte ich da tatsächlich Verlegenheit heraus?
    Ich sparte mir eine Antwort. Hier gab es nichts zu bereden. Milas dunkellila verfärbte Lider begannen zu flattern, dann öffnete sie einen winzigen Spalt breit ihre Augen. »Hallo, du Nixe«, begrüßte ich sie und konnte nicht anders, als sie glückselig anzugrinsen.
    Mila versuchte etwas zu sagen, brachte aber lediglich ein Husten hervor.
    Mit Abstand das beste Geräusch, das ich je gehört hatte!
    »Süße, du hast Sprechverbot. Das Einzige, was du in den nächsten Minuten tun darfst, ist brav und gleichmäßig atmen. Alles andere überlässt du mir.«
    So leicht war Mila jedoch nicht beizukommen. Ihre Augen fuhren aufgeregt umher und sie quälte sich damit ab, trotz des Hustenreizes zu sprechen.
    Ich beugte mich zu ihrem Ohr hinab und flüsterte: »Keine Sorge, ich

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