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Schattenspäher

Schattenspäher

Titel: Schattenspäher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Sturges
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vorbeidrückte. In dem Versuch, sich möglichst geräuschlos zu bewegen, kamen sie nur entsetzlich langsam voran.
    Im Treppenhaus unter ihnen wurde es noch lauter. Sie hörten, wie gegen verschiedene Türen gehämmert wurde. Silberdun und Eisenfuß hatten das Fenster fast erreicht.
    In diesem Moment flog die Tür zum Dachboden auf. Zwei Annwni-Wachen spähten in den Raum. Die Männer trugen Kurzschwerter, dunkelblaue Uniformen zu schwarzen Lederhelmen und Lederstiefeln. Silberdun und Eisenfuß duckten sich hin, doch an dieser Stelle gab es nichts, um sich dahinter zu verstecken.
    »Da!«, rief einer der Männer. Er preschte auf die beiden zu, stieß dabei einen kaputten Stuhl beiseite.
    Silberdun hetzte zum Fenster, rüttelte daran. Es war verschlossen, doch es ließ sich mit Gewalt öffnen. Er warf einen Blick hinaus. Unter ihnen lag die Sackgasse - in etwa zwölf Metern Tiefe. Und es war nichts in Sicht, das ihren Fall bremsen konnte. Zu allem Überfluss standen auf der Straße fünf weitere Wachen direkt vor dem Eingang.
    »Schätze, hier kein Aufsehen zu erregen, könnte sich nun ein wenig schwierig gestalten«, sagte er und drehte sich wieder um.
    Eisenfuß hatte schon sein Messer gezückt. Ohne zu zögern warf er es nach der ersten Wache. Die Klinge bohrte sich in die Kehle des Mannes, und der Angreifer ging an Ort und Stelle zu Boden. Silberdun zog sein eigenes Messer aus dem Stiefelschaft und schleuderte es in Richtung der anderen Wache. Reflexartig hob der Mann einen Arm, und die Klinge wühlte sich durch seinen Handballen. Er schrie. Ein Schrei voller Wut und Schmerz. Dann rannte er auf die beiden zu.
    Doch auch Eisenfuß hatte sich schon in Bewegung gesetzt und erreichte nun die Wache, die am Boden lag. Anstatt über den leblosen Körper zu springen, beugte er sich nieder, zog dem Mann das Messer wieder aus der Kehle und zielte damit auf den zweiten Angreifer, in dessen Hand noch immer Silberduns Messer steckte. Eisenfuß vollführte eine blitzschnelle Drehung und schleuderte den heranstürmenden Mann über die Schulter durch den Raum. Er krachte hart gegen die Wand.
    Dies alles geschah in den wenigen Sekunden, die Silberdun brauchte, um zu Eisenfuß aufzuschließen. Als er neben seinem Kollegen stand, waren die beiden Männer bereits mausetot. Der Gelehrte wischte sein Messer am Hosenbein der einen Leiche sauber und reichte Silberdun dann dessen eigene Waffe, auf der noch das Blut klebte.
    »Ich denke, die anderen werden uns gehört haben«, sagte Silberdun. Er sah hinunter auf die beiden toten Wachleute. »Zum Henker mit Jedron und seinen guten Ratschlägen zum Messerkampf«, sagte er, als er das Schwert des einen Wachmannes an sich nahm. Es war leicht und nicht ausbalanciert, aber scharf. Das sollte genügen. Sehr viel Kampffinesse war in den nächsten Minuten wohl kaum vonnöten.
    »Wie es Euch beliebt«, sagte Eisenfuß. Er schien sich lieber an sein Messer halten zu wollen.
    Im Treppenhaus wurde es wieder laut. Silberdun führte sie hinaus aus dem Dachboden; das Herz schlug ihm bis zum Hals. Es war lange her, dass er jemanden getötet hatte. Bei der Schlacht von Sylvan, um genau zu sein. Das lag nun schon über ein Jahr zurück. Sein Herz hämmerte, seine Hände schwitzten, aber es war ein angenehm vertrautes Gefühl und fast eine Erleichterung, wieder in Aktion zu treten.
    Auf dem Treppenabsatz standen vier Männer, die sofort auf Silberdun und Eisenfuß losstürmten. Im gleichen Moment, da Silberdun sich dem ersten von ihnen widmen wollte, erkannte er seinen Fehler. Es war schwierig, auf diesem engen Raum ein Schwert zu führen, und er sah sich gezwungen, mit der Waffe zuzustoßen, als halte er einen kurzen Speer in Händen. Sein Gegner hatte zwar das gleiche Problem, doch hatte er drei Freunde im Rücken.
    Eisenfuß hingegen hatte dieses Problem nicht. Er machte einen Satz an Silberdun vorbei und nahm sich mit gezückter Klinge den zweiten Mann vor. Dabei konnte er sein Messer frei und nach Belieben einsetzen. Sein Gegner ging innerhalb von Sekunden zu Boden. Brutal stieß Eisenfuß die Leiche zurück und riss damit die Wache dahinter gleich mit die Treppe hinunter.
    Auch Silberdun hatte seinen Angreifer inzwischen mit einem Glückstreffer erledigt. Er schob den leblosen Körper beiseite und sprang Eisenfuß zur Seite. Gegen zwei Gegner hatte die letzte verbleibende Wache nicht den Hauch einer Chance.
    Die Kampfgeräusche hatte jedoch weitere Männer auf den Plan gerufen. Schon tauchten drei

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