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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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sich rein zufällig zwischen Gnom und Schankwirt zu stellen.
    Der Gnom warf einen wilden Blick auf den armen Meister Pito. Dieser begriff, dass er nur um Haaresbreite einer Abreibung entgangen war, und flüchtete in die Küche.
    »Garrett«, sprach mich Miralissa leise an, »vergiss nicht, die Armbrust in der Schenke zu lassen.«
    H’san’kor steh mir bei! Da habe ich doch glattweg mein kleines Spielzeug vergessen!
    Ich musste das Wunderwerk, das der Zwerg Meister Honhel geschaffen hatte und das mühelos in eine Hand passte und mit zwei Bolzen gleichzeitig geladen werden konnte, herausrücken. Da mir mein Freund jedoch stets wertvolle Dienste leistete, wollte ich mich nicht von ihm trennen. Ohne die Armbrust auf dem Rücken fühlte ich mich nackt und schutzlos.
    »Und das Messer lass auch hier!«, verlangte Ell, als ich Ohm die Armbrust aushändigte.
    »Besser ist es«, pflichtete Ohm Ell bei.
    »Wir geben dir dafür etwas, das nicht so auffällig ist!«, schlug Kli-Kli kichernd vor. »Eine Gabel zum Beispiel«
    »Warum soll ich denn das Messer hierlassen?« Ich sah Miralissas K’lissang an, ohne Kli-Klis Spitze auch nur mit einem Wort zu würdigen.
    »Die Stadtwache würde sich daran nicht schlechter festbeißen als ein Imperiumshund an einem Stück Fleisch.«
    Na gut! Vielleicht hatte der Elf ja recht, vielleicht würde mir mein zweischneidiges Messer mit der Silberkante tatsächlich Unannehmlichkeiten bescheren. Schweren Herzens ließ ich auch die Klinge in Ohms Obhut zurück.
    »Met«, wandte sich Marmotte an Ohms Stellvertreter, »gib mir mal meinen Sack, Garrett soll doch nicht völlig unbewaffnet durch die Stadt wandern.«
    Marmotte fing den Sack, kramte darin, fand etwas Zwieback, den er Triumphator in die Pfoten drückte, der vor Begeisterung fiepte, wandte sich dann wieder seinem Sack zu und holte einen Dolch in einer schlichten abgegriffenen Scheide heraus. »Hier!«
    Ich nahm die Waffe an mich und zog den Dolch halb aus der Scheide. »Rubinrotes Blut?«
    »Genau. Ein Werk der Kanienschmiede. Das ist guter Stahl.«
    »Untertreib nicht! Die Klinge kann es glatt mit der von Alistan aufnehmen!«, begeisterte sich der Narr, als er den Dolch sah, der ein rötliches Licht ausstrahlte.
    »Danke, Marmotte!« Ich gab dem Soldaten die Waffe zurück. »Der Stahl ist wirklich gut, aber zu auffällig. Hast du nichts Einfacheres?«
    »Wir haben jede Klinge, die du willst! Nimm meine!« Lämpler reichte mir seinen Dolch.
    »Schon besser.« Ich nickte ihm dankbar zu und knüpfte die Klinge an den Gürtel.
    Im Notfall barg eine Geheimtasche noch eine Rasierklinge, außerdem fand sich in einer Tasche ein ganzes Arsenal von magischen Utensilien, die ich am Vorabend vor der Abreise aus Awendum gekauft hatte. Was sollte mir da noch passieren?
    »Kli-Kli!« Alistan trat an den Narren heran. »Du hast nichts Verbotenes dabei?«
    Der Narr schnappte ein, als hätte ihn Graf Ratte des Hochverrats bezichtigt, und lüftete seinen dunklen Umhang, um den breiten Gürtel zu zeigen, an dem vier schwere Wurfmesser hingen. Zwei rechts, zwei links. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass er während unserer Reise die Messer auch nur einmal gezogen hätte.
    »Ist das alles? Versteckst du auch nichts? Ich habe nämlich nicht die Absicht, dich aus den Pranken des Gesetzes zu befreien, wenn du unter deinem Umhang etwas Verbotenes trägst.«
    »Ich bin so leer wie eine Flasche Wein in den Händen eines Trunkenbolds, Mylord«, antwortete Kli-Kli aufrichtig.
    »Gut!« Offenbar schenkte Alistan den Worten des Kobolds Glauben. »Und denk daran, dass dich auch eine allzu spitze Zunge in Schwierigkeiten bringen kann!«
    »Das werde ich«, versicherte der Narr, wobei er mit seinem ganze Gebaren zum Ausdruck brachte, er wisse auch ohne Alistans Ermahnungen nur zu genau über die Humorlosigkeit jeder Stadtwache Bescheid.
    Nach umständlicher Sucherei zog der Kobold aus einer seiner zahlreichen Taschen ein Knäuel verknoteter Schnüre hervor. Mir fielen seine Beteuerungen wieder ein, er könne mit diesem Ding einen schrecklichen Koboldzauber wirken. Als Kli-Kli meinen Blick auffing, sagte er fröhlich: »Notfalls sind wir gewappnet!«
    »Warn mich, bevor du das Ding einsetzt«, bat ich. »Damit ich mich noch kurzerhand in eines der benachbarten Königreiche absetzen kann.«
    Der Narr bedachte mich mit einem Blick, der mir klar zu verstehen gab, dass er mir diese Worte ewig nachtragen würde, und steckte sein Knotenwerk in die Tasche zurück. »Du

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