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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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ihre Aufmerksamkeit nun auf die Soldaten lenkten. Die Schlägerei drohte um sich zu greifen, die Soldaten bedauerten bereits, sich überhaupt eingemischt zu haben.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Schandmaul, unser Wildes Herz mit der Sauerbiermiene. »Hier am Nordtor hat es doch noch nie eine Schlange gegeben! Weil immer alle das Triumphtor nehmen! Haben die Leute jetzt völlig den Verstand verloren, oder was?«
    »Warum nehmen wir dann dieses Tor?«, zischte Hallas, der eine Hand gegen die Wange presste.
    Was ist wohl noch schlimmer als ein missgestimmter, streitsüchtiger und der ganzen Welt grollender Gnom? Nur ein missgestimmter, streitsüchtiger und der ganzen Welt grollender Gnom mit Zahnschmerzen!
    »Weil es viel zu lange dauert, zum anderen Tor zu kommen!«, antwortete Schandmaul.
    »Schön und gut!«, knurrte Hallas, der die Zöpfchen in seinem Bart zerzauste. »Aber dass ich derweil am Zahnweh krepiere, das geht nicht in deinen Hohlschädel rein, was?!«
    »Schluss jetzt, Hallas!«, stellte sich Deler auf Schandmauls Seite. »Du hast die Schmerzen bereits einen ganzen Tag lang ausgehalten, da wirst du es auch noch die paar Stündchen schaffen!«
    »Die Frage ist doch nicht, ob er es noch aushält, die Frage ist eher, ob wir es noch mit ihm aushalten«, widersprach Marmotte dem Zwerg, und seine dünnen Lippen zitterten in einem kaum wahrnehmbaren Grinsen.
    Ich konnte Marmotte nicht widersprechen. Seit den Gnom die Zahnschmerzen plagten, war er einfach unerträglich und brachte nicht nur Deler zur Weißglut, sondern auch den sonst so unerschütterlichen Lämpler. Vermutlich hielten die Götter ihre Hand schützend über den Gnom, anders ließ sich nämlich nicht erklären, warum bisher noch niemand Hallas gepackt und ihn kurzerhand mit einem gezielten Schlag von dem vermaledeiten Zahn befreit hatte.
    »Ach, halt den Mund, Marmotte!« Der Schmerz nahm Hallas sogar die Streitlust. »Wenn du mal Zahnschmerzen hast …«
    »Die wird er nicht kriegen, denn im Gegensatz zu einem gewissen Gnom, auf dessen Schultern nur ein hohler Kürbis sitzt, den er stur Oberstübchen nennt, hüllt sich Marmotte bei Regen in einen Umhang!«, grummelte Deler. »Na, komm, ich zieh dir den Zahn raus! Das dauert nur ein paar Minuten!«
    Der Gnom warf dem breitschultrigen, bartlosen Zwerg einen unschönen Blick zu, in dem die offene Drohung lag, ihm gleich eins überzuziehen. Bevor es jedoch zu einer Keilerei kam, brachte Schandmaul sein Pferd zwischen die beiden.
    »Warum geht das nicht vorwärts?«, stöhnte Hallas, der beobachtete, wie die Soldaten einen Wagen durchs Tor winkten, der über und über mit Holzkäfigen voller Hühner beladen war.
    »Sie müssen jeden überprüfen, die Gebühren eintreiben und in Erfahrung bringen, warum jemand in die Stadt will«, erklärte Kli-Kli.
    »Was ist denn in die gefahren?«, fragte ich. »Woher dieser Eifer?«
    »Wer wird schon aus der Stadtwache schlau?«, entgegnete der grüne Kobold schulterzuckend, ehe er sich dem Gnom zuwandte: »Keine Sorge, Hallas, bis zum Mittag sind wir in der Stadt.«
    »Vielleicht sollten wir es doch lieber an einem anderen Tor versuchen, Mylord Alistan?«, schlug Met vor.
    Alistan ließ sich den Vorschlag, den das größte und stärkste Wilde Herz gemacht hatte, kurz durch den Kopf gehen und fragte dann schnaubend: »Wie lange bräuchten wir bis zum nächsten Tor?«
    »Ein Stündchen«, sagte Schandmaul ungerührt und blinzelte in der Sonne.
    Hallas’ Gesicht lief dermaßen puterrot an, dass ich schon fürchtete, ihn werde gleich der Schlag treffen. »Ein Stündchen?!«, schrie er. »Bis zum Mittag?! Das halte ich nicht aus!« Der Gnom lenkte sein Pferd wild entschlossen zum Tor.
    »Was hat er jetzt vor?«, fragte Schandmaul, doch Alistan rammte seinem Pferd schon die Hacken in die Seite, weshalb uns nichts anderes übrig blieb, als ihm und dem Gnom zu folgen.
    Die Menschen vor dem Tor hatten uns neugierig beäugt. Kaum schwante ihnen jedoch, dass wir uns vorzudrängeln gedachten, da ging das Geschrei los.
    »Die werden noch handgreiflich! Bei Sagoth«, brummte Marmotte, der neben mir ritt, »die prügeln bestimmt gleich los!«
    Der Gnom lenkte sein Pferd ohne viel Federlesens durch die empörte Menge und brüllte lauthals, man möge ihm den Weg freigeben.
    »Halt, Gnom!« Ein Soldat mit Hellebarde stellte sich Hallas in den Weg. »Was soll das? Was glaubst du wohl, wozu die Schlange da ist?!«
    Hallas wollte dem Soldaten gerade darlegen, was er von ihm

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