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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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aufhalten.« Ein weiteres Lächeln von Miralissa. »Können wir weiter?«
    Das Lächeln der Elfen vermag einen unvorbereiteten Menschen nachhaltig zu verwirren, vor allem, wenn er nie zuvor die Elfenfänge gesehen hatte, diese beiden strahlend weißen Fangzähne im Unterkiefer.
    »Selbstverständlich.« Der Korporal winkte in Richtung Tor, damit die Soldaten uns durchließen. »Aber vergesst nicht, dass innerhalb der Stadt nur die Wache und die Elfen das Recht haben, Waffen zu tragen!«
    »Und was ist mit Adligen und Wilden Herzen?«, fragte Aal, der bisher geschwiegen hatte.
    »Nur Dolche und Messer!«
    »Aber wir stehen doch im Dienst des Königs! Wir sind keine Söldnertruppe!«
    »Tut mir leid, aber vor dem Gesetz sind alle gleich«, wies ihn der Korporal erbarmungslos ab.
    Von diesem Gesetz hatte ich schon gehört, es war vor gut dreihundert Jahren erlassen worden, als die Schlägereien in Ranneng überhandgenommen hatten. Es waren unruhige Zeiten gewesen, in denen die drei hiesigen Adelshäuser um die Macht rangen. Als sich der König dann endlich von seinen unaufschiebbaren Staatsgeschäften losriss und sich der Sache annahm, gab es in Ranneng bereits mehr Leichen als auf dem Sornfeld nach der Schlacht zwischen Gnomen und Zwergen. Die Hälfte der Grafen, Barone, Marquis und so weiter pflasterte die Straßen der Stadt, die andere Hälfte – und das war das Bedauerliche an dem Ganzen – war noch am Leben. Bis zum heutigen Tag machten sich das Haus der Eber, der Oburen und der Nachtigallen gegenseitig das Leben schwer. Deshalb lief jeder, der ein Schwert oder gar eine Armbrust bei sich führte, Gefahr, eine hohe Strafe aufgebrummt zu bekommen. Dafür durfte er sich allerdings auch ein paar Tage in einer unbequemen, dunklen Zelle erholen. Letzteres hatte sich im Übrigen als probates Mittel erwiesen, die adligen Herren zur Vernunft zu bringen. Nach dem Aufenthalt in jenen feuchten und tristen Gemäuern wurden sie nämlich meist lammfromm.
    »Aber das ist doch …«, setzte Lämpler an, seinem Herzen Luft zu machen. Er trennte sich nie von seinem Birgrisen. Und nun sollte der Meister des Langschwerts seine Furcht einflößende Klinge zu Hause lassen und sich mit einem kurzen Messer begnügen.
    »Ich will gar nicht wissen, weshalb Ihr in unsere Stadt kommt und welchem der drei Adelshäuser Ihr Euch anschließt.« Der Korporal bedachte uns mit einem vielsagenden Blick.
    »Wir haben nicht die Absicht, einem der Adelshäuser zu dienen«, erklärte Mylord Alistan kategorisch.
    »Wie gesagt, das ist mir völlig einerlei, Mylord Ritter«, versicherte der Korporal. »Wenn Ihr niemandem dient, umso besser. Wenn man Euch allerdings so sieht, glaubt man, eines der Häuser habe Verstärkung angeheuert.«
    »Ist es denn in der Stadt zu neuen Unruhen gekommen?«, wollte Miralissa wissen, die sich den dicken Zopf über die Schulter warf.
    »Ja, verschiedentlich schon«, bestätigte der Korporal. »Zwischen Nachtigallen und Ebern ist es kürzlich in der Oberstadt zu einer Schlägerei gekommen. Zwei Barone wurden vom Hals bis zum Arsch aufgeschlitzt … äh, verzeiht die Ausdrucksweise, Lady Elfin.«
    »So empfindlich bin ich nicht. Vielen Dank für die Auskunft, verehrter Herr. Wir können also durchreiten?«
    »Ja, Mylady. Hier ist ein Schreiben, es wird Euch helfen, sollten Euch Patrouillen behelligen.« Der Korporal entnahm einer hölzernen Schatulle, die an seinem Oberschenkel hing, ein zusammengerolltes Papier und hielt es der Elfin hin. »Es bestätigt, dass Ihr gerade erst in unserer ruhmreichen Stadt eingetroffen seid und noch keine Gelegenheit hattet, Euch Eurer Waffen zu entledigen. Seid willkommen in Ranneng!«
    »Und Ihr nehmt dies. Für Eure Mühen.« Egrassa saß ab und drückte dem Korporal eine Münze in die Hand.
    »Euer Erlau…« Als der Mann sah, was für eine Münze ihm der Elf in die Hand gedrückt hatte, brach er mitten im Wort ab und erstarrte wie eine Statue im Schlosspark.
    Verständlich. Wann hält ein Korporal schon mal eine Goldmünze in Händen? Meiner Ansicht nach würde dann wahrscheinlich heute in der Wache gefeiert werden, und gegen Mitternacht dürfte sich wohl kein Soldat mehr auf den Beinen halten.
    Wir ließen den fassungslosen und durch Egrassas Großzügigkeit überglücklichen Korporal stehen und hielten durch das Tor Einzug in Ranneng.
    Kaum in der Stadt, stürmte Hallas los. Ein wütender Schrei von Markhouse hielt ihn jedoch auf. »Wo willst du hin?!«
    »Mein Zahn muss raus, Mylord

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