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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Frische, die von dem Brunnen heranwehte, aus.
    »Hmm«, brummte ich.
    Ende Juni und in der ersten Hälfte des Juli war es sehr heiß gewesen, so heiß, dass sogar Arnch des Öfteren sein Kettenhemd abgelegt hatte. Für einen Mann aus dem Grenzkönigreich, der quasi in Rüstung auf die Welt gekommen war, bedeutete dies ein unglaubliches Zugeständnis.
    Die ungewöhnliche Hitze hatte sich in den letzten Tagen zwar etwas gelegt, dennoch gab es nach wie vor reichlich Anlass zu befürchten, das Hirn schmurgle einem im Schädel zusammen. Deshalb genossen wir alle die frische und saubere Luft am Springbrunnen.
    Bei dem Gedanken, schon bald wieder unter der sengenden Sonne durch die Lande zu reiten, sank meine Laune sofort. Bei H’san’kor! Dieses Jahr spielte das Wetter einfach verrückt!
    »Weiter!« Alistan würdigte den Springbrunnen nicht einmal eines Blickes.
    Unser Graf dachte an dringendere Angelegenheiten, beispielsweise an die Einheit, über die er den Befehl hatte. Meiner Ansicht nach hatte der König gut daran getan, den Hauptmann seiner Garde mit der Aufgabe zu betrauen, uns nach Sagraba zu führen, auch wenn Markhouse selbst mit dieser Entscheidung recht unglücklich war. Mylord Ratte wollte seinen König auf keinen Fall in einer Zeit allein lassen, da der Unaussprechliche drohte, hinter den Nadeln des Frosts hervorzukommen und in Vagliostrien einzufallen. Nach Markhouse’ Dafürhalten war es reichlich dumm, der Garde ihren Hauptmann zu nehmen, der doch besser als jeder andere den Schutz des Königs zu gewährleisten vermochte. Man nehme doch nur den Überfall auf den Palast der Stalkonen, den die Anhänger des Unaussprechlichen in jener denkwürdigen Nacht vor unserem Aufbruch verübt hatten und auf den der Posten am Stadttor vorhin zu sprechen gekommen war. Der König seinerseits scherte sich jedoch nicht im Mindesten um die Meinung des Grafen. Für Stalkon bestand nämlich kein Zweifel daran, dass jeder kleine Leutnant Seine Majestät schützen könne, während einzig Alistan Markhouse die Aufgabe meistern würde, uns durch die Wälder Sagrabas zu den Gräbern Hrad Spines zu bringen.
    »Was ist heute nur mit dir los?«, erklang die empörte Stimme Kli-Klis neben mir. »Ich reiß mir ein Bein aus – und du hörst nicht mal zu!«
    »Sag bloß, du hast was Hörenswertes vom Stapel gelassen?«, erwiderte ich.
    »Vom Stapel gelassen!«, höhnte der Kobold. »Ich habe nichts vom Stapel gelassen, ich habe die Schönheit dieser ruhmreichen Stadt besungen!«
    »Ich kann da nichts Schönes entdecken«, maulte ich, während ich die Straße betrachtete, durch die wir gerade ritten.
    Eine ganz gewöhnliche Straße. Alte, einstöckige Häuser mit Wänden, von denen der Putz abblätterte. Gut, der Gerechtigkeit halber musste man zugeben, dass dies nicht für alle Häuser zutraf. Aber von Schönheit konnte dennoch keine Rede sein. Wüsste ich nicht, dass ich mich in Ranneng befand, hätte ich vermutet, mich in der Äußeren Stadt von Awendum aufzuhalten.
    »Über deinen Grübeleien ist dir eben die ganze Schönheit entgangen!«, empörte sich Kli-Kli. »Aber gleich kommen wir in den Park, da wachsen Bäume, die genauso schön sind wie die in den Wäldern von Sagraba.«
    »Bist du denn schon einmal hier gewesen, Kli-Kli?«, wollte Lämpler wissen, der auf seinem Schimmel und mit Schandmauls Pferd im Schlepptau an uns herangeritten kam.
    »Das bin ich«, antwortete Kli-Kli und schmatzte versonnen. »Im Auftrag des Königs.«
    Hallas verschluckte sich, derart überrascht war er, ja, er vergaß sogar seinen schmerzenden Zahn. »Erzähl uns doch keine Märchen, Kli-Kli!«, ranzte er den Kobold an. »Ich glaube im Leben nicht, dass dir der König jemals einen Auftrag erteilt hat!«
    »Bäh!« Der Kobold streckte ihm die Zunge raus.
    »Erzähl uns dein Märchen trotzdem, Kli-Kli!«, bat Marmotte. »Um uns die Zeit zu vertreiben, bis wir die Schenke erreicht haben.«
    »Och, wir sind doch fast da! Gleich hinterm Park kommt ja schon die Universität. Es liegt also gar kein langer Weg mehr vor uns.«
    Selbstredend hatte es der Schmierenkomödiant ausschließlich auf eindringliches Bitten angelegt.
    »Nun komm schon, stell dich nicht so an!«, quengelte Lämpler.
    »Dann lass mich überlegen, womit ich anfange«, erwiderte Kli-Kli gnädig und setzte eine Miene auf, als versuche er sich krampfhaft daran zu erinnern, welchen Anfang die Geschichte genommen hatte.
    »Garrett, nimm mal kurz Triumphator, ich will mir die Jacke

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