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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Gedanken ja nur an Kontrakte«, parierte der kleine Nichtsnutz. »Aber weißt du, Garrett-Barett, meiner Ansicht nach hättest du besser daran getan, irgendeinem Hohlschädel sein Beutelchen aus der Tasche zu ziehen, als dir deinen jetzigen Kontrakt aufzuhalsen.«
    »Mach, dass du wegkommst!«, schrie ich ihn an.
    Kli-Kli hatte meinen wunden Punkt getroffen. Gut, jetzt war es zu spät, heiße Tränen zu vergießen. Ich hatte den Kontrakt angenommen – mein Verstand musste damals brachgelegen haben –. jetzt gab es kein Zurück. Denn mit einem Kontrakt band sich ein Meisterdieb nicht nur an seinen Auftraggeber, sondern auch an Sagoth. Deshalb handelte er sich enorme Schwierigkeiten ein, wenn er ohne gewichtigen Grund einen Kontrakt aufkündigte und seinen Auftraggeber prellte. Der Gott der Diebe machte in einem solchen Fall nämlich kurzen Prozess mit ihm.
    Dieser Kontrakt hatte mich auch nach Ranneng gebracht, das auf halbem Weg zu den Wäldern Sagrabas und Hrad Spines lag.
    »Garrett!«, riss mich Lämpler aus meinen Überlegungen. »Warum so schweigsam?«
    »Das ist seine übliche Gemütsverfassung«, mischte sich Kli-Kli ein. »Unser Schattentänzer ist in letzter Zeit sehr düster und einsilbig.«
    »Dafür ist manch anderer ausgesprochen heiter und geschwätzig«, knurrte ich. »Wenn du bloß aufhören würdest, die ganze Zeit zu nörgeln.«
    »Fürs Nörgeln ist Schandmaul zuständig«, erwiderte Kli-Kli. »Ich halte nur Tatsachen fest.«
    »Nein, du zitierst auch noch die Prophezeiungen eines Koboldschamanen, der zu viele Fliegenpilze gegessen hat«, hielt ich dagegen. »Und diese Prophezeiungen über den Schattentänzer sind völlig aus der Luft gegriffen!«
    »Dein Protest kommt zu spät! Du hast den Namen Schattentänzer angenommen, genau wie es in der Prophezeiung gesagt wird!«, brauste Kli-Kli auf. »Das Buch Bruk-Gruk hat noch nie gelogen!«
    Kli-Kli kannte das Buch der Prophezeiungen in- und auswendig und ließ nichts auf dieses Werk der Kobolde kommen. Irgendwann hatte ich meinen Widerstand aufgegeben und mich damit abgefunden, dass mich der Kobold Schattentänzer nannte. Damit war ich nun leider nicht mehr Garrett der Dieb, sondern eine wandelnde Prophezeiung, die gefälligst das Königreich und die ganze Welt zu retten hatte. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich diese Welt allerdings viel lieber beraubt.
    »Sag mal, Kli-Kli«, wandte sich Arnch an den Kobold, »gibt es in deinem Buch von dem Schamanen Tru-Tru …«
    »Tre-Tre, nicht Tru-Tru, du Banause!«, fiel der Kobold dem glatzköpfigen Soldaten empört ins Wort.
    »… von dem Schamanen Tre-Tre«, fuhr Arnch fort, als sei nichts gewesen, worauf ihn der Kobold jedoch abermals unterbrach: »Vom großen Schamanen Tre-Tre!«
    »… vom großen Schamanen Tre-Tre eigentlich noch etwas anderes als deine heißgeliebten Prophezeiungen?«
    »Und was zum Beispiel?«
    »Na, zum Beispiel ein Rezept, wie man einen Gnom vom Zahnschmerz befreit?«
    Hallas, der jetzt wieder mit uns auf einer Höhe ritt, spitzte prompt die Ohren, versuchte jedoch, sich sein Interesse nicht anmerken zu lassen.
    Kli-Kli entging natürlich nicht, dass Hallas lauschte, und er setzte sein Gleich-könnt-ihr-was-erleben-Lächeln auf. Dieses Lächeln verriet stets seine Absicht, jemandem einen Dorn in den Stiefel zu stecken oder eine andere Gemeinheit auszuhecken.
    Der Narr legte eine derart theatralische Pause ein, dass Hallas vor Ungeduld im Sattel hin und her rutschte. Erst als der Gnom fast vor Wut platzte, verkündete Kli-Kli: »Das gibt es schon.«
    »Und was muss man da tun?«, fragte ich, während ich verzweifelt versuchte, Bienchen von Kli-Kli und Hallas wegzulenken. Ich hatte nämlich nicht die Absicht, mich in der Flugbahn eines schweren Gegenstandes zu befinden, wenn der Gnom dem Hofnarren klarmachte, was er von dem Heilverfahren hielt.
    »Also!«, setzte der Kobold in geheimnisvollem Ton und mit zufriedenem Grinsen an, »es handelt sich dabei um eine äußerst wirksame Methode. Hätte Hallas sie sofort angewandt, hätte er sich viel Schmerzen erspart! Ich schwöre beim Hut des großen Schamanen Tre-Tre, dass es so ist!«
    »Warum hast du mir dann nichts davon gesagt, du Nichtsnutz!« Mit seinem Gebrüll versetzte der Gnom die halbe Straße in Aufruhr.
    Ohm drehte sich zu uns um, schwang drohend die Faust und wies schließlich mit dem Finger auf Alistan, um sich sodann mit der Handkante über die Kehle zu fahren.
    »Lass die Albernheiten, Kli-Kli«, verlangte

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