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Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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vorbereitet, noch bevor mir die Fesseln angelegt wurden«, prahlte er selbstzufrieden. »Leider wird er nicht noch einmal klappen.«
    Unterdessen platzten die gelben Blumen an der Hecke und auf dem Monster. Danach blieb von diesem nur ein Haufen trockenen Heus übrig. Das gleiche Schicksal wurde einem Stück der Strauchwand zuteil. Der blumenbedeckte Teil von ihr barst – und gab damit einen Zugang in den Nachbargang frei.
    Dieser Weg hätte mich hochentzückt, wenn nicht gerade ein ungemein verwunderter Ork durch das Loch gestiegen wäre. Kaum erblickte er uns, hörte er freilich auf, sich zu wundern und machte sich ans Werk.
    Und welches Werk könnte einem Ork wohl besser zusagen, als sich den unschätzbaren Kopf eines gewissen Garrett als Trophäe zu sichern? Auch den Kopf des Kobolds hätte er wohl nicht verschmäht. Muss ich noch erwähnen, dass weder ich noch Glo-Glo bereit waren, unseren Kopf der Lanze dieses Jägers zu überlassen? Deshalb stürzten wir in die entgegengesetzte Richtung davon. Zu unserem Pech war dieser Ork jedoch recht schnell von Begriff und setzte uns, wütend mit der Waffe fuchtelnd, nach, sehr zum Vergnügen der Orks auf der Tribüne.
    Ich überließ es Glo-Glo, den Weg zu bestimmen. Er bog ein paarmal ab, bis wir uns am Ende genau in dem Gang wiederfanden, aus dem der Ork zu uns gestoßen war.
    »Dieser Erste hält sich ja für so ungeheuer klug«, bemerkte Glo-Glo kichernd.
    Das Rätsel seiner Heiterkeit fand jedoch eine schlichte Erklärung: Wir schlüpften einfach durch das Loch in der Mauer zu unserem Ausgangspunkt zurück.
    »Und jetzt geradeaus … nach rechts … wieder geradeaus … dann an der fünften Abzweigung nach links.«
    Wie schaffte es der Kobold nur, sich an eine derart verzwickte Route zu erinnern, wenn er doch nur einmal im Labyrinth gewesen war?
    »Der dritte Gang rechts!«, sagte er auch jetzt, ohne zu zögern, als von einem runden Platz sechs Gänge wegführten.
    Doch noch bevor wir die richtige Abzweigung erreicht hatten, zischte Glo-Glo: »Halt! Keine Bewegung!«
    Ich schielte zu dem Schamanen hinüber, der sich in eine Art Statue verwandelt hatte. Daraufhin ließ ich meinen Blick schweifen. In der Mitte des Platzes leuchtete ein grünes Licht, das eben noch nicht da gewesen war. Es hatte die Form einer riesigen Seifenblase, die mit einer Spinne gekreuzt worden war. Der einzige Unterschied bestand darin, dass dieses Etwas keine Beine, dafür aber sechs – vielleicht auch acht – Arme besaß. Kopf, Augen und Mund fehlten ebenfalls. Das Wesen saß mit untergeschlagenen Armbeinen da und gluckerte leise vor sich hin.
    »Rühr dich nicht vom Fleck, Garrett!« Der Kobold bannte die Spinne förmlich mit seinem Blick. »Solange wir uns nicht bewegen, droht auch keine Gefahr.«
    »Was ist das?«, flüsterte ich erschrocken.
    Der Kobold überging die Frage jedoch. In diesem Augenblick erschien der Ork auf dem Platz und wollte seine Lanze nun endlich zu uns auf die Reise schicken. Kaum bemerkte der Jäger allerdings die Spinne, blieb er enttäuscht stehen. Die Spinne stemmte sich auf die Beine (genauer auf die Arme), stakte gluckernd auf den Ork zu und ließ sich in geringem Abstand vor ihm nieder. Uns, die völlig erstarrte Beute, hatte sie offenbar längst vergessen.
    Der Erste durchbohrte uns mit einem wütenden Blick seiner gelben Augen. Trotz der Misere, in der wir uns befanden, zwinkerte ich dem Jäger frech zu. Diese Geste schien ihn derart aufzubringen, dass er mich anbrüllte. Sofort rückte die Spinne noch näher an ihn heran – sofort verstummte der Ork.
    Glo-Glo murmelte etwas und schien mit den Fingern zu schnalzen (und das trotz der dämlichen Fäustlinge). Im nächsten Augenblick schnellte der Ork ein ganzes Yard in die Höhe und jaulte, als habe man ihm eine glühende Nadel in den Hintern gerammt.
    Die Spinne machte einen Satz und packte den schreienden Ork mit all ihren sechs (oder acht?) Armen. Was dann geschah, sah ich nicht mehr, weil ich schon wieder hinter dem Kobold herjagte. Auf alle Fälle beneidete ich den Ork nicht. Aber gut, immerhin waren wir damit einen Jäger los. Blieben noch drei. Irgendwann entschied Glo-Glo dann, uns nach dieser Hetzerei eine kleine Verschnaufpause zu gönnen, und blieb stehen.
    »Was … war … das?«, japste ich.
    »Das? Das … war ein Wunder … die Viecher sind aufgetaucht … nachdem Elfen und Orks mit dem … Kampfschamanismus experimentiert haben. Im Grunde … sind sie … harmlos.«
    »Hast du das

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