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Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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bräuchte nur noch ein paarmal anzugreifen – dann könnte er über die Leichen seiner Gefährten wie über eine Treppe zur Mauer hochsteigen.
    »Shirgsan! Wirf dieses Mistding weg!«, wandte sich Pfeffer an den rotbärtigen Gnom, der sich gerade einen erbeuteten Schädelhelm ansah. »Lade nach! Denen haben wir ganz schön Beine gemacht, was?«
    »Beim zweiten Angriff wird das nicht gelingen.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Es sind gute Krieger, selbst wenn sie aus dem Norden sind. Sie werden beim nächsten Angriff wissen, wie sie sich vor den Kanonen in Deckung zu bringen haben. Und sie werden alles daransetzen, Holzbogen einzunehmen.«
    »Met!«
    »Ja, Kommandeur?«
    »Wie hoch sind die Verluste?«
    »Acht Tote und sieben Verletzte.«
    »Nimm den hier unter deine Fittiche.« Der Mann zeigte auf einen schweigsamen, bleichen Jüngling. »Das ist Seine Magierschaft Roderick. Er wird deinen Männern im Notfall beistehen.«
    Roderick nickte befangen und spähte ängstlich zu zwei Schwertträgern hinüber, die gerade die Leiche eines Barbaren über die Mauer hievten.
    »Habt Ihr ein Kettenhemd, Euer Magierschaft?«
    Met wollte kaum glauben, einen Magier vor sich zu haben. Dieses Kerlchen konnte doch bestimmt nicht mal Kli-Kli das Wasser reichen.
    »Ja.« Der junge Mann nickte eifrig.
    Hinter der Mauer ertönten die Hörner. Der Feind zog zum nächsten Angriff heran.
    In Ysmees Rücken krachte es, vom Himmel hallte das Echo wider, und die rauchende Kugel, die aus der Kanone geschossen war, ging in den ersten Reihen der Fußsoldaten nieder, die sich auf den Hügel zubewegten.
    Alle, die getroffen wurden, starben. So tritt ein Gott auf die Menschen ein, dachte Ysmee. Wenn auch versehentlich.
    Die Fußsoldaten bewegten sich in fünf Blöcken vorwärts, zunächst drei und in einem Abstand von tausend Yard dann die beiden anderen.
    Durch die Reihen der Pikeneure vor sich beobachtete Jigg die heranwalzende stählerne Schildkröte.
    »Sie haben Armbrustschützen!«, schrie einer der Pikineure.
    In Jiggs Innerem gefror alles. Wenn die Fußsoldaten mit Armbrüsten ausgerüstet waren, dann würden die ersten Reihen trotz der Harnische Verluste hinnehmen müssen. Aus geringer Entfernung würde ein Bolzen durch einen Panzer dringen, als bestünde er aus Papier, nicht aus dem legendären issylischen Stahl.
    Die Elfen nahmen den Gegner unter Beschuss, der auf das linke Bataillon zuhielt.
    »Lasst mich durch! Lasst mich doch durch!«
    Der Magier, der bisher schweigend hinter Jigg gestanden hatte, bahnte sich den Weg.
    »Lasst den Magier durch, ihr Hundesöhne! Schnell!«, schrie Jigg. »Sonst fangen wir uns ein paar Bolzen ein!«
    Das wirkte. Die Pikineure machten Platz. Der Magier stürzte vor, baute sich vor der ersten Reihe auf, streckte die Arme aus und kehrte den anrückenden Fußsoldaten, die den Weinbach schon fast erreicht hatten, die Handflächen zu. Von seinen Händen löste sich eine blendende Feuerkugel. Sie traf die Schilde in der ersten Reihe, verwandelte sie zusammen mit den Soldaten in Dampf, rollte auf die zweite Reihe zu, die dritte, die vierte, auf die Armbrustschützen zu und … explodierte schließlich.
    Die Schreie der sterbenden und bei lebendigem Leibe verbrennenden Feinde waren weithin zu hören. Viele in den Bataillonen brummten voller Genugtuung, als sie sahen, was der Magier zustande gebracht hatte.
    Er formte bereits eine zweite Kugel, dann noch eine, die abermals Dutzende von Menschen versengte. Die Reihen der Feinde erzitterten und lösten sich auf, die Gegner flohen in Panik. Der Geruch von verbranntem Fleisch wehte heran.
    Doch dann schwankte der Magier mit einem Mal und drohte, in den Schnee zu sacken. Jemand stürzte zu ihm hin, fing ihn im letzten Augenblick auf und zog ihn nach hinten.
    »Armbrustschützen! Haltet euch bereit!«, erschallten die Befehle. »Die erste Reihe! Schuss! Die zweite Reihe! Schuss! Die dritte Reihe! Schuss!«
    Die feindlichen Fußsoldaten, die davonstürzten, wurden mit einem Stahlregen überzogen.
    »Die Magier greifen ein!«
    Ysmee hörte gar nicht auf die Worte, sondern behielt die Schlacht auf der linken Seite im Auge. Der unbekannte Magier hatte die ersten Blöcke der Angreifer mühelos zerschlagen. Doch schon rückten neue nach, überquerten den Weinbach …
    »Mylord!«
    Ysmee Markhouse wandte sich dem Soldaten mit dem Langschwert zu, der auf ihn zueilte.
    »Mylord! Eure Majestät hat meine Einheit Eurem Befehl unterstellt!«
    »Wie viele Männer hast

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