Schattentänzer
du?«
»Zweihundert.«
Zweihundert Bibermützen! Das war mehr, als er zu hoffen gewagt hatte.
»Gut. Stellt euch an dem Hain dort auf. Achtet auf die linke Armee! Wartet auf meine weiteren Befehle!«
»Zu Befehl, Mylord.«
Die linke Armee würde bald Hilfe benötigen, das ahnte Ysmee.
»Sie haben Armbrustschützen, Kommandeur.«
»Verdammt!« Der Befehlshaber der sechstausend Windspieler drohte dem Himmel mit der Faust. »Wie viele?«
»Ich weiß es nicht.«
»Dann krieg es raus! Und zwar schnell! Sonst schießen die uns die Fußsoldaten ab! Nark!»
»Zu Befehl!«
»Nimm deine Männer und rückt vor! Stellt euch zwischen die Schwertträger. Wenn einer der Fußsoldaten murrt, sag ihm, ich hätte es so angeordnet!«
»Etwa dreitausend!«, erstattete der Soldat von vorhin außer Atem Bericht. »Sie gehen vor den Fußsoldaten.«
»Ich bin nicht blind. Ich sehe selbst, wo sie marschieren!«
Hinter ihnen donnerten die Kanonen, der Soldat schrak zusammen, doch der Kommandeur der Windspieler achtete nicht einmal auf den Knall.
»Wir sind also doppelt so viele«, sinnierte der Kommandeur, während er beobachtete, wie Kanonenkugeln auf die Reihen der feindlichen Fußsoldaten zuschossen. »Um so besser. Und wir Bogenschützen verstehen unser Handwerk. Mein Befehl! Zwei Finger nach oben! Korrektur in Windrichtung einen Viertelfinger nach rechts! Wir spicken diese Hurensöhne so lange mit unseren Pfeilen, wie sie noch nicht anfangen zu schießen. Und Schuss!«
Der Krieger überwand die Mauer ohne jede Mühe. Met schaffte es kaum noch, zur Seite zu springen. Die Kurzlanze mit der breiten, gezahnten Spitze wusste der stämmige schwarzhaarige Gegner vortrefflich zu führen. Die Waffe beschrieb Kreise und Bögen, Met konnte ihr nur ausweichen. Der Gegner hatte es trotz des Beschusses durch die Armbrustschützen geschafft, diesen Abschnitt der Mauer zu erklimmen. Inzwischen tobte auf der gesamten Mauer der Kampf. Die Männer in Holzbogen konnten nur auf Verstärkung hoffen.
Der schlitzäugige Krieger setzte erneut an, Met mit seiner Lanze eins über den Schädel zu ziehen. Met duckte sich weg und holte mit dem Ogerbrecher aus. Die dornenbesetzte Kugel schlug das Leben aus dem Feind heraus.
Nun tauchte ein Barbar auf der Mauer auf, der einen Eisbärschädel auf dem Kopf trug. Sein schreckliches Beil traf Shirgsan im Rücken, der gerade gegen einen Soldaten aus dem Herzogtum des Krebses kämpfte.
Der Ogerbrecher ging auf dem Bärenschädel nieder und zerschmetterte ihn zusammen mit dem Schädel des Barbaren.
»Beim Dunkel!« Pfeffer stieß eine Fackel ins Gesicht eines anderen Soldaten und rammte ihm dann die Streithacke in die Leisten.
»Gebt mir Deckung!« Rott und zwei Dutzend Armbrustschützen brachten eine geladene Kriegsarmbrust.
Sieben Männer machten sich daran, alle zu beschießen, die über die Mauer setzten, die anderen eröffneten das Feuer auf die Feinde in den Gräben. Sie wurden von fünfzig Schwertkämpfern unterstützt. Mit vereinten Kräften gelang es ihnen, den Gegner von der Mauer zu fegen. Es ließ sich nicht sagen, durch welches Wunder in diesem Gemetzel der Magier überlebte, der den Feinden zum Abschied ein paar Feuerkugeln hinterhersandte.
»Was will er mit dem Feuer?!«, schrie Pfeffer. »Hier ist doch Pulver!«
»Rott! Auf die Abziehenden! Pfeffer! Zur Kanone! Eure Magierschaft! Verlasst die Mauer, sonst fangt Ihr Euch noch einen Pfeil ein!«
Die erste und zweite Reihe des linken Bataillons spalteten sich kurz, um die Bibermützen durchzulassen. Die Soldaten mit den Langschwertern stürzten sich nach vorn, mitten in die aufgestellten Piken der Feinde.
Hinter den Bibermützen folgten langsam die anderen. Mit weit ausholenden Bewegungen kappten die Bibermützen die Piken des Gegners und schlugen Breschen in seine Reihen. Natürlich konnten nicht alle der Begegnung mit einer feindlichen Pike entgehen, aber die meisten bewältigten die Aufgabe schon. Sie drangen tief in die Reihen des Feindes vor, schwangen ihre Langschwerter, als seien es Sensen, und fügten den Fußsoldaten fürchterliche Verluste zu. Von hinten drängten bereits die eigenen Leute gegen die Fußsoldaten, die mit ihren Piken schlugen und wie ein Mammut voranstürmten, den Bibermützen nach.
Auch das rechte Bataillon bekam es mit den Fußsoldaten der Krebse zu tun, aber wie die Sache bei ihm stand, konnte Jigg nicht sehen. Ein Befehl lief durch die Reihen: »Hellebardiere! In die sechste Reihe!«
Das Bataillon bereitete
Weitere Kostenlose Bücher