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Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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sich auf den nächsten gewaltigen Schlag vor, bei dem keine Hellebarden nötig waren, sodass die Soldaten nach hinten geschickt wurden und an ihre Stelle Pikineure traten.
    »Erste bis sechste Reihe! Piken hoch! Auf Trommelschlag! Im Laufschritt!«
    Die Trommeln erklangen, das Bataillon stellte die Piken auf und setzte sich in Bewegung.
    Bumm. Bumm. Bumm. Bummbummbumm!
    Die Trommeln gaben ein immer schnelleres Tempo vor, das Bataillon fiel in immer eiligeren Schritt und stürmte auf die zweitausend Männer los, die nachgerückt waren, nachdem der Magier die Feuerkugeln gegen den Feind geschickt hatte. Jigg schubste den Mann vor sich geradezu, um dem Gegner schneller entgegentreten zu können.
    Die Armbrustschützen des Gegners hielten dem Beschuss durch die Bogenschützen auf dem Hügel nicht mehr stand. Sie zogen ab, ohne einen einzigen Schuss abgegeben zu haben. Ihre eigenen Fußsoldaten zerquetschten sie beinahe. Die stürmten ungeachtet des Anstiegs vorwärts, da sie so schnell wie möglich unter dem Beschuss hindurchtauchen wollten. Viele schützten sich mit ihren Schilden gegen die Pfeile. Einmal hatte sich der Feind sogar zur Schildkröte formieren können, kam dann aber zur Eisfläche und rutschte aus. Unter den Unglücksraben fuhren die Bogenschützen ihre Ernte ein.
    »Schilde geschlossen! Lanzen! Armbrustschützen! Schießt!«, befahl Frühlingsjasmin.
    Der Prinz lastete es sich persönlich an, dass der Feind bis zu ihnen hatte vordringen können. Die Bogenschützen in den hinteren Reihen stellten den Beschuss nun ein und griffen zu den Schwertern. Nur Narks Männer schickten noch ihre Pfeile gegen den Feind. Sie wurden von den besten Armbrustschützen unterstützt. Doch auch sie mussten den Beschuss bald einstellen. Ein Pfeilregen der Krebse wurde durch den Magier aufgehalten, indem er die meisten Pfeile in der Luft in Flammen aufgehen ließ. Die feindlichen Fußsoldaten schickten einige Hundert Soldaten mit Langschwertern voraus, um die geschlossene Formation in der Mitte aufzusprengen.
    »Bibermützen! Nach vorn!«
    Die Schilde wichen kurz auseinander, um die Krieger der legendären Einheit durchzulassen. Wenn der Feind zum Schmiedehammer greift, musst du das auch tun, das ist ein ehernes Gesetz des Krieges. Überall kam es zu einzelnen Kämpfen mit dem Langschwert. Die Krebse schlugen sich wacker, konnten den Bibermützen allerdings nichts anhaben. Doch obwohl Vagliostrien in der Überzahl war, erteilte Frühlingsjasmin schließlich den Befehl: »Blast zum Rückzug!«
    Das Horn gab mehrmals den Befehl weiter, und die Schwertkämpfer zogen sich hinter die Schilde zurück, bevor die feindliche Armee, durch den Tod ihrer Gefährten ergrimmt, sie erreichen konnte.
    »Du bist kein schlechter Magier, mein Junge«, lobte Pfeffer Roderick. »Wenn du diese Feuerkugeln noch schneller herstellen könntest, dann wärest du unersetzlich.«
    »Ich habe getan, was ich konnte, Herr Gnom«, erwiderte der junge Magier.
    Der Zauber, mit dem er die auf Holzbogen zuhaltenden Fußsoldaten auseinandergesprengt hatte, hatte ihn alle Kraft gekostet.
    »Du bist ja völlig am Ende!«, sagte der Gnom, an Met gewandt. »Kein Wunder!«
    »Geht schon. Hier, nimm mal Triumphator!«
    »Was soll ich mit der verrückten Ratte? Ich hab genau gesehen, wie er dem Feind ins Gesicht gesprungen ist!«
    »Nimm ihn, hab ich gesagt! Ich will zum Kommandeur!«
    Der Gnom setzte sich den Ling auf die Schulter. »Hauptsache, der beißt mir nicht in den Bart. Und beeil dich!«
    »Rott! Während ich weg bin, hast du hier das Kommando.«
    »Zu Befehl«, antwortete dieser.
    Den Kommandeur fand Met in der Dorfmitte, wo ein provisorisches Lazarett eingerichtet worden war. Er hatte eine Kopfverletzung davongetragen, jetzt kümmerten sich die Heiler um ihn. Met musste warten, bis sie ihre Arbeit beendet hatten.
    »Wen hast du mir da angeschleppt?«, schrie gerade ein junger Mann, der das Zeichen der Heilergilde trug, einen Krankenwärter an. »Wen?!«
    »Aber seine Kleidung ist über und über mit Blut beschmiert!«, rechtfertigte sich dieser.
    »Der hat nur einen Kratzer, will das nicht in deinen Schädel?! Nichts weiter als einen tiefen Stich!«
    »Aber er hat geschrien, als würde er abgestochen werden.«
    »Wie oft hab ich dir schon gesagt, du sollst mir erst diejenigen auf den Tisch legen, die keinen Ton mehr von sich geben?! Wenn einer schreit, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Der kommt schon durch. Aber wenn einer daliegt, schweigt und bleich

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