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Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Verbrecher zu schnappen steht ganz unten auf ihrer Liste, aber manchmal läuft ihnen zufällig ein Ganove in die Arme. In TunFaire gibt es einige wirklich dämliche Gauner.
    Keiner. Geh essen, Garrett. Stille deine körperlichen Bedürfnisse. Genehmige deinem Geist eine Entspannung und erhol dich. Vergiß die Angelegenheit. Ende gut, alles gut.
    Toller Tip, obwohl er von ihm kam. Aber er ist immer so verdammt vernünftig und weise – wenn er nicht gerade versucht, mich auszutricksen. Er macht mich wahnsinnig, wenn er so cool und vernünftig ist. Ich trollte mich in die Küche.
    Dean stand noch immer unter Schock. Er war beunruhigt, weil das gleichgültige Schicksal so dicht neben ihm eingeschlagen hatte. Er war mit seinen Gedanken ganz woanders, als er eine Soße anrührte, und sah mich nicht an, als er mir einen Teller reichte. Ich aß, ohne darauf zu achten, was es war … Eine Schande, wenn man wußte, was für ein ausgezeichneter Koch Dean ist. Aber ich war selbst abgelenkt und riß den Alten nicht aus seinen Grübeleien. Es freute mich, daß er daran Anteil nahm.
    Als ich aufstand, drehte Dean sich um. »Die Menschen sollten so etwas nicht tun, Mr. Garrett.«
    »Da hast du recht. Sollten sie nicht. Du bist doch gläubig. Dank den Göttern, daß die Sache nicht noch schlimmer ausgegangen ist.«
    Er nickte. Dean ist im Grunde ein freundlicher Mensch, ein hart arbeitender, betagter Bursche, der versucht, einen ganzen Stall heiratsfähiger, aber letztlich reizloser Nichten durchzufüttern. Sie machten ihm mehr Ärger, als zehn beliebige Männer sich von ihren Frauen gefallen lassen würden. Normalerweise ist er freundlich. Jetzt war er blutrünstiger als ein Vampir, der ein Jahr gefastet hat.
    Ich konnte mich nicht entspannen. Es war vorbei, aber meine Nerven wollten sich einfach nicht beruhigen. Ich schlenderte zur Haustür und warf einen Blick nach draußen. Dann überprüfte ich das kleine Zimmer rechts, als hätte sich dort eine Blondine versteckt. Fehlanzeige. Ich schlich zurück in die Besenkammer, die mir als Büro dient, winkte Eleanors Gemälde an der Wand zu und betrat dann das Zimmer des Toten Mannes. Es nimmt den größten Teil der linken Seite des Hauses ein. Darin befinden sich nicht nur Ihro Ehrwürden, sondern auch unsere Bibliothek und der Tresor sowie alles, was irgendwie von Wert ist. Eigentlich hatte ich da im Moment nichts zu suchen.
    Ich warf einen Blick zur Treppe, hatte aber keine große Lust, hochzugehen. Also holte ich mir einen Becher Apfelsaft. Dann wiederholte ich die Tour und blieb etwas länger an der Tür stehen. Vielleicht war mein Haus ja mittlerweile zu einer Touristenattraktion für Zwerge geworden. Ich sah jedoch niemanden, der mich beobachtete. Die Zeit schleppte sich hin.
    Ich ging allen auf die Nerven. Das kann ich angeblich am besten. Aber jetzt ging ich mir selbst auf den Wecker. Mir gefielen meine dummen Sprüche nicht mal selber, und als Dean knurrend den Stiel seiner Lieblingspfanne packte, zog ich es vor, mich in den ersten Stock zurückzuziehen.
    Eine Weile sah ich aus dem Fenster und wartete darauf, daß Eierkopf oder irgend jemand mit einem schwarzen Hut zurücksah. Aber nichts passierte.
    Als ich des Spiels überdrüssig wurde, stattete ich dem Schrank einen Besuch ab, in dem ich mein Handwerkszeug aufbewahre. Es ist ein hübsches Arsenal; etwas für jede Gelegenheit und abgestimmt auf jede Garderobe. Niemand wird mich jemals mit einem Mordwerkzeug erwischen, das nicht zu meinen Socken paßt.
    Und alles war erstklassig in Schuß. Ich konnte meine Nervosität nicht mal damit abreagieren, daß ich schärfte oder polierte. Also musterte ich mein Waffenlager. Nichts davon hätte mir in einem Scharmützel mit Armbrustschützen geholfen.
    Ich habe allerdings noch ein paar Fläschchen von einem Job übrig, den ich als verdeckter Ermittler für den Großinquisitor erledigt hatte. Ich nahm das Kästchen herunter und warf einen Blick hinein. Drei Phiolen ruhten auf einer Samtunterlage, eine smaragdgrüne, eine blaue und eine rubinrote. Jede enthielt etwa fünfzig Milliliter. Man wirft sie. Wenn sie zerbrechen, nimmt ihr Inhalt den bösen Jungs jede Lust auf einen Kampf. Der Inhalt der roten Phiole ätzt ihnen das Fleisch von den Knochen. Die hob ich mir für jemanden auf, der mir richtig auf die Zehen trat. Wenn ich sie benutzte, war es besser, ausreichend Abstand zu halten.
    Ich verstaute den Kasten wieder, versteckte Messer überall an meinem Körper, hängte mir die

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