SchattenTod | Ein Weserbergland-Krimi
für einen Mann? Warum mussten sie gebären wollen? Es war ihr Untergang.
Als sie gedacht hatte, dass er sie von hinten umarmen und auf den Hals küssen wollte, hatte er ihr mit einem großen Ast das Bewusstsein genommen.
Ein Weiterleben war unmöglich geworden. Nur so konnte er ihr das jämmerliche Dahinscheiden ersparen. Es war ihm in jenem Moment zugute gekommen, dass er das Schächten an Katzen und anderen Kleintieren geübt hatte. Vater hatte es ihm einmal gezeigt, wie er vorgehen musste und dass beherzt eingesetzte Kraft vonnöten war.
Leider war er gestört worden, als er sie von diesem lästigen Fortpflanzungsorgan hatte befreien wollen. Ein Hund hatte den Geruch des Blutes aufgenommen. Wegen des nahenden Bellens war er geflohen und hatte sich noch im Wald der Klinge entledigt.
Felix
Es war ihm gerade recht gekommen, dass Frank Habichthorst das Haus schon vor seiner Mutter verlassen hatte. Jetzt konnte er sich ungeniert an dessen Rechner setzen und nachsehen, was sich Frank denn so alles aus dem Internet saugte. Er vermutete auch, dass er diese Grabbilder bearbeitet hatte, um seine Mutter unter Druck zu setzen.
Gemütlich fläzte er sich auf Franks Schreibtischstuhl und stellte erfreut fest, dass der Rechner schon hochgefahren war.
Das sparte Zeit. Er wusste nicht, wann Frank zurückkehren würde.
Zuerst blätterte er die Mails durch, konnte aber nichts Auffälliges finden. Doch siehe da, der miese Typ arbeitete tatsächlich mit einem Fotobearbeitungsprogramm, und er war blöd genug gewesen, die Dateien nicht zu löschen.
Unter „Schock 1 – 3“ hatte er die gemeinen Bilder gespeichert, die zuerst nur Riekes, dann zusätzlich die seiner Schwester und schließlich ebenfalls seine Grabstätte zeigten. Was für ein mieses Schwein. Das würden sie ihm heimzahlen.
Erst grabschte der Widerling seine Schwester an und dann versuchte er noch, seiner Mutter zu schaden.
Wütend startete er den Internetbrowser und fand im Verlauf einige ekelige Pornosequenzen, in denen Frauen sich von Hengsten begatten ließen. Das war mehr als grenzwertig, fand er und stöberte weiter.
Später überlegte er sich, dass er das Folgende lieber nicht hätte sehen wollen, aber da war es zu spät. In einem versteckten Ordner tat sich eine kaum überblickbare Zahl von Videodateien auf. Schon als er die erste anklickte, wurde ihm schlecht, nach der dritten gab er auf. Er hatte genug gesehen von alten Säcken, die sich an ganz jungen Mädchen vergingen.
Frank Habichthorst war ein pädophiler Perversling. Das machte seinen Übergriff auf Lena noch brisanter. Es würde keine Gnade geben.
Er hatte ihre Gesundheit auf dem Gewissen. Durch ihn war sie krank geworden. Sie war immer schon zu sensibel gewesen. Der sexuelle Übergriff hatte sie zunächst in körperliche Erkrankungen und dann in seelische flüchten lassen. Es war fraglich, ob sie jemals wieder ganz gesund werden würde.
Felix verwischte seine Spuren und beschloss, dass es schon heute sein musste. Der Typ sollte von seinen abnormen Verhaltensweisen kuriert werden. Endgültig!
Seine Mutter hatte den Kerl endlich verlassen. Auf Rieke brauchten Lena und er also keine Rücksicht mehr zu nehmen. Sie würde ihn nicht vermissen. Er war froh, dass sie nicht wusste, was er auf dem Computer gefunden hatte. Sie sollte es auch nie erfahren.
Wolf
Lady Gaga und Aisha liefen voraus, während Wolf und Anna gemächlich hinterherschlenderten.
„Die große Liebe ist es zwischen den beiden Hündinnen ja nicht“, stellte Anna fest, „aber immerhin kommen sie miteinander klar.“
„Das ist doch das Wichtigste!“, sagte Wolf. „Dann können wir gelegentlich wieder einen gemeinsamen Spaziergang wagen.“
„Ich würde mich sehr freuen!“, antwortete sie.
Hetzer strahlte. Wie klein sie war. Das war ihm vorher überhaupt nicht aufgefallen. Allein deswegen hätte sie niemals zu Peter gepasst. Dass diese zarten Hände überhaupt einen so großen Hund halten konnten. Alle Achtung!
„Momentan habe ich leider sehr viel zu tun. Wir sind mitten in einer Mordermittlung. Trotzdem tut mir ein Spaziergang zwischendurch ganz gut. Das sollte also kurzfristig immer mal machbar sein“, sagte Wolf zu ihr.
„Wie geht es denn eigentlich deinem Kollegen?“
Diese Frage gefiel Wolf überhaupt nicht.
„Och, so ganz gut, glaube ich“, bemerkte Wolf süffisant, „wenn man bedenkt, dass er unter ärztlicher Aufsicht steht.“
„Das verstehe ich jetzt nicht. War er denn krank?“
„Im
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