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Schattenwandler 01. Jacob

Schattenwandler 01. Jacob

Titel: Schattenwandler 01. Jacob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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mit einem Menschen … zu paaren. Und das ist schon immer so gewesen.“
    „Aber …“ Isabella schüttelte den Kopf, als wolle sie eine Flut von verwirrenden Gedanken ordnen. „Die Sache in dem Lagerhaus? War das einer von euch? Ein … Dämon?“
    „Ja und nein. Dämonen sehen zum größten Teil genauso aus wie wir und verhalten sich im Allgemeinen genauso zivilisiert. Nur in Ausnahmefällen gibt es Ausbrüche von primitivem Verhalten, und wir versuchen, so etwas im Keim zu ersticken. Saul, das Wesen, das du getötet hast, war ein verderbter und korrupter Dämon. Es müssen ganz besondere Umstände eintreten, dass es zu einer so extremen Transformation kommt. Seit über einem Jahrhundert ist das auch nicht mehr passiert. Bis heute Abend.“
    „Dazu kommt“, meldete sich Legna wieder zu Wort und lenkte damit Isabellas Aufmerksamkeit auf sich, „heute Abend ist es unseres Wissens nach zum ersten Mal einem Menschen gelungen, einen von uns zu töten. Versuche hat es viele gegeben, aber alle sind gescheitert.“
    „Außerdem hat in dieser Nacht“, fügte Noah hinzu, „auch ausgerechnet Jacob, der von uns allen der Disziplinierteste ist, zum ersten Mal bei einer Menschenfrau die Kontrolle verloren. Du kannst es vielleicht nicht nachvollziehen, aber für uns ist das von ungeheurer Bedeutung.“
    „Glaub mir, für mich war das auch von ungeheurer Bedeutung“, erwiderte sie trocken. „Ihr wollt mir also sagen, dass man euch eigentlich nicht umbringen kann? Meint ihr damit, ihr seid unsterblich? Denn wenn das der Fall ist, muss ich euch sagen, der Typ im Lagerhaus war ein ziemlich toter Unsterblicher.“
    „Wir können sehr wohl getötet werden. Durch einen von uns, durch andere mächtige Schattenwandler und durch … Nekromanten“, erklärte Noah behutsam. „Unsterblich bedeutet, dass wir sehr lange leben. Manche von uns sind bereits Hunderte von Jahren alt.“
    „Hunderte von Jahren?“ Isabella schluckte sichtlich. „Wie viele hundert Jahre?“, fragte sie Jacob.
    „Etwas mehr als sechshundert.“
    „Sechshundert Jahre?“ Isabella musste wieder ein hysterisches Kichern unterdrücken, das sie immer wieder überkam, seit sie Jacob begegnet war. „Das ist ja wirklich mal ein älterer Mann. Oh, Moment mal, du bist ja gar kein Mann.“ Isabellas Augen weiteten sich, als ihr klar wurde, was sie da eben gesagt hatte. „Was … äh … wäre denn passiert, wenn … ich meine … wenn … äh … du weißt schon …“
    Alle im Raum traten unbehaglich von einem Fuß auf den anderen.
    „Ehrlich gesagt, wir wissen es nicht genau“, sagte Noah. „Es ist noch nie vorgekommen. Zumindest nicht mit einem zivilisierten Dämon. Mit den Transformierten … also da hat es tragische Zwischenfälle gegeben, und man hat Frauen und Männer gefunden …“
    „… die in Stücke gerissen waren“, erklärte Jacob unverblümt. Er hatte es mit eigenen Augen gesehen. Es waren brutale und barbarische Todesfälle gewesen. Und genau diese Ereignisse waren es, die ihn dazu brachten, so umsichtig zu sein und keine Fehler zu machen. Ein Versagen würde er einfach zu teuer bezahlen müssen.
    „Wie dem auch sei“, fuhr Legna schnell fort, während sie Jacob mitfühlend betrachtete, „wir nehmen an, dass ein Mensch eine solche Vereinigung nicht überleben kann. Auch nicht mit einem zivilisierten Dämon.“
    Das konnte sich Isabella durchaus vorstellen. Jacobs dominantes Verhalten war sehr aufreibend gewesen. Sie wollte lieber nicht darüber nachdenken, was hätte geschehen können, wenn Elijah und Noah nicht aufgetaucht wären. Der Ausdruck auf Jacobs Gesicht machte deutlich, dass er einen ähnlichen Gedanken hatte.
    „Ich wollte dir nie wehtun. Das musst du mir glauben, Bella“, beschwor er sie leise.
    „Jacob sagt die Wahrheit. Um diese Jahreszeit passiert etwas mit unserer Art, das es uns schwer macht, den Drang, uns zu paaren, unter Kontrolle zu halten“, erklärte Noah. „Wir überwachen uns streng, aber manchmal ist es stärker als wir.“
    „Wartet … wartet mal.“ Isabella hob abwehrend die Hände und schüttelte den Kopf, während das, was sie gerade erfahren hatte, in ihrem Geist herumwirbelte. „Das ist eine sehr fantasievolle Geschichte, aber warum soll ich auch nur ein Wort davon glauben? Ich meine … ihr seht alle so normal aus. Unglaublich gut zwar, aber normal.
    Jacob fühlte, wie seine Mundwinkel zuckten. Diese Frau reizte ihn ständig zum Lachen. Über sich selbst, über ihren feierlichen Ernst, über

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