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Schattenwandler 01. Jacob

Schattenwandler 01. Jacob

Titel: Schattenwandler 01. Jacob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Männern die Eindringlinge aus Jacobs Haus. Sie sprang auf und stellte sich schützend und kampfbereit zwischen sie und Jacob.
    Das dritte fremde Wesen war eine Frau. Isabella war überzeugt, dass sie noch nie in ihrem Leben jemanden gesehen hatte, der so schön war. Die Frau war ziemlich groß mit gefährlich langen Beinen und kaffeebraunem Haar, das ihr in wilden Locken bis zu den Füßen hinabfiel. Das weiße togaähnliche Kleid, das sie trug, war aus leichtem Stoff und folgte fließend jeder Bewegung, außer dort, wo es mit dicken Bändern aus Brokat kreuzweise um ihre Brüste verschnürt war. Es schmeichelte ihrer makellos braunen Haut und betonte das Grün ihrer Augen. Sie bewegte sich mit einer heiteren Gelassenheit, die Isabella an eine Göttin erinnerte. Aber das mitfühlende warme Lächeln, das in ihren feinen Gesichtszügen lag, ließ sie viel zugänglicher erscheinen als die beiden Männer. Sie stach heraus wie ein Engel zwischen zwei düsteren Teufeln.
    „Im Namen von meinem Bruder und von mir selbst heiße ich dich in unserem Haus willkommen, Isabella“, sagte sie, und ihre Stimme mit dem fremdartigen Akzent und dem kultivierten Klang war äußerst einnehmend. „Hab keine Angst“, fuhr die Göttin fort, „niemand hier wird dir etwas tun oder wird zulassen, dass jemand dir etwas tut. Mein Name ist Magdelegna. Meine Freunde nennen mich Legna, und auch du kannst mich so nennen, wenn du das wünschst.“
    „Wo bin ich? Wer sind diese Leute?“ Und dann fragte sie mit drohendem Unterton: „Warum habt ihr Jacob angegriffen?“
    Interessiert beobachteten die anderen Dämonen, wie die Frau noch einen Schritt rückwärts zu Jacob hin machte, um ihn zu schützen. Der Gedanke, dass so ein zerbrechliches kleines Geschöpf versuchte, den Vollstrecker zu verteidigen, ließ ein Lächeln um ihre Mundwinkel spielen.
    „Es war weniger ein Angriff auf Jacob als vielmehr der Versuch, dich zu schützen. So wie Elijah euch fand, fürchtete er, Jacob würde dich verletzen, ohne es zu wollen“, erklärte Legna.
    „Also ich …“, schnaubte Isabella und stemmte die Hände in die Hüften, „… nenne das eine Vorverurteilung. Er hat bloß …“ In dem Moment wurde ihr klar, in welcher Situation sie überrascht worden waren, und prompt wurde sie rot bis unter die Haarspitzen. „Ich meine …“ Wütend stampfte sie mit dem Fuß auf, als sich auf den Gesichtern der Dämonen ein Grinsen ausbreitete. Sie hörte, wie selbst Jacob hinter ihr leise lachte. „Es ist doch egal, was wir gemacht haben“, sagte sie streitlustig.
    „Es ist nicht egal. Und dir wird es auch nicht egal sein, sobald du alles weißt.“
    Sofort spürte Isabella, wie Panik in ihr aufstieg und ihr die Kehle zuschnürte. Hunderte von Gründen rasten ihr durch den Kopf, als sie eine logische Erklärung dafür zu finden versuchte, was die anderen beunruhigte. Sie nahm das Naheliegendste. „Du bist verheiratet!“, stieß sie hervor und wirbelte zu Jacob herum.
    „Nein. Ich bin nicht verheiratet“, entgegnete er, und in seinen dunklen Augen stand diesmal kein Funke Humor. „Isabella, findest du es denn kein bisschen merkwürdig, wie ich angegriffen worden bin?“
    Die Frage ließ sie zögern. Sie erinnerte sich an den Wind, den Energiewirbel, der sie beide herumgeschleudert hatte wie trockenes Laub. Ihr fiel ein, wie der, den sie Noah nannten, auf sie zugekommen war, und als Nächstes war sie hier wieder aufgewacht. Sie dachte daran, wie Jacob sie nach ihrem Sturz aus dem fünften Stock einfach aufgefangen und dann gegen eine fürchterliche Kreatur gekämpft hatte, die er als einen ehemaligen Freund bezeichnete.
    „Okay, was zum Teufel geht hier vor?“, wollte sie wissen. Sie hatte keine Angst. Sie war mit einem unstillbaren Hunger nach Wissen geboren worden, der stärker war als jede Furcht, die sie in dieser Situation vielleicht hätte empfinden können. Ihr wurde klar, dass sie ein paar ziemlich seltsame Ereignisse vollkommen außer Acht gelassen hatte, und wenn sie einen von diesen großen Holzhämmern aus den Zeichentrickfilmen zur Hand gehabt hätte, hätte sie ihn sich eigentlich mehrmals über den Schädel ziehen müssen.
    „Zuerst möchten wir dich daran erinnern, dass dir von uns keine Gefahr droht“, sagte der, den sie Noah nannten, mit rauchiger Stimme.
    „He, ich hab dem Arnold Schwarzenegger da drüben die Nase gebrochen, vergiss das nicht. Ich hab vor keinem von euch Angst.“ Isabella machte eine Kopfbewegung zu Elijah, und der

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