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Schattenwandler 01. Jacob

Schattenwandler 01. Jacob

Titel: Schattenwandler 01. Jacob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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wurde vor Verlegenheit rot. Sie lächelte in sich hinein. Zumindest den Blonden hatte sie beeindruckt. Außerdem war sie sich sicher, dass Jacob, auch wenn er Abstand zu ihr hielt, es nicht zulassen würde, dass einer von ihnen sie anfasste.
    „Isabella“, sagte Legna immer noch sanft und beschwichtigend. „Obwohl wir dir und deiner Spezies vielleicht durchaus ähnlich sehen, sind wir sehr … anders.“
    „Spezies? Und was seid ihr dann? Außerirdische oder so?“
    „Nein, wir sind Urbewohner der Erde“, erwiderte Jacob.
    Bei dem Klang seiner Stimme drehte Isabella sich um und hatte plötzlich das Gefühl, dass sie alles, was man ihr zu sagen hatte, aus seinem Mund hören wollte. „Dann erklär es mir bitte. Ich bin nicht blöd, und ich flippe auch nicht aus wie irgendsoeine Serienheldin. Hört auf, mich in Watte zu packen, und gebt mir einfach ein paar Antworten.“
    „Also gut.“ Jacob trat näher zu ihr hin und wünschte, er könnte sie berühren, und er erzählte ihr die Zusammenhänge, obwohl er schon wusste, dass es ihr menschliches Vorstellungsvermögen übersteigen würde. Sein Impuls frustrierte ihn, denn er spürte ihn deutlich, obwohl er ganz bewusst versuchte, ihn zu unterdrücken. „Die Volkskunde der Menschen ist voller Mythen und Legenden über Geschöpfe, die durch die Nacht wandeln. Ihr nennt sie Monster. Für uns sind sie einfach eine andere Spezies. Für uns existieren sie, genauso wie wir, neben der menschlichen Gattung. Die Schattenwandler. Die dunklen Kulturen. Deren Leben sich während der sonnenlosen Zyklen der Erde abspielt.“
    Isabella legte den Kopf schräg und schien zu verarbeiten, was sie gehört hatte. Er spürte ihre rasenden Gedanken, wie sie versuchte, die einzelnen Eindrücke zusammenzusetzen, sie wieder durcheinanderwarf und von vorn anfing. Sie war so intelligent, so scharfsinnig, und er bewunderte, wie pragmatisch sie dachte.
    „Und was willst du damit sagen? Dass ihr Vampire seid?“ Diese Vorstellung warf ein ganz neues Licht auf ihr Erlebnis, das sie mit Jacob gehabt hatte, und dabei stieg ein Gefühl in ihr auf, das sie innerlich erbeben ließ. Aber sie wollte sich lieber nicht näher damit beschäftigen. Es könnte erklären, warum die anderen glaubten, ihr habe Gefahr von ihm gedroht. Aber waren diese Leute nicht ein bisschen zu gut gebräunt, dafür, dass sie die Sonne meiden mussten?
    „Nein. Wir sind keine Vampire, obwohl auch die existieren“, erwiderte Legna.
    „So etwas gibt es? Du willst mich wohl verarschen!“, schnaubte Isabella ungläubig.
    „Im Universum gibt es viel mehr, als die Menschen ahnen.“
    „Ja, zum Beispiel blutsaugende untote Monster?“
    Jacob lachte leise, trat zu ihr und strich ihr mit den Fingerspitzen sanft übers Gesicht.
    „Vampire würden eine solche Beschreibung als Beleidigung empfinden. Abgesehen von einigen besonderen Fähigkeiten und Schwächen und dem Durst nach Blut sind die meisten Vampire nicht viel anders als manche Leute, die du kennst. Vielleicht hast du sogar ein oder zwei in deinem Bekanntenkreis, ohne dass du es weißt.“
    „Okay … und als Nächstes erzählt ihr mir, dass es den Osterhasen gibt und Werwölfe natürlich auch!“, rief Isabella.
    „Also für den Osterhasen kann ich meine Hand nicht ins Feuer legen, aber Lykanthropen gibt es tatsächlich, wenn auch nicht immer in der Gestalt von Wölfen.“
    Isabella starrte Jacob an, als seien ihm gerade selbst Eckzähne und ein Fell gewachsen. „Wenn ihr so etwas nicht seid“, murmelte sie benommen, „was seid ihr dann?“
    „Ich werde es dir erklären, Isabella“, fuhr Jacob sanft fort und strich ihr noch einmal über die Wange, um ihre gereizten Nerven zu beruhigen. „Aber vergiss nicht, nur weil ein Wort in euren Mythen mit schrecklichen Vorstellungen verbunden ist, heißt das nicht, dass es auch wirklich so ist.“
    „Sag es mir einfach“, flüsterte sie und sah ihn mit ihren großen Augen flehend an.
    „Man nennt uns Dämonen. Wir sind eine Gattung von Urwesen, wir sind unsterblich, und wir haben Naturkräfte. Wir sind eine hochzivilisierte Spezies mit einem strengen Ehrenkodex und mit einem hohen moralischen Anspruch. Wir möchten gern mit deiner Spezies in Frieden zusammenleben und sie vor allen niederen Instinkten schützen, die nun mal zu unserer Natur gehören. Deswegen hat Elijah mich von dir fortgerissen, Bella. Es ist einem Dämon verboten, einen Menschen zu verletzen, und deshalb ist es ein absolutes Tabu für einen Dämon, sich

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