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Schattenwandler 01. Jacob

Schattenwandler 01. Jacob

Titel: Schattenwandler 01. Jacob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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dargestellt. Von mythologischen Szenen bis zu einer hübschen Reproduktion von Monets Seerosen .
    Isabella stand in der Mitte des riesigen Raums, mit warmen bunten Lichtflecken gesprenkelt. Wie man ihr gesagt hatte und nach dem, was sie gerade gelesen hatte, wurde Tageslicht für Dämonen nur so erträglich. Direktes Sonnenlicht wirkte wie ein schnelles Betäubungsmittel. Ein Dämon, der sich ungeschützt dem vollen Tageslicht aussetzte, würde sofort ohnmächtig zusammenbrechen. Selbst diese gedämpften farbigen Strahlen hatten eine so starke Wirkung, dass ein Dämon in diesem Licht nicht viel mehr tun konnte, als sich zusammenzurollen und zu schlafen. Die Sonne, hatte Noah ihr gesagt, fügte ihnen keinen Schaden zu wie den meisten anderen Arten von Schattenwandlern. Es machte sie nur verletzlich. Sie konnten dem Bedürfnis zu schlafen kaum widerstehen, und selbst die mächtigsten Dämonen konnten während des Tages nichts Sinnvolles tun. Isabella war froh, dass die Sonne den Dämonen nicht wirklich etwas anhaben konnte. So konnten sie zumindest den Sonnenaufgang sehen. Soweit sie wusste, würden die meisten anderen Schattenwandlerarten sofort verschmoren, wenn sie auch nur mit dem Gedanken spielten.
    Plötzlich spürte Isabella, dass sie nicht mehr allein war. Jacob sah, wie sie schnell den Kopf drehte, wobei ihr schwarzes Haar sich um ihre Schultern entfaltete wie ein Fächer, bevor es sich mit einem seidigen Rascheln über ihren Rücken legte. Auch ihren Körper drehte sie geschmeidig mit, während sie versuchte, ihn zu finden. Er spürte, wie sein Herz unwillkürlich schneller schlug, als er sah, wie sie sich bewegte.
    Sie nahm Gerüche auf, wo immer sie auch hinging, und sie wurden ein Teil von ihr. Der Geruch von Büchern und Staub aus der Bibliothek und das zarte Aroma von Asche aus dem Kamin, der in Noahs großer Halle immer brannte, vermischte sich mit ihrem eigenen reinen Duft. Sie roch verführerisch nach Heimat und nach Weisheit, nach Erde und Vertrautheit und nach einer unschuldigen Sinnlichkeit, die zutiefst aufreizend war. Es war, das begriff er, die Essenz der Natur. Es waren die typischen Düfte der Erde, und für Jacob als Erddämon waren sie reines Ambrosia. Sie zerrten an ihm, lockten ihn, flüsterten ihm zu, bis jedes einzelne Haar an seinem Körper sich aufgerichtet hatte.
    Jacob trat aus dem Schatten in einer Ecke der großen Halle. Seine große schlanke Gestalt füllte den riesigen Raum mit ihrer ruhigen und gebieterischen Präsenz. Nervös rieb Isabella ihre Handflächen an ihrer Jeans und trocknete den feinen Schweißfilm, der sie bei seinem bloßen Anblick überzogen hatte. Ihr Herz schlug doppelt so schnell und hämmerte gegen ihre Brust, als sei es wütend darüber, dass es vor ihm weggesperrt war. Trotz allem, was sie wusste, und obwohl er selbst sie ermahnt hatte, sie solle sich lieber vor ihm fürchten, erbebte ihr Körper, wenn Jacob nur den Raum betrat. Einfach alles an ihm war Verlockung für sie. Seine selbstsichere und bestimmende Ausstrahlung, seine dunkle Kleidung, die seinen kraftvollen Körper umhüllte und kaum etwas von seiner Gestalt verbarg. Er trug teure Hosen aus Rohseide, die vom Material, von der Qualität und von der Farbe her zu seinem Hemd passten. Das schwarze Anzughemd trug er lässig, die oberen Knöpfe geöffnet, sodass sein gebräunter Hals hervorschaute. Die Ärmel waren hochgekrempelt und ließen die dunklen Haare auf seinen muskulösen Unterarmen sehen. Keine Uhr und kein Schmuck außer der silbernen Schnalle an seinem schmalen Ledergürtel. Er stand am anderen Ende des Raums, die Beine leicht gespreizt, als sei er dort auf dem Marmorboden festgewachsen. Aber trotzdem spürte sie seine Energie und seine Wärme. Es fühlte sich an, als würde er so dicht hinter ihr stehen, dass man die Körperwärme des anderen spürte. Und sie fühlte, wie sein Atem durch ihr Haar strich. Isabella erschauerte und fuhr sich mit der Zunge über ihre plötzlich trocken gewordenen Lippen, ohne sich bewusst zu sein, dass das seinem scharfen Raubtierblick nicht entging. „Ich muss mit meiner Schwester sprechen!“, sagte sie, nachdem sie, wie es ihr vorkam, eine Ewigkeit geschwiegen hatten. „Ich weiß, dass Noah einen männlichen Geistdämon nach New York geschickt hat, um ihr den Eindruck einzupflanzen , dass ich für ein paar Tage weggefahren sei. Damit sie sich keine Sorgen macht, wohin ich verschwunden bin. Aber ich möchte trotzdem gern mit ihr telefonieren.“
    „Hier

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