Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenwandler 01. Jacob

Schattenwandler 01. Jacob

Titel: Schattenwandler 01. Jacob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
Vom Netzwerk:
sehen. Der Dämon da neben dir hat euch schon auf so viele Arten besiegt, dass er sich gar nicht mehr an jede erinnern kann.“ Jacob näherte sich dem Gesicht des Nekromanten so weit, dass der Magier die Maserung seiner Iris sehen konnte.
    Er hatte gehört, dass diese dämonischen Kreaturen übermenschliche Kräfte besaßen. Er hätte nur einen Namen gebraucht, um den Besitzer in seine Gewalt zu bringen und unglaublich mächtig zu werden, dachte der Nekromant, während er sein potenzielles Opfer betrachtete. Er wusste, welche Kräfte er hätte erlangen können, und innerlich schrie er vor Wut über sein Versagen.
    „Und trotz unserer Langlebigkeit und unseren ganzen Kräften“, fuhr Jacob fort, als würde er eine Schulklasse unterrichten, „bedrohen wir doch keine anderen Arten. Es sei denn, ein Einzelner oder eine Gemeinschaft als Ganzes gibt uns Grund dazu. Aber eure Art, die versucht, unsere Kräfte für euch zu pervertieren … mit welchem Ziel, das will ich mir gar nicht erst vorstellen. Nach dem, was du sagst, ist unsere Art nicht die Einzige, die ihr jagt und heimtückisch und ohne jedes Recht vernichtet. Und jetzt sag du mir, Nekromant, wer von uns beiden ist das Monster?“
    „Du willst eine Rechtfertigung? Sieh dich doch nur an! Überleg mal, wie ich dich aufgefunden habe!“ Jacob hob lässig eine Augenbraue und verriet mit keiner Miene, wie gern er diese Information aus dem Gefangenen herausholen würde.
    „Du sagst, ihr zerstört nichts … Und was ist mit dem Erdbeben in Dover, das mich zu euch geführt hat? Ja, wir wissen, wozu ihr fähig seid, und darum wissen wir auch, dass manchmal sogenannte Naturkatastrophen gar nicht so natürlichen Ursprungs sind. Wann immer es ein Erdbeben gibt, einen Tsunami, einen ungewöhnlich heftigen Sturm, eine Epidemie oder Waldbrände, wissen wir, dass es durchaus sein kann, dass eine von euch Kreaturen sich genau im Epizentrum befindet. Ihr seid so leicht aufzuspüren, und ihr wisst es nicht mal!“ Der Nekromant stieß ein bellendes Lachen aus. „Wir leben nicht mehr vor sechshundert Jahren, mein Freund. Die Technologie hat euch eingeholt. Ihr könnt euch nicht mehr verstecken. Wie viele Schäden hast du mit dem kleinen Beben angerichtet, das du ausgelöst hast, Dämon? Verletzte? Tote? Es war ja nur ein leichtes Beben, aber wie viele hat es gegeben, die viel schwerer waren? Warum hast du das getan? Hast du ein bisschen herumgespielt? Wolltest du deine Hündin beeindrucken?“
    Elijah bewegte sich im wahrsten Sinne des Wortes so schnell wie der Wind, um Jacob an der Schulter zurückzuhalten, denn die Bemerkung des Nekromanten über Isabella traf den Vollstrecker hart. Elijah war sich sicher, dass der andere Dämon normalerweise nicht so empfindlich auf Beleidigungen reagieren würde, aber er nahm an, dass der Funken Wahrheit hinter der Vermutung des Nekromanten Jacob etwas aus dem Gleichgewicht brachte.
    „Das ist wieder typisch Mensch“, sagte Jacob ruhig mit leiser und frostiger Stimme, „ein Volk zu verurteilen, nur weil es anders ist. Ihr nehmt euch nie die Zeit, andere zu verstehen, und betrachtet sie gleich als Bedrohung, nur weil sie ein bisschen stärker oder ein bisschen klüger sind. Ignoranz und Angst, die uralten Wesenszüge der Unterdrücker eurer Spezies. Diesmal werdet ihr keinen Erfolg haben. Nicht bei uns. Und ich werde dafür sorgen, dass euch das auch bei keiner anderen Art von Schattenwandlern gelingen wird.
    Von diesem Tag an wird sich deine Art nie wieder sicher fühlen. Du glaubst, wir sind so leicht aufzuspüren? Euer Gestank trägt meilenweit. Wusstest du das? Wir können dich riechen, Nekromant. Wenn ihr einkauft, spielt, Verschwörungen plant oder paarungsbereit seid – wir können euch immer aufspüren wegen eures Gestanks. Und den könnt ihr nicht verstecken oder loswerden. Wie oft habt ihr einen von uns mit diesen sogenannten Technologien aufgespürt? Einmal? Zweimal? Weil einer von uns aus Versehen den Fehler gemacht hat, sich nicht genug zu konzentrieren. Oder weil einer unserer Jüngeren noch nicht gelernt hatte, mit dem umzugehen, was die Natur ihm mitgegeben hat.“
    „Glaub das ruhig. Es ist nicht der einzige Weg, und das weißt du genauso gut wie ich, Dämon. Noch eine Minute mehr, und deine schwache Partnerin hätte deinen Namen in die Welt hinausgeschrien und dich jedem Nekromanten ausgeliefert … für den Rest deiner Tage. Und die können so lang oder so kurz sein, wie wir es wollen.“
    Diesmal hatte Elijah keine

Weitere Kostenlose Bücher