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Schattenwandler 02. Gideon

Schattenwandler 02. Gideon

Titel: Schattenwandler 02. Gideon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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in der Lage gewesen war, ihr beizubringen, sich angemessen zu verteidigen.“
    „Das ist nicht wahr. Gerade weil du der Siddah meines Bruders warst, konnte er der Mann und der König werden, der er heute ist. Niemand hätte das besser gekonnt, und ich weiß, du hast genau das Gleiche für Mama getan.“
    „Ich war älter, als ich Noah aufgezogen habe. Es war anders.“
    „Mama war eine Körperdämonin. Weibliche Körperdämonen sind die schwächsten Wesen in unserer Gesellschaft.“
    „Ich weiß. Und darum hat ihr Mörder sie auch ausgesucht. Er wusste, dass sie keine Chance ha t … Aber wenn ich ihr beigebracht hätt e … “
    „Du hast sie gefunden?“
    „Kurz bevor du sie gefunden hättest, Liebste. Ich dachte, ich müsste zu Stein erstarren, als du da gestanden und mich angestarrt hast, als wäre ich gerade aus der Hölle gestiegen.“
    „Und du und Noah, ihr habt meine Erinnerung verändert.“
    „Ja.“
    „Warum hast du mir das nicht schon früher erzählt?“, fragte sie schließlich, und vor dieser Frage hatte er sich schon immer gefürchtet.
    „Ich habe ein Versprechen gegeben. Ein Versprechen, das ich dein ganzes Leben lang gehalten habe, Neliss .“
    „Ein Versprechen an Noah.“
    „Ja. Aber das kannst du ihm nicht zum Vorwurf machen.“
    „Nein. Das würde ich auch nicht. Noah hat mich mein ganzes Leben lang beschützt. Ich wäre nicht die, die ich heute bin, wenn er nicht gewisse Entscheidungen getroffen hätte. Jetzt verstehe ich auch, warum er so aufgewühlt war, als er herausbekommen hat, dass wir aufeinander geprägt sind. Sowohl er als auch Hannah müssen damit gerechnet haben, dass es einmal passieren würde. Und du auch.“
    „Ja.“ Er schluckte den Kloß in seiner Kehle hinunter. „Ich wusste nicht, was mir lieber gewesen wär e … dass du es erfährst, bevor wir miteinander geschlafen habe n … oder erst danach. Ich hatte schreckliche Angst, dass du dich irgendwie missbraucht fühlen würdest. Oder schlimmer noch, dass du dich von mir abwenden würdest, bevor du mich wirklich kennengelernt hast.“
    „Ich verstehe.“ Legna strich ihr Haar zurück und legte ihre Stirn an seine, sodass sie sich mit der Nase berührten und sich in die Augen sehen konnten. „Ich kenne dich“, flüsterte sie. „Genauso gut wie mich selbst. Wie kannst du nur Angst haben, dass ich dich so einer abscheulichen Tat für fähig halten würde?“
    „Weil mir alles Angst macht, was dazu führen könnte, dass ich dich verliere“, gestand er.
    „Ich habe dir doch gesagt, mein Liebster, dass ich nicht weggehen werde. Ich bin da, wo ich hingehöre. Mein Herz und meine Seele sind ein Teil von dir. Ich liebe dich, Gideon. Du musst es endlich glauben, und du musst auch glauben, dass du es verdient hast.“
    „Ich werde es niemals verdienen“, entgegnete er rau. „Aber ich werde mich für den Rest meines Lebens darum bemühen. Ich liebe dich, Neliss , so wie ich noch nie in meinem Leben geliebt habe. Du bist mein Herz, mein Atem und jeder Gedanke von mir. Du bist die wahre Quelle meiner Kraft, denn ohne dich bin ich vollkommen machtlos.“
    „Liebster“, flüsterte sie sanft und küsste ihn auf die Lippen. „Ich muss nur eines wissen, und dann werden wir nie wieder darüber sprechen.“
    „Ich weiß“, stimmte er heiser zu. Er brauchte einen Augenblick, bis er ihr erzählen konnte, was sie wissen wollte. „Er ist der einzige Dämon gewesen außer dir, der nach einer Abberufung aus einem Pentagramm befreit werden konnte. Wir dachten, wir hätten ihn noch rechtzeitig gerettet. Aber als wir bemerkt haben, dass wir uns geirrt hatten, waren vier Frauen, einschließlich deiner Mutter Sarah, tot. Jacob hat ihn schließlich getötet, aber das war nur ein schwacher Trost. Es gab eine Zeit, da dachte ich, Noah würde sich vielleicht nie wieder davon erholen. Was er und dein Vater bei dir getan haben, hat er bei sich selbst nicht geschafft.“
    „Kein Wunder, dass er mich in den vergangenen Monaten so panisch beschützen wollte. Die Abberufung muss in seiner Erinnerung unglaublich viel aufgewühlt haben. Ich glaube, jetzt verstehe ich endlich, warum er nie mit mir darüber sprechen konnte. Wahrscheinlich hatte er Angst, dass er sich dann verraten und die Erinnerungen in mir wachrufen würde, die alle in mir unterdrückt hatten.“
    Legna streckte die Hand aus und fuhr Gideon mit den Fingerspitzen zärtlich über das Gesicht. „Und dann musste er mich zu dir gehen lassen, obwohl er so viele Dinge wusste,

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