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Schattenwandler 02. Gideon

Schattenwandler 02. Gideon

Titel: Schattenwandler 02. Gideon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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die mir nicht bekannt waren. Er hat sogar versucht, mich zu warnen. Jetzt ergibt das alles einen Sinn. Und Hannah. Sie wusste es auch und hatte Angst um mich.“
    „Sie lieben dich, mein Herz. So viele von uns lieben dich. Sogar die missmutige kleine Druidin, von der du immer sagst, dass sie deine Freundin ist.“ Er zwinkerte ihr zu und nahm der Bemerkung damit die Schärfe, sodass sie lachen musste. Sie schlang die Arme um ihn und drückte ihn an sich, so fest sie konnte, und er genoss es dankbar.
    „Also, ich werde die kleine Druidin beschützen, weil sie meine Freundin ist und weil sie einmal dasselbe für mich getan hat.“
    „Wodurch sie in meiner Achtung auf jeden Fall gestiegen ist“, erklärte er und küsste Legna auf den Scheitel, dann fuhr er ihr mit geschlossenen Augen durch das seidige Haar.
    Legna spürte ein Ziepen und hob den Kopf, dann blickte sie auf die Haare in seiner Hand. Sie schnappte nach Luft, als sie erkannte, dass ihre schwarzen Locken einen ganzen Meter kürzer waren als normalerweise und dass die abgeschnittenen Strähnen sich über sie beide verteilten wie Federn.
    „Bitte sag mir, dass du das wieder hinbekommst“, sagte sie nervös.
    „Liebste, ich habe deine Haare schon einmal wieder nachwachsen lassen, nachdem sie abgesengt worden waren. Ich kann alles machen.“
    „Angeber“, bemerkte sie trocken und betastete die fremden Locken. „Wie hast du die Farbe hinbekommen?“
    „Nur eine kleine Veränderung in der Pigmentierung. Es zu glätten, war noch einfacher. Aber ich habe noch mehr Tricks auf Lager. Wenn du so weit bist, suchen wir einen Spiegel, und ich zeige es dir.“
    „Es geht mir gut. Mal abgesehen von den verquollenen Augen geht es mir immer gut, wenn du bei mir bist.“
    „Ich bin bei dir“, versicherte er ihr und half ihr auf. „Und was deine verquollenen Augen angeht, die werden auch verschwunden sein, wenn ich mit dir fertig bin.“
    „Wenn du mich dabei erwischst, wie ich mein Gesicht betaste, dann sag es mir“, flüsterte Legna der Königin der Lykanthropen zu.
    „Ich kann es dir nicht verdenken. Ich hätte nie gedacht, dass Gideon jemanden so verändern kann. Das ist wirklich erstaunlich.“
    „Er hat gesagt, es sei ganz einfach. Das sagt er immer. Er hat mir erklärt, dass er nur die Struktur der Muskeln und die Geschmeidigkeit der Knochen verändern musste. Und drum habe ich jetzt ein vollkommen anderes Gesicht.“
    „Ich denke, es war eine ausgezeichnete Idee, dir asiatische Züge zu geben“, flüsterte Siena und sah zu der Frau hoch, die an ihrem Tisch vorbeiging. „Sie ist jetzt schon das zweite Mal an uns vorbeigegangen.“
    „Ich habe es bemerkt. Sie ist ein bisschen nervös, aber es scheint nichts mit uns zu tun haben.“
    „Solange sie uns nicht anfällt, wenn wir das Restaurant verlassen.“
    „Nein. Keine Feindseligkeit oder sonstige negative Gefühle“, sagte Legna.
    „Ah, da ist Anya“, bemerkte Siena plötzlich und winkte einer exotisch aussehenden jungen Frau zu, deren Haar, wenn auch ein paar Schattierungen heller, genauso feuerrot war wie das von Corrine. Es war zu einem kunstvollen Knoten aufgesteckt und wurde von einer Haarnadel aus schwerem Silber zusammengehalten.
    Legna bemerkte, dass die Königin ihr Haar ebenfalls hochgesteckt hatte, und an der Art und Weise, wie sie es immer wieder unauffällig berührte, wurde deutlich, dass sie nicht daran gewöhnt war. Legna erkannte, dass Lykanthropen sich offensichtlich nicht wohlfühlten, wenn ihr Haar aufgesteckt war. Ihre Feinde wussten das vielleicht, und deswegen hatten die Lykanthropinnen es extra getan, um jedes Misstrauen zu zerstreuen. Das Gefühl, das Legna von ihnen empfing, sagte ihr, dass es für sie wohl so ähnlich war, als würde man sie erwürgen. Sie war auf Noahs Wunsch nie mit dem Krieg in Berührung gekommen, sodass sie um dieses interessante Detail nicht wusste.
    Die Königin warf einen Blick auf Legna. Offenbar wusste sie, was die Empathin dachte, denn sie beugte sich vor und klärte sie ein wenig auf.
    „Wenn du einmal siehst, wie eine von uns ihre Gestalt ändert, wirst du es besser verstehen. Dann wirst du auch erkennen, dass unser Haar, wenn es aufgesteckt ist, friedliche Absichten signalisiert.“
    Das war eine rätselhafte Äußerung, aber sie reichte für den Moment.
    Die Mischlingsfrau kam direkt zu ihnen herüber und begrüßte sie, als seien sie alte Freundinnen.
    „Anya, dass ist Maggy. Maggy, Anya“, sagte Siena und benutzte Legnas leicht

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