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Schattenwandler 02. Gideon

Schattenwandler 02. Gideon

Titel: Schattenwandler 02. Gideon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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lang auf die Stimme ihres Gefährten in ihrem Kopf, „… er wird sich gleich zu Elijahs Haus teleportieren, um an deiner Stelle mit ihm über den Angriff auf Bella zu sprechen. Außerdem wird er Noah vorwarnen. Und wenn er mit Noah gesprochen hat, kommt er hierher und hält mit mir Wache, bis die Krieger eintreffen.“
    „Danke, Corr. Und danke auch meinem kleinen Bruder von mir.“
    „Wird gemacht“, versicherte sie ihm sanft. „Dann beeilen wir uns jetzt und bringen Bella ins Bett. Ich werde bei ihr wachen, bis es Zeit ist, zu Noah zu gehen. Kane und ich werden in England bleiben, bis es ihr wieder gut geht.“
    Jacob brachte Isabella nach oben und legte sie unter Corrines wachsamem Blick ins Bett. Dann ging er wieder zurück zu Gideon. Einen Moment lang blieb er vor dem Urältesten stehen. Sein Gesicht drückte tiefe Dankbarkeit aus. Gideon nickte nur schweigend. Jacob packte die beiden anderen Dämonen, veränderte die Schwerkraft und flog mit ihnen zur Tür hinaus Richtung Gideons Haus. Jacob war so beschäftigt damit, wie es seiner Frau ging, dass er nicht mehr an Gideons Bitte dachte, Legna lieber in sein Haus zu bringen als in ihr eigenes. Der Vollstrecker, der sonst immer so achtsam war, hatte gar nicht bemerkt, wie entscheidend sich Legnas Fähigkeiten verstärkt und wie ihre Augenfarbe sich verändert hatte. Gideon war dankbar dafür. Er wollte erst mehr Zeit mit seiner zukünftigen Gefährtin verbringen, bevor andere sich mit ihren Gefühlen und mit ihren Meinungen einmischten.

6
    Jacobs Bedürfnis, zu seiner Frau zurückzukehren, war stärker als der Wunsch, noch weitere Fragen an Gideon zu stellen. Daher ließ er ihn und Legna wieder allein, gleich nachdem er sie im Pfarrhaus abgesetzt hatte.
    Gideon trug seine Zukünftige behutsam die Treppen hinauf und betrat eben jenes Schlafzimmer, von dem aus er Legna am Morgen ein Bild gesandt hatte. Im Dunkeln sah es trotzdem anders aus. Das Mondlicht warf die Farben der Fenster in den Raum, sodass sie viel dunkler und unheimlicher wirkten als am Tag. Aber Gideon fand, dass dieses Licht das schönere war, und er hoffte, Legna würde das auch so empfinden.
    Gideon hatte immer eine Vorliebe für einzigartig schöne Dinge gehabt. Sein Haus war wie ein Museum. Wie die meisten lang lebenden Arten hatte er im Laufe der Jahrhunderte außergewöhnliche Kunstwerke und Antiquitäten gesammelt.
    Während er Magdelegna auf das Bett legte, konnte er ganz deutlich erkennen, warum sie als seine Gefährtin ausgesucht worden war. Selbst in ihrem erschöpften Zustand bot sie einen unvergesslichen Anblick. Behutsam ließ er sich neben ihr nieder, da er ihren Schlaf nicht stören wollte.
    Er berührte ihre Wange, und der Widerschein aus dem gegenüberliegenden Fenster warf einen Stern aus lavendelfarbenem Licht auf ihre immer noch blasse Haut. Wie von selbst strichen seine Finger über ihren Hals. Diesmal ließ er das Verlangen zu, das ihn durchfuhr. Es war scharf wie eine Rasierklinge, und er wusste, dass das Gefühl mit der Zeit immer stärker werden würde.
    Aber er hatte seiner unglaublich tapferen Gefährtin versprochen, ihr Zeit zu lassen, denn sie fürchtete sich immer noch vor ihm. Ihm war bewusst, dass er dieses Versprechen unbedingt halten musste. Er erkannte diese Notwendigkeit mit absoluter Klarheit. Wenn eine Frau, die so mutig war, dass sie etwas eigentlich Undurchführbares wagte, ohne dabei an sich selbst zu denken, sich vor etwas fürchtete, dann verdiente sie so viel Zeit, wie er nur aufbringen konnte. Er kannte Legna schon ihr ganzes Leben lang, schon seit ihrer Geburt. Legna dagegen wusste nur, was man ihr über ihn beigebracht hatte. Er hatte das alles in den vergangenen Stunden in ihren Gedanken gelesen. Er war der uralte Dämon, und niemand wusste, wie groß seine Macht wirklich war. Im tiefsten Innern seines Wesens war er in der alten Zeit verwurzelt, als Respekt und Ehrerbietung nicht nur selbstverständlich, sondern ein heiliges Recht waren. Er hatte nie um etwas gebeten, er hatte nur gefordert oder Feststellungen getroffen und hatte erwartet, dass alles in seinem Sinne geschah. Er hatte einen unbeugsamen Willen, sie musste sich also auf einen harten Kampf einstellen.
    In anderer Hinsicht, und das wog schwerer, war Gideon nicht so glücklich dran. Tief in Legnas Unterbewusstsein schlummerte eine Erinnerung an ihn, der sie sich überhaupt nicht bewusst war.
    Es war die Erinnerung an den Tag, an dem ihre Mutter gestorben war.
    Dieses Trauma war für

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