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Schattenwandler 02. Gideon

Schattenwandler 02. Gideon

Titel: Schattenwandler 02. Gideon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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seinen Bauch presste. Sie hob den Blick und sah ihm in die Augen, irritiert durch den Schalk, der darin aufblitzte.
    „Wie hast du das gemacht?“, wollte sie wissen. Geschlossene Augen und ruhiger Atem hin oder her, es war unmöglich, gegenüber einem Geistdämon Schlaf vorzutäuschen. Sie hätte spüren müssen, dass sein Bewusstsein erwachte.
    „Du versuchst immer noch, mich mit den Männern zu vergleichen, die du kennst“, erwiderte er sanft. „Ich bin vollkommen anders als alles, was du kennst, Magdelegna. Du solltest einfach immer mit dem rechnen, was du am wenigsten erwartest.“
    „Mein Gott, du bist ja so weise“, gurrte sie und blinzelte ein paarmal. „Ich kann mich ja so glücklich schätzen! Die meisten Mädchen bleiben bei irgendeinem unausstehlichen, verschlagenen, hinterlistigen Mistkerl hängen.“
    Um Gideons Mundwinkel spielte ein Lächeln, und Legna spürte, wie ihr das Herz aufging, als dieses Lächeln auch seine Augen zum Leuchten brachte.
    „Mit dir wird es nie langweilig, Nelissuna . Das sehe ich ganz genau.“
    „Und ich sehe, dass ich mich mit dir zu Tode langweile“, entgegnete sie schelmisch und versuchte sich mit einem Ruck von ihm loszureißen. Vergebens. Er war sogar noch stärker, als er aussah, dachte sie.
    „Wie fühlst du dich?“, fragte er und beobachtete gleichgültig, wie sie sich wehrte und wie sie ihn beschimpfte.
    „Sag du es mir doch. Du bist hier der Heiler oder nicht?“ Sie atmete scharf aus. „Würdest du mich jetzt bitte loslassen?“
    „Nein.“
    Wütend knurrte Legna ihn an.
    „Du bist unausstehlich!“, warf sie ihm vor. „Ich hasse das!“
    „Was hasst du? Wenn ich dir eine Frage beantworte? Wenn dich das stört, dann werde ich deine Fragen in Zukunft ignorieren.“
    „Du weißt genau, was ich meine. Ich hasse es, wenn du mit solcher Endgültigkeit Nein sagst. Und glaub bloß nicht, ich wüsste nicht, dass du es mit Absicht tust, um mich zu irritieren!“
    „Dann solltest du mir einfach keine Gelegenheit mehr geben, Nein zu sagen“, erklärte er in einem derart sachlichen Ton, dass sie ihn am liebsten angeschrien hätte. „Und du solltest vorsichtig sein, wenn du so knurrst, Neliss . Denn das is t … sehr erregend.“
    Plötzlich hörte Legna auf, sich weiter zu streiten, denn sie bemerkte mit einem Mal die Wärme, die durch ihre Hand drang, und auch den harten Körper, auf den sie sich so bequem stützte, und das heftige Verlangen, das in ihm brodelte und das er hinter seinen frotzelnden Bemerkungen zu verbergen gesucht hatte. Nun, da er ihre volle Aufmerksamkeit bekam, zog er die Hand unter seinem Kopf hervor und strich ihr mit den Fingerspitzen über die Wange, genauso federleicht, wie sie es bei ihm getan hatte.
    „Du bist sehr schön, Legna. Das habe ich schon immer gedacht. Auch als Kind warst du schon atemberaubend.“
    „Du hast aber lange gebraucht, um mir das zu sagen“, erwiderte sie, doch es klang nicht wirklich sarkastisch.
    „Ja, ich weiß. Aber ich hatte immer das Gefühl, es wäre nicht angemessen. Noah is t … ich war sein Siddah . Seit er zehn war, habe ich ihn aufgezogen. Seine Fähigkeiten waren schon viel zu groß, als das wir hätten warten können, bis er das normale Alter erreicht. Er war wie ein Sohn für mic h … und das noch mehr, nachdem eure Eltern gestorben waren. Noah hat dich eher wie eine Tochter behandelt als wie eine Schwester. Es war für mich immer eine Grenze, die ich nicht überschreiten durfte. Auch jetzt sehe ich dem Zeitpunkt, an dem er herausfindet, was zwischen uns beiden passiert, mit Sorge entgegen. Und ich spüre, du hast die gleichen Bedenken.“
    „Ja“, stimmte sie zu. „Aber mit der Zei t … “
    „Ja. Schon seit Längerem arbeite ich ständig gegen die Zeit.“
    „Zuerst wird er sich querstellen, aber sobald er überzeugt ist, dass du mich glücklich machst, wird sich das ändern“, versicherte Legna.
    „Also dan n … “, er nahm ihre Hand von seinem Bauch und drehte sie um, um ihre Handfläche zu küssen, „… dann muss ich jetzt nur noch dich überzeugen, dass ich dich glücklich machen werde, damit du dann ihn davon überzeugen kannst.“
    „Eine schwierige Aufgabe“, murmelte sie und warf einen Blick auf ihre Hand, um zu sehen, ob die Berührung seiner Lippen irgendwelche sichtbaren Spuren hinterließ. Sie blinzelte zweimal und schüttelte leicht den Kopf, um die lustvollen Empfindungen abzuschütteln, die durch ihre Gedanken geisterten. „Ich habe noch gar nicht nach

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