Schattenwandler 03. Elijah
Zivilisiertheit bewahren.
Dann umschloss sie ihn mit ihren heißen, feuchten Lippen, und ihre Zunge schnellte so sicher, so hitzig und so eifrig hin und her, dass er fast wahnsinnig wurde. Er versuchte, sie wegzuschieben, sich ihr zu entziehen, ihr zu entkommen, bevor er ganz den Verstand verlor. Doch sie ließ sich nicht beirren, und so verlor er schließlich den letzten Rest an Kontrolle, der ihm noch geblieben war.
Sie kannte keine Gnade. Sie hatte ihn geschmeckt, so wie er sie geschmeckt hatte, und sie genoss das Stöhnen, das sie ihm mit ihrer Zunge entlockte. Sie bemerkte mit der raubkatzenartigen Befriedigung, die sie immer empfand, wenn sie einen außergewöhnlichen Sieg errang, wie sich seine angespannten Muskeln zitternd zusammenzogen.
„Siena“, bettelte er mit heiserer Stimme und versuchte, sie mit seinen Gedanken zu warnen. Aber sie machte ihn wehrlos, hilflos, und er vergaß sich in höchster Ekstase.
Schließlich ließ sie ihn los und glitt wieder an seinem Körper hoch. In diesem Augenblick packte er sie an den Schultern und riss sie zu sich hoch. Er stieß sich von der Wand ab, während er seinen Mund brutal auf ihre Lippen presste. Als sie beim Bett angekommen waren, drehte er sie wieder mit dem Rücken zu sich und warf sie auf das Bett. Sie lachte auf, als sie mit dem Gesicht hart aufschlug.
Sie hatte keine Zeit mehr, sich aufzustützen, da packte er sie schon bei den Hüften, riss sie hoch auf die Knie und presste sie an sein Becken. Mit einer Hand umklammerte er ihren Nacken und stieß dann ohne jede Vorwarnung in sie hinein. Er hatte sein Eindringen nicht einmal mit einem warnenden Gedanken angekündigt. Überwältigt davon, dass er sie ganz ausfüllte, rang Siena nach Luft. Sie erbebte am ganzen Körper und zog sich unwillkürlich um ihn herum zusammen, und sie schrien beide selbstvergessen auf vor Lust.
„Siena“, stöhnte er.
Er bewegte sich in ihr, nahm ihre Hände und verschränkte sie mit den seinen und legte kurz die Stirn auf die Stelle zwischen ihren Schulterblättern. Er küsste sie dort sanft, und diese zärtliche Geste stand so sehr im Gegensatz zu seiner ungezügelten Begierde, dass sie sie nur umso intensiver wahrnahm.
Siena schloss die Augen, während ihr Körper seine anbrandende Leidenschaft geschehen ließ. Sie fühlte sich ungeheuer wach und lebendig, auch wenn sie zugleich wie betäubt war.
Auf einmal zog Elijah sich aus ihr zurück. Sie keuchte erschrocken auf, doch da wurde sie schon von ihm auf den Rücken geworfen, als wäre sie nicht schwerer als Luft.
„Ich muss dich sehen“, stieß er mit rauer Stimme hervor. „Ich will, dass du mich ansiehst, während du deine Gedanken denkst, Kätzchen.“
Sienas Brust weitete sich in einem unbeschreiblichen Gefühl und voller Angst, als er sich mit seinem schweren, warmen Körper auf sie legte und sie gnadenlos durchbohrte mit seinem Blick, der bis in ihre Seele schaute. Diesmal drang er absichtlich langsamer in sie ein und beobachtete, wie sich die Lust in ihrem Gesicht spiegelte, während sie ihn bereitwillig in ihren Körper ließ, doch nur widerstrebend in ihr Herz.
„Du weißt es. Ich sehe es“, flüsterte er an ihren Lippen. „Ich fühle es, Siena.“
Siena schüttelte schweigend den Kopf und schloss die Augen, um sich vor ihm zu verstecken. Aber es gab keine Möglichkeit, sich zu verstecken vor jemandem, der so eng mit ihr verbunden war. Weder körperlich noch mental noch spirituell – was immer es war, das es ihnen verwehrte, dass jeder für sich bleiben konnte.
„Elijah … bleib einfach bei mir“, bat sie ihn. „Nur jetzt.“
Und weil es dieser Tag war und weil er sie so verzweifelt begehrte, blieb ihm keine andere Wahl, als ihr nachzugeben. Dieses eine Mal würde er ihr erlauben, sich hinter die letzten Mauern zurückzuziehen, die sie errichtet hatte, um sich von ihm abzutrennen.
Es war ihm klar, dass sie gerade in seine Seele geblickt hatte und dass sie jetzt wusste, dass er sie liebte, und dass es genau das war, was sie nicht ertragen konnte. Als er das erkannte, fuhr ein jäher Schmerz durch Elijah hindurch, aber er drängte ihn weg. Er würde auf sie warten. Und wenn es sein ganzes Leben dauern sollte, er würde warten, bis sie auch mit ihrem Herzen bereit war.
Der Krieger ließ sich in den Rhythmus ihrer umschlungenen Körper sinken und konzentrierte sein Denken auf das rein sexuelle Bedürfnis.
Ihre störende Angst verflog schnell, und schon bald steigerte sich seine Erregung, als sie
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