Schattenwandler 04. Damien
würde doch nichts ändern an deinen Gefühlen, oder?“
„Das hängt davon ab, wie weit ich mich auf diese Sache einlasse. Ich werde das nicht dem Schicksal überlassen wie meine Schwester. Sie hat darauf gesetzt, das die bestehenden Regeln, die galten, wenn man jemanden aus einer anderen Spezies liebte, außer Kraft gesetzt würden. Sie hat das Spiel verloren, obwohl sie im Grunde gewonnen hat, weil Elijah die perfekte Ergänzung ist. Nur ein Mann wie er konnte meine Schwester zähmen.“
„Und welcher Mann könnte dich zähmen, Prinzessin?“, fragte er sanft und trat einen Schritt auf sie zu, sodass sie nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren.
Syreena blickte zu ihm auf, um ihm in die Augen zu schauen. Und sie stellte fest, dass er ihre Unterhaltung irgendwie unterhaltsam fand. Trotzdem spürte sie, dass dies nicht auf ihre Kosten ging. Sie begriff, dass sie es war, an der er so großen Gefallen fand.
„Wenn du glaubst, dass du der Mann bist, Damien, musst du wissen, dass es für mich kein Zurück gibt. Es gäbe keine Wahl. Für den Rest meines Lebens würde ich nur dich wollen. Es ist so angelegt in meinem genetischen Code. Kein Mitglied des Königshofs war je erfolgreich damit, sich dem zu widersetzen. Und das wollte auch noch nie jemand.“
„Wenn ich richtig verstehe, gilt das für deinen Gemahl auch.“
„Normalerweise. Aber das ist unerforschtes Gebiet. Du bist kein Lykanthrop.“
„Es hat mit Elijah funktioniert“, warf er ein.
„Ein außerordentlicher Glücksfall. Dämonen haben die Prägung. Bei uns gibt es das auch, wir nennen es nur anders. Ich habe nie von einem solchen Band mit einem Vampir gehört.“
„Vampire haben auch nie zuvor ihre Gestalt gewandelt“, erinnerte er sie sanft. Wieder berührte er sie, als würde er von einem inneren Zwang dazu getrieben, wenn er ihr nah war. „Syreena, ich kann nicht für etwas garantieren, das ich selbst nicht verstehe. Ich verstehe, dass es ein Risiko für dich ist und dass du es nicht als ein Opfer von meiner Seite betrachten kannst, aber“, sagte er, und seine Fingerspitzen strichen über ihren Haaransatz, wo bereits wieder weicher Flaum wuchs, „wenn du dich dann besser fühlst, kann ich dir sagen, dass ich seit unserer Trennung immer nur an dich gedacht habe. Ich kann nicht schlafen; ich habe keine Freude am Blutsaugen. Jasmine sagt, ich sei abwesend und melancholisch.“
Diese Worte klangen seltsam aus seinem Mund, und sie musste lachen, trotz der bohrenden Angst in ihrer Brust.
„Ich habe so einen Zustand der Verdrossenheit in achthundert Jahren noch nie erlebt. Ich kann mir das nicht leisten, weil ich mich um mein Volk kümmern muss. Und trotzdem gebe ich dem auf einmal nach. Niemand, kein weibliches Wesen aus irgendeiner Spezies, hat mich je so berührt wie du. Es gab Leidenschaften und Liebeleien, aber nichts war wie das hier. Ist es das, was du hören willst, Liebling? Oder willst du hören, dass ich dich nicht eines Tages verlassen werde, weil ich deiner überdrüssig geworden bin? Vielleicht soll ich dir versprechen, dass ich dich nicht bloß deswegen mit in mein Bett nehme, weil ich eine intime Erfahrung mit einem Wesen machen will, das genetisch einzigartig ist?
Ich glaube, dass du irgendeinen Grund finden wirst, um zu zweifeln, egal, was ich schwöre oder verspreche. Deine Unsicherheit zeigt das, Syreena.“ Damien fuhr mit seinen sanften Fingern an ihrem Haaransatz entlang und ließ sie hinter ihr Ohr gleiten. Es war eine empfindliche Stelle, und sie erbebte unter der Berührung.
„Ich kann dir nur sagen“, fuhr er fort, „dass ich in dem Augenblick, als ich dich sah, die Schönheit sah. Ich sah Stärke und Entschlossenheit, ich sah die Liebe zu deiner Schwester. All das habe ich gesehen, während wir im Dunkeln waren. Erinnerst du dich? Ich habe weder deine Augen noch dein Haar gesehen. Ich habe nichts von deiner Krone gesehen. Ich habe nicht von deinem Blut getrunken. Selbst als ich fasziniert war von dir. Ich habe dich begehrt. Vielleicht, weil du mein Leben bedroht hast. Ich finde das nicht besonders sexy.“
„Damien!“ Sie lachte erstaunt und berührte seine Brust, weil sie es einfach tun musste.
„Dein Herz ist ein Harlekin wie alles an dir, Syreena. An manchen Stellen grau und an anderen von natürlicher Farbe. Ich möchte beides kennenlernen, wenn möglich. Und ich leugne nicht, dass ich unbedingt alles an dir erkunden möcht e … “ Er hielt inne, um seinen Blick über ihren Körper gleiten
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