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Schattenwandler 04. Damien

Schattenwandler 04. Damien

Titel: Schattenwandler 04. Damien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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fasziniert und verspürte auf einmal einen Appetit, der nichts zu tun hatte mit Jäger oder Beute. Dann wieder war er überwältigt von dem Gefühl, dass sie eine süße Quelle war für etwas, das weit über Nahrung hinausging.
    „Komm, suchen wir uns einen geschützten Ort.“
    Damien wollte sie auf seine Arme heben, doch sie trat einen Schritt zurück. Ein Schütteln des Kopfes und des Körpers, und auf einmal war sie mit Federn bedeckt und behielt trotzdem ihre weibliche Gestalt bei. Lange Flügel wuchsen aus ihren Schultern, und dann erhob sie sich in die Lüfte, warf ihm kurz einen dunklen Blick zu, bevor sie in der Wolkendecke verschwand.
    Damien behielt seine normale Gestalt bei und folgte ihr.
    Es dauerte nicht lange, bis sie die Bergkette erreichten, in der die Höhlen lagen, in denen sich der königliche Hof befand. Syreena führte ihn durch einen Hintereingang, von dem er annahm, dass nur sie ihn kannte. Als sie das eigentliche unterirdische Schloss erreichten, waren sie bereits zwanzig Minuten unter der Erde unterwegs gewesen.
    Syreena landete in einem halb abgeschlossenen Alkoven mit einem Becken dampfenden Wassers in der Mitte. Sie nahm ihre normale Gestalt an, und ohne ein Wort sprang sie kopfüber in das klare Becken.
    Er stellte sich an den Rand der kleinen, aber tiefen Lagune. Es war eine heiße Quelle, und eine eigenwillige Art, sich nach der Zeit in der Kälte aufzuwärmen.
    Damien wartete darauf, dass sie wieder auftauchte, wohlwissend, dass sie ihren Atem so lang anhalten konnte, wie sie wollte, auch wenn sie sich im Moment nicht in ihre zweite Gestalt, den Delfin, verwandeln konnte. Wenn nötig, könnte sich Syreena also zu Land, zu Wasser und in der Luft fortbewegen. Das war eine großartige Fähigkeit. Es bedeutete, dass sie stets eine Alternative hatte, um schnell voranzukommen, und dass so gut wie nichts ihr im Weg stand.
    Das konnte er auch von sich selbst behaupten. Auch wenn er nicht gerade eine Wasserratte war, konnte er gut schwimmen, und nicht atmen zu müssen, war ein zusätzlicher Vorteil. Er konnte sich genau wie sie zu Land bewegen und sogar durch die Luft reisen. Aber die veränderte Körpergröße, wenn er sich in einen Raben verwandelte, eröffnete ihm noch ganz andere Möglichkeiten.
    Er sah, wie sie im klaren Wasser an die Oberfläche kam. Sie tauchte auf, holte erst einmal tief Luft und warf mit den Händen automatisch ihr Haar zurück. Damien ging in die Hocke, sodass er näher bei ihr war, als sie sich an der Kante festhielt.
    „Besser?“, fragte er.
    „Ein bisschen.“
    Die Antwort war rätselhaft, doch sie stieß sich ab und schwamm davon, bevor er sie etwas fragen konnte. Er richtete sich wieder auf und sah ihr dabei zu, wie sie sich träge auf dem Wasser treiben ließ, ihren Körper hin und her drehte, tauchte und wieder an die Oberfläche kam und ihm einen reizvollen Blick auf ihre Seiten und auf ihre Haut, auf ihre langen, eleganten Arme und auf ihre hübsch geformten Füße erlaubte. Nachdenklich ging er am Rand der dampfenden Lagune entlang. Er beachtete den gemeißelten Torbogen kaum, der zu dem runden Raum führte, und die kunstvollen Muster, die in die Steinwände geritzt worden waren. Es gab eine in die Wand eingelassene Steinbank, die um das Halbrund des Raums herumführte. Doch er setzte sich nicht, sondern ging stattdessen um sie herum, während sie im Wasser spielte.
    Nach ein paar Minuten blickte sie ihn an und schwamm zu ihm an den Rand. Geschickt stemmte sie sich auf den trockenen Stein und stieg heraus. Wasser troff aus ihren Haaren auf den Boden, auf seine Schuhe und auf seine Hosenbeine. Er sah sie mit hochgezogenen Brauen an und stellte fest, dass in diesem scheinbar zufälligen Missgeschick eine gewisse Tücke lag.
    „Passiv-aggressives Verhalten passt nicht zu dir“, bemerkte er nachsichtig.
    „Eifersucht auch nicht“, erwiderte sie in strengem Tonfall. „Und trotzdem bin ich es. Vielleicht kannst du es mir erklären.“
    „Eifersucht?“ Er dachte neugierig über diesen Ausdruck nach, ein bisschen zu belustigt für ihren Begriff.
    „Sei nicht so selbstgefällig“, warnte sie ihn. „Warte nur, bis du eine eifersüchtige Lykanthropin gesehen hast“, grummelte sie ungeduldig. „Sag mir, warum ich so fühle! Ich kenne dich kaum. Ich habe keinen Anspruch auf dich und du nicht auf mich. Du scheinst über das alles Bescheid zu wissen, aber ich nicht. Ich will wissen, was los ist.“
    „Deine Annahme ist falsch. Wir haben sehr wohl einen

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