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Schattenwandler: Adam (German Edition)

Schattenwandler: Adam (German Edition)

Titel: Schattenwandler: Adam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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der Dämonin gelegt, doch es war zu spät, die Worte aufzuhalten, die sie ausspie.
    Ein Zauberspruch.
    Der Gedanke, dass ein Dämon einen Zauber sprach, war für Adam so unvorstellbar, dass er dem Vampir einen Vorteil verschaffte. So schnell wie eine Schlange beim Angriff schlug er mit seinen Fängen nach Adams ungeschütztem Hals.
    Wieder traf Adam fast der Schlag. Vampire waren hemmungslose Mistkerle, doch sie waren niemals auf das Blut von Schattenwandlern aus. Es war völlig tabu, und sie hatten Angst vor den Folgen. Er konnte dem Vampir nur noch abwehrend die flache Hand entgegenstrecken, um seinen Hals zu schützen. Die Fänge bohrten sich durch seine Hand.
    Im selben Moment begann Ruths Zauberspruch zu wirken. Der Luftdruck im Raum sank, und dem gesamten Bereich wurde der Sauerstoff entzogen. Der Vampir brauchte keine Luft zum Atmen, doch die Dämonen und die Menschenfrau schon. Adam wirbelte zu seinem Bruder herum. Er wusste, dass sie in einer unterirdischen Höhle waren und dass es keine Möglichkeit gab, die fehlende Luft zu ersetzen, ohne Jacobs Fähigkeit, sich durch die Erde und das Felsgestein zu bohren, um ihnen ein Luftloch zu verschaffen.
    Jacob war gezwungen, Ruth loszulassen, während er sich zurückzog, um genau das zu tun. Er durfte keine Zeit verlieren. Bella und Leah konnten in einem so vollkommenen Vakuum niemals überleben.
    Jacob streckte sich zur Höhlendecke, und sein Körper drang hindurch wie ein Bohrer, als wäre sie aus Butter. Adam hatte keine Ahnung, wie tief sie sich unter der Erdoberfläche befanden, deshalb hatte er nur eine Wahl. Mit der freien Hand packte er den Dolch an seiner Hüfte, zückte ihn und zielte mit aller Kraft auf die klaffenden Kiefer, die sich in seine Handfläche und sein Handgelenk gebohrt hatten. Die Klinge drang durch seinen Daumen, jedoch ebenfalls durch den Mund des Vampirs und hinten in seine Kehle und durch die weiche Zunge, den Hirnstamm und den Schädel.
    Dann hob sich Adam als kräftige Wasserwelle vom Boden und überschwemmte die Menschenfrau und das Kind hinter ihr, das er gerade erst bemerkt hatte, und das Zigeunermädchen, das das Geschehen mit weit aufgerissenen Augen verfolgt hatte. In dem Augenblick, als er sie berührte, verwandelten sie sich auf seinen Befehl in Wasser und schossen nach oben zu dem Tunnel, den Jacob durch die Erde bohrte.
    Jacob kam als Erster an die Oberfläche, rang nach Luft und wich dem unter seinen Füßen aufsteigenden Geysir gerade noch rechtzeitig aus. Das Wasser sprudelte hervor wie aus dem Blasloch eines gigantischen Wals, spritzte in alle Richtungen und fiel in vier Wasserfontänen wieder herab.
    Als sie auf dem Boden aufkamen, wurden daraus Isabella, Leah, Adam und die Gestalt eines jungen Mädchens, das Jacob noch nie gesehen hatte.
    Jacob steckte sofort die Hände in den Boden und ließ die Erde beben, bis der Tunnel, den er geschaffen hatte, einstürzte. Jetzt, wo es voller weicher Erde war, war es ein gefährliches Sinkloch, das für einen ahnungslosen Reisenden zur Falle werden und ihn töten konnte, weshalb er noch einen Augenblick darauf verwendete, die Erde festzuklopfen, bis der Boden beinahe wieder so hart war wie der Felsen, den er zerstört hatte.
    »Wir müssen weg hier!«, rief er, sobald er damit fertig war. Er fasste in ein Dickicht, um seine Tochter auf die Arme zu nehmen, und sah, als wäre es ein Traum, wie Adam Isabella hochhob. Dann drehte er sich nach dem fremden Mädchen um. Er hätte sich nicht sorgen müssen. Es hatte sich bereits auf ihn gestürzt und die Arme um seinen Hals geschlungen. Einen Moment lang dachte er, es wolle ihn angreifen. Doch noch bevor er reagieren konnte, wurde ihm klar, dass er umarmt wurde und dass es beinahe hysterisch schluchzte. Er packte es ungeschickt und hielt zugleich völlig verstört seine Tochter.
    Das Geheimnis wurde im nächsten Moment noch größer.
    »Ich liebe dich«, schluchzte sie leidenschaftlich und drückte ihm mit den Armen beinahe die Luft ab. »Ich liebe dich, Daddy.«
    Sprachlos blickte Jacob auf eine ebenfalls verwirrende Szenerie. Sein tot geglaubter Bruder stand auf einmal vor ihm. Dann löste sich die Enge um seinen Hals und um seine Brust, und Atemluft durchströmte ihn, während er in den Augen des Mädchens nach einer Antwort suchte.
    Doch alles, was er sehen konnte, war die dunkelviolette Farbe ihrer Iris, und ihre Vertrautheit regte seine Sinne an und zwang ihn, sie zumindest auf einer körperlichen Ebene zu erkennen. Von Herz zu

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