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Schattenwandler: Adam (German Edition)

Schattenwandler: Adam (German Edition)

Titel: Schattenwandler: Adam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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ihnen abgelenkt wirst. Geh! Bring sie in Sicherheit. Ich kümmere mich um das hier!«
    Es war lange her, dass Jacob diese unerträgliche Arroganz miterlebt hatte, doch falls er noch irgendwelche Zweifel gehabt haben sollte, dass dieser Mann wirklich sein älterer Bruder war, dann waren sie in diesem Moment verschwunden! Jacob nahm seinem Bruder Bellas triefend nassen Körper ab, obwohl er bereits ihre Tochter hielt. Gemeinsam flogen sie hinauf zu den stürmischen Wolken und überließen Adam seiner Aufgabe.
    Umgeben von seinem Element, das vom Himmel strömte, war Adam sich seiner ungeheuren Kräfte bewusst. Doch für ihn war es bloß eine Frage der Sinne. Er spürte jedes einzelne Wassermolekül auf seinem Weg vom Himmel zur Erde. Er spürte, wie die Topografie der Landschaft um ihn herum dreidimensional erblühte, wenn die Wassertropfen auf festen Grund fielen. Er konnte die Augen schließen und alles spüren, ob beweglich oder unbeweglich, wie es das Wasser, das herunterfiel, vor seinem geistigen Auge formte. Er konnte das alles sehen, ohne überhaupt hinzuschauen.
    Der Regenschauer verwirrte die Transformierten. Die Wasserdämonen unter ihnen hatten ihren Spaß daran, weil sie nicht begriffen, dass ein mächtiges Mitglied ihrer ehemaligen Gemeinschaft ein Teil des Phänomens war. Bei den ehemaligen Dämonen waren die Eigenschaften noch vorhanden, nur das Wissen, wie sie optimal genutzt werden konnten, war verschwunden. Es genügte, sie zappelnd und abgelenkt in den Regen zu stellen. Sie sahen darin keine Bedrohung, daher wehrten sie sich nicht. Der Meister, der sie hätte anleiten können, war entweder nicht in der Nähe oder nicht konzentriert genug, um ihr Handeln unter solchen Bedingungen unter Kontrolle zu halten.
    Adam war sich bewusst, dass Nekromanten in der Nähe sein mussten und dass er darauf achten musste, nicht in einen Hinterhalt zu geraten. In der Zwischenzeit verwandelte er sich in sein Element und stürzte als Wasserfall nieder, wobei er sein Schwert zückte. In dem Wetter stoben die Kreaturen auseinander, und Adam fuhr mit seinem matt aufblitzenden Schwert dazwischen und hieb einem Wesen den Kopf ab, um seine Anwesenheit deutlich zu machen. Dann stürzte er davon und ließ die Leiche zurück, die in einer hell lodernden Flamme verbrannte.
    Das war trotz des Wolkenbruchs zu sehen, und als die ersten Flammen aufloderten, bemerkten die Transformierten, dass ihr Leben in Gefahr war. Das löste ihren Überlebensinstinkt aus, und Adam wurde mit spürbarem Widerstand konfrontiert. Er meisterte die Situation mit höchster Präzision, bis er auf einen traf, der sich zu ihm umwandte, als würde er ihn im Regen schon erwarten. Sie begannen zu kämpfen, ein Schwert gegen wilde Klauen und Fangzähne, ganz zu schweigen von den kräftigen Flügeln. Die Kreatur schien jede seiner Bewegungen vorauszuahnen, und Adam wurde von Klauen getroffen, deren Krallen sich durch die Kleidung in seine Brust bohrten.
    Doch der eigentliche Schock war, dass das Ungeheuer plötzlich in einer wirbelnden Rauchwolke verschwand, die nach Schwefel stank, als er ihm einen tödlichen Hieb versetzen wollte. Adam hatte diesen Trick erst zweimal gesehen. Geistdämonen, schloss er rasch. Es war ein neues Element, und die damit verbundenen Fähigkeiten waren nicht einmal achtzig Jahre alt. Wegen seiner besonderen Sinne als Vollstrecker wusste er, dass sich auf einmal ein Transformierter hinter ihm befand. Überall bildeten sich Wolken aus Rauch und Schwefel, als der vergiftete Dämon sich auf den Vollstrecker stürzte und stattdessen in sein Schwert fiel.
    Feuer.
    Nicht nur von der zu Boden stürzenden Leiche, sondern überall um ihn herum explodierte es. Dampfwolken schossen in die Luft, als das Feuer sich mit seinem Regen mischte. Seine Seele war voller Angst, als er das Schauspiel verfolgte. Dieser Transformierte war ein Feuerdämon.
    Er blickte auf und sah einen nicht transformierten Dämon. Das Gesicht war sofort zu erkennen, und Adam spürte, wie eine Welle der Erleichterung ihn durchströmte.
    »Noah«, keuchte er.
    »Ja. Das Ganze hier wäre viel leichter, wenn du das Wasserwerk abstellen würdest, mein Freund«, erklärte eine vertraute Stimme.
    Adam reagierte sofort, und all seine Instinkte brachten den Sturm so rasch zum Abflauen, wie sie ihn entfesselt hatten. Die letzten Wasserstrahlen hörten auf und brachten zutage, was von den Transformierten und den Dämonen, die in ein paar Metern Entfernung standen, übrig geblieben

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