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Schattenwandler: Adam (German Edition)

Schattenwandler: Adam (German Edition)

Titel: Schattenwandler: Adam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Herz. Von der Seele des Vaters zu der der Tochter.
    »Leah?«
    Sie konnte nur nicken und betastete mit den Fingern sein ganzes Gesicht, erforschte dessen Konturen, als würde sie danach hungern.
    »Sei mir nicht böse«, bat sie ihn. »Ich hatte keine Wahl. Sie musste aufgehalten werden. Und ich hatte recht. Ich habe mich richtig entschieden.« Sie blickte sich nach Adam um und begann am ganzen Körper zu zittern. Sie versuchte weiterzureden, doch sie konnte nicht, als ihr Körper heftig erbebte und dann von Krämpfen geschüttelt wurde. Die Hände auf seinem Gesicht verloren plötzlich ihr Gewicht und ihre Form, verblassten und verschmolzen mit ihm, ein Zustand, der sich rasch über ihren ganzen Körper ausbreitete. Dann hielt er sie nicht mehr länger fest, und Jacob sah, wie seine angebliche Tochter sich in seinen Händen auflöste.
    »Was zum Teufel geht hier vor?«, verlangte Jacob zu wissen, während ihm das Herz wehtat, ohne dass er wusste, warum. Irgendwie konnte er sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er gerade seine Tochter verloren hatte. Und selbst als er auf die vertrautere, fünfjährige lebende Version blickte, hörte der Schmerz nicht auf.
    »Später, kleiner Bruder. Ich spüre, dass wir Gesellschaft bekommen.«
    Adam sah, wie Jacob sich umdrehte und einen Moment lang die Augen schloss, um das zu fühlen, was er, Adam, gefühlt hatte. Und doch war es anders. Er wusste, dass Jacob diese besondere Sinnesfähigkeit besaß, über die nur ein paar wenige in ihrer Familie verfügten, doch er hatte noch nie miterlebt, wie er sie mühelos einsetzte.
    Die Vollstrecker, sowohl der ehemalige als auch die aktuellen, spürten das Näherkommen der kleinen Armee von Transformierten, vor der Bella und Jacob ursprünglich geflohen waren, indem sie sich unter die Erde begeben hatten. Adam hatte in einer Zeit gelebt, in der schwarze Magie gang und gäbe gewesen war, weshalb er seiner Pflicht, diese finsteren Seelen zu vernichten, mit Ingrimm nachgekommen war. Sie waren einst Dämonen gewesen, genauso unbescholten wie er selbst, doch jetzt waren sie es nicht mehr. Nicht, nachdem ein Nekromant ihre wahren Kräfte herausgefunden und sie bei einer Beschwörung benutzt hatte. Nachdem man sie mithilfe eines magischen Pentagramms unter Kontrolle gebracht hatte, dauerte es nicht lange, bis die manipulierten Dämonen anfingen, sich körperlich und geistig in Ungeheuer zu verwandeln, mit Zähnen und Flügeln und frei von jeder Moral. Es waren diese verderbten Kreaturen, die zu dem gängigen Bild geführt hatten, das die Menschen von Dämonen hatten.
    Adam hatte keine Waffe mehr; sein Dolch steckte noch immer im Schädel des Vampir-Nekromanten irgendwo unter ihm, doch das störte ihn viel weniger als die Tatsache, dass sein Bruder nicht einmal ein Messer bei sich trug. Er hatte es nie erlebt, dass Jacob unbewaffnet irgendwohin gegangen wäre. Außerdem war er ziemlich überrascht, wie Jacob angezogen war. Noch vor wenigen Minuten waren sie beide mit einem Wams und einer Hose bekleidet gewesen. Jetzt war Jacob …
    Adam hatte keine Ahnung, was Jacob da eigentlich trug. Und die Frau, die er beschützte, war gekleidet wie ein Junge! Wenn nicht ihr Haar gewesen wäre …
    Doch es war keine Zeit, über seltsame Moden nachzudenken. Adam konnte spüren, wie die Transformierten sich näherten. Es erschreckte ihn, als er sah, wie viele es waren. Alles war irgendwie schockierend und verwirrend. Die bösartige Ausstrahlung von schwarzer Magie war überall. Wer auch immer das Zigeunermädchen war, es war verschwunden. Waren seine Zauberkräfte mit ihm verschwunden, oder war das alles eine Art schrecklicher Sinnestäuschung?
    Dennoch schien Jacob sehr real zu sein, trotz der Veränderungen, die Adam an ihm wahrnahm.
    Adam suchte nach einer Wasserquelle, um sich für den bevorstehenden Kampf zu wappnen. Die Landschaft war völlig fremd, wie er feststellte, und überhaupt nicht so, wie sie sein sollte. Flüsse, Wasserläufe und Seen sahen völlig anders aus in seiner Vorstellung. Weil er weit entfernt war von einer richtigen Wasserquelle, griff er nach dem Wasser über sich und leerte die Wolken, bis es in Strömen regnete.
    »Bring die anderen in Sicherheit!«, rief er seinem Bruder zu. »Ich kümmere mich selbst um diese erbärmlichen Kreaturen!«
    »Das schaffst du unmöglich! Nicht allein!«, rief Jacob ihm zu.
    »Denkst du, die Frau und das Kind können mir helfen?«, gab Adam zurück. »Du kannst es ganz bestimmt nicht, solange du von

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