Schattierungen von Weiß
in der Woche. Von achtzehn bis vierundzwanzig Uhr. Ist das in Ordnung?“
„Ja, natürlich“, freute sich Mia. „Ich arbeite bis vierzehn Uhr im Cafe.“
„ Perfetto. Können Sie morgen Abend beginnen?“
„Ja, das ist kein Problem.“
„In Ordnung, Signorina. Wir sehen uns dann morgen Abend“, lächelte Herr Riccone ihr zu.
Erleichtert ging Mia nach Hause, ihr war eine große Last von den Schultern genommen. Mit dem Job in dem Restaurant müssten Levin und sie über die Runden kommen. Sie ahnte zwar, dass Levin das nicht Recht sein würde, aber sie hatte sich fest vorgenommen, das jetzt durchzuziehen.
Er lag noch im Bett, als sie zurück in die Wohnung kam. Die Feier gestern hatte offenbar noch ihre Spuren bei ihm hinterlassen. Auch Mia war noch sehr müde gewesen, aber die innere Unruhe hatte sie nicht mehr schlafen lassen. Und sie hatte – im Gegensatz zu Levin – auch keinen Alkohol getrunken.
Leise öffnete sie die Türe zum Schlafzimmer. Er lag mit ganz verwuschelten Haaren im Bett, der Fernseher lief und er schaute jetzt missmutig zu ihr hin.
„Wo warst du denn?“, brummte er sie an. „Ich hab’ mir schon Sorgen gemacht.“
Levins Kopf dröhnte, aber noch viel schlimmer als das war die Tatsache gewesen, dass er ohne seinen Engel im Arm heute Morgen, nein, es war ja schon nach Mittag, aufgewacht war.
Mia lächelte ihm lieb zu. „Ich habe gute Neuigkeiten“, sie streifte sich die Schuhe ab und krabbelte zu ihm ins Bett.
„Lass hören“, Levin griff direkt nach ihr und zog sie zu sich auf den Bauch.
Mia schmiegte sich eng an ihn. „Ich war bei dem italienischen Restaurant. Und ich kann morgen dort als Küchenhilfe anfangen. Von sechs bis Mitternacht. Das ist doch perfekt, oder?“, sie hob den Kopf und sah ihm in die Augen.
Levin glaubte, sich verhört zu haben. „Das ist jetzt wohl ein Scherz, oder?“
Er schaute sie entgeistert an, so ganz vage kamen die Erinnerungen an ein Gespräch, das sie heute in den frühen Morgenstunden geführt hatten, er war aber eigentlich der Ansicht gewesen, dass er ihr klargemacht hatte, dass er das nicht wollte. Sie arbeitete schon hart genug für den gemeinsamen Unterhalt.
Mia wurde unsicher, sie krabbelte von seinem Bauch hinunter und schaute ihn verwirrt an. „Nein, das ist kein Scherz. Warum sollte ich damit auch scherzen?“
„Mia – weil ich nicht will, dass du noch mehr für mich tust“, Levin setzte sich im Bett auf und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. „Maus, du arbeitest schon genug, ich kann das nicht zulassen!“
„Aber ich möchte es“, Mia räusperte sich, sie mochte es nicht, mit ihm zu streiten, aber das hatte sie sich jetzt in den Kopf gesetzt, das wollte sie sich auf gar keinen Fall ausreden lassen. Auch nicht von ihm.
„Ausgeschlossen. Im Übrigen, wie sieht das denn aus? Ich mache nichts und du schuftest jeden Tag wie eine Irre“, meckerte er weiter.
„Wieso sagst du, dass du nichts tust. Du studierst und du wirst bestimmt mal ein fantastischer Anwalt werden“, Mia nahm seine Hände in ihre. „Levin, bitte kümmere dich nur um dein Studium, damit hilfst du uns doch am meisten!“
„Oh, Mia, nicht dieser Blick“, stöhnte Levin auf, dann zog er sie auf seinen Schoß. „Verstehst du denn nicht, dass ich mir total blöd vorkomme, wenn meine Freundin den Unterhalt allein bestreitet?“
„Und verstehst du nicht, dass es mir so viel bedeutet, alles für dich zu tun? Andersherum wäre es doch genauso, oder?“, Mia streichelte ihm über die Bartstoppeln, sie mochte es, wenn er noch so zerzaust aussah, dann besann sie sich auf ihre Worte. „Ich meine, das ist zwar nur Theorie, weil ich es nie so weit wie du bringen werde, aber ich kann meinen Beitrag dazu leisten, dass du gut mit deinem Studium vorankommst, und vielleicht… also vielleicht bekommen deine Eltern ja auch eine bessere Meinung von mir, wenn sie sehen, dass ich dich so gut wie möglich unterstütze.“
„Ach , Mia“, Levin küsste die zarte Haut ihres Halses. „Du sollst es nicht für meine Eltern tun…“
„Aber wenn du dein Studium gut zu Ende bringst, dann profitiere ich ja auch davon, oder? Wir… wir wollen doch eine gemeinsame Zukunft aufbauen und es wäre ja auch nicht für immer… also ich meine, das mit den zwei Jobs… Bitte Levin, lass mich das tun, ja? Es bedeutet mir so unendlich viel“, ihre braunen faszinierenden Augen sahen ihn so flehend an, dass Levins Widerstand sich auf einen Schlag
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