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Schattierungen von Weiß

Schattierungen von Weiß

Titel: Schattierungen von Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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war, also rief er am darauf folgenden Sonntag bei seiner Tante an. Er war extra früh aufgestanden, Mia schlief noch, sie musste von dem Gespräch nicht unbedingt etwas mitbekommen. Den ganzen gestrigen Abend hatte sie immer wieder versucht, ihn dazu zu bewegen, auf die Feier zu gehen. Erst als Levin sehr energisch wurde, hatte sie resigniert aufgegeben.
    „Hallo Irmi“, begrüßte er sie freundlich am Telefon. Levin wusste, dass sie immer früh aufstand.
    „Hallo, mein Junge. Na, rufst du an, um etwas zu erfahren?“, sie klang sehr ernst.
    „Ja, ich gebe zu, dass ich neugierig bin“, antwortete er ehrlich.
    „Deine Eltern waren sehr ärgerlich über dein Fernbleiben. Ich habe gesagt, dass sie nichts anderes erwarten durften, aber davon wollte n sie nichts hören. Die offizielle Begründung für dein Fehlen war eine Magen-Darm-Infektion.“
    „Soll ja vorkommen“, murmelte Levin nur.
    „Ja, soll es. Aber jetzt sind die Fronten nur noch schlimmer verhärtet. Um das wieder gutzumachen, musst du wirklich zu Kreuze kriechen!“
    „Nenn mir einen Grund, warum ich das tun sollte“, zischte Levin ihr zu. „Wie du schon sagtest, sie hätten nichts anderes erwarten dürfen.“
    „Nun gut, ich habe meinen Teil versucht, um die Sache anders zu regeln. Jetzt halte ich mich heraus“, seufzte sie.
    „Danke , Irmi“, Levins Stimme wurde weicher. „Ich weiß es zu schätzen, dass du es wenigstens probiert hast.“
    „Grüße Mia von mir. Sie tut mir bei der ganzen Sache am meisten leid, man konnte ihr anmerken, wie sehr sie das alles mitnimmt.“
    „Ja, das tut es. Aber wir werden lernen, damit umzugehen“, sagte Levin entschlossen.
     
    Er deckte schon einmal den Frühstückstisch, dann krabbelte er zurück zu Mia ins warme Bett. Sie schlief noch tief und fest, die beiden Jobs und die Situation mit seinen Eltern zehrten an ihr, das konnte man ihr deutlich ansehen. Vorsichtig nahm er sie in den Arm, er vergrub sein Gesicht in ihren blonden Locken.
    „Es tut mir so leid für dich, Maus“, flüsterte er, dann schlief auch er noch einmal ein.
     
     
    Mia seufzte leise auf, sie hatte heute eine Menge zu tun. Es war ein schöner Märztag und auch draußen vor dem Cafe war eingedeckt worden. Viele Gäste nutzten die Sonnenstrahlen, in dem windgeschützten Bereich ließ es sich auch gut im Freien aushalten.
    Mia beneidete die Gäste ein wenig, sie hätte sich auch gerne mit einem Kaffee draußen hingesetzt, sie hatte schlecht geschlafen, wie auch die Nacht vorher, dass Levin nicht zur Silberhochzeit seiner Eltern gegangen war, hatte sie mehr belastet, als sie das vor ihm gerne zugeben wollte.
    „Mia, du kannst ruhig eine Pause machen“, bot ihr Frau Heller freundlich an. „Hinten im Hof habe ich auch einen Tisch hingestellt, dort kannst du verschnaufen.“
    „Oh, danke“, lächelte Mia erfreut, sie holte sich eine Tasse Kaffee und nutzte die Gunst der Stunde aus.
    Sie hatte sich gerade hingesetzt, als Frau Heller erneut bei ihr erschien. „Mia, da ist eine Dame für dich, sie möchte dich gerne sprechen.“
    „Mich?“, Mia sah sie überrascht an, sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wer das sein sollte. „Habe ich einen Fehler gemacht? Möchte sie sich beschweren?“, ihr Herz begann vor lauter Aufregung laut zu klopfen. Fieberhaft überlegte sie, wen sie in den letzten Stunden bedient hatte und ob ihr da ein Malheur unterlaufen war.
    „Das weiß ich nicht, ich werde sie bitten, dass sie hier mit dir spricht, ja? Draußen im Café ist es zu voll.“
    „In Ordnung“, Mia nickte eifrig, dann stand sie von ihrem Stuhl auf. Sie hatte immer noch keine Erklärung für all dies.
     
    Frau Heller kam kurz darauf zurück, hinter ihr trat Sonja Webber in den Hof, Mias Herz drohte nun endgültig auszusetzen.
    Wie erstarrt sah Mia Levins Mutter an, diese sah sich abfällig um, missmutig wanderte ihr Blick über den Hof und an der Hausfassade hinauf.
    „Frau… Frau Webber“, Mias Stimme war nur noch ein Krächzen, sie spürte, wie sie zu zittern begann, als Sonja Webber sie dann anschaute, lief ein Schauer über ihren Rücken. Der Blick war so feindselig, dass Mia sich am liebsten in die hinterste Ecke verkrochen hätte.
    „Mia, ich bin im Cafe“, nickte Rita Heller ihr zu.
    „Ja… in… in Ordnung“, stotterte sie nur, dann sammelte sie sich und sah Levins Mutter in die Augen.
    „Was führt Sie zu mir?“, fragte sie sie mit piepsiger Stimme.
    „Können Sie sich das nicht denken, Mia

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