Schattierungen von Weiß
Stunde lang damit beschäftigt, die Wohnung aufzuräumen, er hatte sie bis jetzt noch nicht davon überzeugen können, alles einfach stehen zu lassen.
Mittlerweile hatte die Morgendämmerung eingesetzt und Levin konnte kaum noch die Augen offen halten.
„Ich bin gleich fertig, du kannst doch schon schlafen gehen“, sie lächelte ihm lieb zu, auch sie wirkte sehr müde und erschöpft, doch er war sich nicht sicher, ob das nur an der Feier lag. Sie hatte keinen Tropfen Alkohol angerührt und er zweifelte daran, dass sie überhaupt etwas gegessen hatte.
„Nein, ohne dich gehe ich nicht“, maulte Levin und zog sie jetzt einfach mit sich. „Komm ins Bett…“
Als er sie endlich im Arm hatte, küsste er sie zärtlich auf die Stirn. „Mia, wegen meiner Eltern und der ganzen Situation…“, begann er dann.
Sofort ruckte ihr Kopf hoch, sie schaute ihn mit einer Mischung aus Unsicherheit und Angst an. „Ja?“
„Ich werde mir einen Job suchen. In irgendeinem Club oder einer Bar werden doch immer Kellner gesucht oder ich räume irgendwo Regale ein. Ich finde schon was, und zusammen mit deinem Verdienst schaffen wir das locker.“
Mia erschrak. „Aber du musst dich um dein Studium kümmern. Wenn du nebenbei arbeiten gehst, dann hast du vielleicht zu wenig Zeit“, protestierte sie.
„Andere schaffen das doch auch. Das geht schon, mach dir keine Sorgen deswegen“, versuchte er sie zu überzeugen, doch Mia schüttelte entschieden den Kopf.
„Nein, das möchte ich nicht. Ich habe heute im Café gehört, dass in dem italienischen Restaurant in der Grazstraße noch Küchenhilfen gesucht werden. Ich werde gleich morgen dort hingehen, dann kann ich nach der Schicht im Café vielleicht dort aushelfen“, Mia nickte eifrig mit den Kopf, das war doch die Lösung.
„Spinnst du? Du kannst unmöglich so viel arbeiten, das lasse ich nicht zu, mein Engel“, Levin sah sie empört an.
„Aber Levin, du hast dich doch heute mit Kai darüber unterhalten, was für wichtige Prüfungen jetzt anstehen. Ich möchte, dass du dich voll darauf konzentrierst“, Mia setzte sich auf seinen Bauch und streichelte zärtlich über seine nackte Brust.
Levin war auf der Hut, sie hatte schon längst rausbekommen, dass sie ihn leichter überzeugen konnte, wenn sie den Körperkontakt zu ihm suchte, er musste aufpassen, dass sie ihn nicht damit rumkriegte.
„Die Prüfungen schaffe ich mit links“, murrte er.
„Levin bitte… Ich… ich fühle mich sowieso schon total schlecht, weil ich an der Situation mit deinen Eltern schuld bin. Lass’ mich das machen, es… es würde mir dann leichter fallen, mit allem umzugehen“, sie wirkte so furchtbar unglücklich, Levin brach es wieder das Herz, sie so zu sehen.
„Mia, ich möchte aber nicht, dass du dich für mich krumm schuftest“, er strich ihr eine Locke hinters Ohr.
„Es ist doch nicht für immer“, sie beugte sich über ihn und küsste ihn zärtlich auf den Mund. „Bitte, Levin… Ich werde es nie zu etwas bringen, aber dir steht alles offen, und ich möchte, dass du die besten Chancen bekommst. Bitte sperre dich nicht, ich möchte dir helfen“, ihre Hände streichelten ihn weiter, glitten immer tiefer.
„Das kann ich unmöglich annehmen“, stöhnte er heiser auf.
„Doch, kannst du“, flüsterte sie an seinen Lippen.
Gleich am nächsten Tag machte sich Mia auf den Weg in das italienische Restaurant. Der Besitzer war ein langjähriger Freund ihrer Chefin, und Mia hatte Frau Heller gebeten, ein gutes Wort für sie einzulegen.
Frau Heller war sehr erstaunt darüber gewesen, dass Mia noch einen Job suchte , und zeigte sich besorgt, dass sie in Erwägung ziehen könnte, zu wechseln, doch Mia beruhigte sie und erklärte ihr, dass sie noch zusätzlich etwas suchte.
„Aber arbeite dich nicht kaputt, Mia“, hatte Frau Heller sie ermahnt. „Auch wenn du jetzt noch jung bist, so was geht ganz schön auf die Knochen.“
„Nein, nein, das ist nur vorübergehend“, hatte Mia ihr erklärt.
Die Sorge ihrer Chefin hatte sie richtig gerührt, überhaupt waren Herr und Frau Heller immer sehr nett zu ihr.
Sie atmete tief durch, als sie das Restaurant in der Grazstraße betrat. Luigi Riccone erwartete sie bereits und empfing sie mit einem strahlenden Lächeln.
„Sie interessieren sich für die Stelle als Küchenhilfe?“, kam er dann auch direkt zum Punkt.
„Ja“, nickte Mia ihm zu. „Wäre die noch frei?“
„Ja, sie ist noch frei. Ich bräuchte Sie fünfmal
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