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Schattierungen von Weiß

Schattierungen von Weiß

Titel: Schattierungen von Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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bedeuten hatte, war dies ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?
    Aufgeregt lief sie noch einmal in der Wohnung umher und kontrollierte, ob auch alles aufgeräumt und ordentlich aussah. Und sie hatte wieder einen Kuchen gebacken, jetzt wusste sie ja, dass Levins Tante den gerne aß.
    Levin hatte Irmi abgeholt, auch er war neugierig, warum sie sie besuchen wollte, aber bisher war sie noch nicht mit der Sprache herausgerückt. Von seinen Eltern hatte er jetzt schon über einen Monat nichts mehr gehört.
     
    „Hallo, Mia. Ich freue mich, Sie wiederzusehen“, begrüßte Irmi sie freundlich.
    „Hallo , Frau Will. Ich freue mich auch“, Mia reichte ihr die Hand und bat sie dann ins Wohnzimmer. „Möchten Sie eine Tasse Kaffee und etwas Kuchen?“
    „Da sage ich doch nicht nein !“
    Sie plauderten eine Weile über Gott und die Welt, Irmi erkundigte sich nach Mias Jobs und hörte aufmerksam zu, schließlich wandte sie sich dann an Levin. „Levin, ich bin nicht nur so zu Besuch gekommen“, begann sie, seine Anspannung wuchs an.
    „Und was ist dann der Grund?“
    „Du weißt, dass deine Eltern in einer Woche Silberhochzeit feiern. Ich wollte dich fragen, ob du nicht kommen willst?“
    „Bin ich denn erwünscht?“, fragte er böse.
    „Ich denke, es wäre ein guter Anlass, sich wieder zu vertragen, oder?“, sagte Irmi sanft.
    „Wie soll das gehen? Sie akzeptieren Mia nicht , oder hat sich das geändert?“
    Mia wagte kaum zu atmen, ihr wurde furchtbar schlecht. Sie wollte so gerne, dass Levin mit seinen Eltern gut auskam, sie fühlte wieder diesen großen , schweren Stein im Magen.
    „Es wäre vielleicht besser, wenn du alleine hingeh en würdest. Wenn sie sehen, dass du dich bemühst, vielleicht… vielleicht gehen sie dann auch auf dich zu“, Tante Irmi legte eine Hand auf seine. „Gib dir einen Ruck.“
    „Nein, nicht nach dem, was hier auf meinem Geburtstag gelaufen ist. Das geht jetzt nicht mehr, ich kann nicht so tun, als hätte ich ihre Worte vergessen…“, er schüttelte entschieden den Kopf.
    „Levin…“, Mias Stimme zitterte. „Hör auf deine Tante. Es sind doch deine Eltern“, sie sah ihn bittend an.
    „Nein, völlig ausgeschlossen“, Levin schüttelte den Kopf. „Entweder sie akzeptieren unsere Beziehung oder die Sache ist für mich erledigt.“
    Seine Tante sah ihn ärgerlich an. „Wenn beide Seiten stur sind, dann wird sich an der Situation nichts ändern. Und so kann es doch nicht weitergehen.“
    „Das ist nicht mein Problem. Ich habe meinen Eltern nichts getan, ich habe sie nicht gekränkt oder verletzt, wenn man mal davon absieht, dass ich meine Beziehung zu Mia nicht direkt offenbart habe. Was sie mir aber an den Kopf ge worfen haben und wie sie versuchen, mich unter Druck zu setzen, steht ja wohl in keiner Relation!“
    Levin war aufgesprungen und lief jetzt aufgeregt im Wohnzimmer hin und her. „Ich lasse mich nicht erpressen!“
    „Levin, bitte…“, Mia ging zu ihm. „Es sind deine Eltern, und sie feiern Silberhochzeit. Das ist doch ein wichtiges Fest, du musst hingehen.“
    „Nein, Mia. Das werde ich auf keinen Fall tun“, Levin nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände. „Entweder sie finden sich damit ab, dass ich mit dir dorthin komme, oder ich gehe eben nicht.“
    Er sah sie so entschlossen an, dass Mia wusste, Widerspruch war zwecklos.
    „Es ist nicht so, dass ich dich nicht verstehe, mein Junge“, Irmi ergriff wieder das Wort. „Aber mir tut das alles sehr leid. Ich hoffe mit euch, dass James und Sonj a doch noch zur Vernunft kommen“, sie seufzte und aß dann ein Stück Kuchen. „Vielleicht geschieht ja doch noch ein Wunder…“
     
     
    Doch die Hoffnung sollte sich nicht bestätigen – Levin hatte auch nichts anderes erwartet. Tante Irmis Vermittlungsversuche verliefen im Sande, Levins Eltern ließen nur ausrichten, dass sie ihn auf der Feier erwarteten und dass die Einladung Mia selbstverständlich nicht mit einschloss.
    Levin konnte seine Wut darüber nur mühsam vor Mia verbergen. Sie war mit der ganzen Situation unglücklich, auch wenn sie ihn nicht mehr zu überreden versuchte, so konnte er ihr das doch sehr deutlich anmerken.
    Und es würde wohl auch nichts bringen , auf die Feier zu gehen. Levins Wut über das Verhalten seiner Eltern würde sowieso zwischen ihnen stehen. So würden sie eben Fragen über seinen Verbleib beantworten müssen, das war aber nicht sein Problem.
     
    Doch Levin war natürlich auch neugierig, wie die Feier so verlaufen

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