Schatz, meine Hose rutscht! Wie Sie ohne Diät genussvoll abnehmen. (German Edition)
aller Stoffwechselprozesse stehen, unterteilt man in Makro- und Mikronährstoffe. Die erstgenannten sind die Grundbausteine unserer Ernährung: Kohlenhydrate, Fette und Proteine. Zu den zweitgenannten gehören die Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundären Pflanzenstoffe.
Kohlenhydrate und Fette dienen überwiegend der Lieferung von Energie. Proteine liefern vor allem die Körperbausteine, aber auch den Stoff, aus dem zum Beispiel die Hormone sind.
Die Kohlenhydrate werden je nach verzehrtem Lebensmittel in verschiedene Formen von Zucker aufgespalten: Fruchtzucker im Obst (Fruktose), Kristallzucker aus Zuckerrohr und Zuckerrüben (Saccharose) und Traubenzucker (Glucose). Unser Körper wandelt alle Formen von Zucker in Glucose um, denn das ist die Zuckerart, die vom Blut zu den Zellen transportiert werden kann. Ein Teil der Glucose wird direkt zur Energiegewinnung verwendet. Der nicht benötigte Rest wird in den Muskeln, der Leber und den Fettzellen gespeichert.
Fette sind der zweite große Energielieferant und beinhalten mehr als doppelt so viel Energie pro Gramm wie Kohlenhydrate (9,0 gegenüber 4,1 kcal/g). Zunächst liegen Fette in Form von Triglyceriden, Cholesterin und Fettsäuren vor. Um ihre Energie nutzen zu können, müssen die Fette aber zunächst von der Leber in Glucose umgewandelt werden. Die Fette dienen auch dem Aufbau von Zellmembranen. Das Cholesterin spielt dabei eine wichtige Rolle.
Unser Körper besteht zu etwa zwanzig Prozent aus Proteinen bzw. Eiweißen. Das sind komplexe Moleküle, die aus Aminosäuren aufgebaut sind. Deren Zahl kann sehr gering sein – z. B. in Peptiden, die auch als Hormon wirken können – oder auch sehr groß: In Muskelproteinen können es über 30.000 sein.
Wenn wir ans Abnehmen denken, interessiert uns natürlich, wann der Organismus Kohlenhydrate als Energiequelle verwendet und wann Fett. Grundsätzlich wird immer Glucose zur Energiebereitstellung benötigt. Zum Anfeuern quasi. Der Anteil der Glucose ist im Vergleich zum Fett jedoch gering, solange unser Puls niedrig ist. Je höher der Puls steigt, desto größer wird der Anteil an Glucose, die verbrannt wird. Ab einer gewissen Grenze (wenn über das Blut nicht mehr ausreichend Sauerstoff zu den Zellen geführt werden kann), wird nur noch Glucose verbrannt (bzw. aufgespalten). Fettsäuren können dann nicht mehr verwertet werden.
Wieviel Fett zur Energieverwertung verwendet werden kann, hängt stark davon ab, wie gut die körpereigenen Prozesse eingespielt sind. Bei einem Ausdauersportler sind sie gut trainiert. Bei einem Couch-Potato meist schlecht. Je besser also der Fettstoffwechsel funktioniert, desto effizienter kann der Körper Nahrungsfett und gespeichertes Fett verwerten. Desto leichter fällt das Abnehmen. Bei einem schlechten Fettstoffwechsel muss der Körper deutlich mehr auf Kohlenhydrate zurückgreifen. Regelmäßig überhöhte Blutzucker- und Insulinspiegel aufgrund von stark zuckerhaltigen Mahlzeiten können einer Studie zufolge auch im Ruhezustand dazu führen, dass sich der Stoffwechsel umstellt und bevorzugt Kohlenhydrate statt Fette verbrannt werden 56 . Das zeigt, dass beim Stoffwechsel Dinge grundlegend schiefgehen können.
Der Stoffwechsel jedes Menschen reagiert auf innere und äußere Einflüsse – auf Krankheiten ebenso wie auf Hunger- oder Fastenkuren. Vor allem aber lässt er sich fit machen für ein gesünderes Leben. Den Fettstoffwechsel in Form zu bringen, ist daher ein sehr erstrebenswertes Ziel. Der Ausstieg aus der Insulinschaukel ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg. Das beste Training ist aber regelmäßige Bewegung. Denn den Stoffwechsel anzuregen, heißt Energie zu verbrauchen. Worauf man dabei achten sollte, schauen wir uns später an.
Bei der Frage, wie viel wir von welchem Makronährstoff zu uns nehmen sollen, hat in den letzten Jahren ein grundsätzliches Umdenken begonnen. Früher wurde empfohlen, möglichst große Mengen an Kohlenhydraten zu sich zu nehmen und den Eiweißanteil bei nur etwa 15 Prozent zu halten. Zahlreiche Ernährungswissenschaftler propagieren mittlerweile einen deutlich niedrigeren Kohlenhydratanteil zugunsten von mehr Eiweiß. Wer sich mit Diäten beschäftigt, findet die konträrsten Empfehlungen von Low-Fat bis Low-Carb. Zwar entscheidet letztlich nur die Energiebilanz, ob man zu- oder abnimmt, man könnte also annehmen, dass die Zusammensetzung der Makronährstoffe irrelevant ist. Zahlreiche Studien haben jedoch mittlerweile
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