Schatz, meine Hose rutscht! Wie Sie ohne Diät genussvoll abnehmen. (German Edition)
Sie allerhand hilfreiche Orientierungshilfen mit: Landkarten, Reiseführer, ein Navigationssystem, Ihr Handy mit Internetanbindung, Restaurant- und Hotel- oder Campingverzeichnisse.
Ihre wichtigste Orientierungshilfe aber ist Ihr Wissen. Ihre Erfahrung sagt Ihnen, dass Sie auf Ihr Portemonnaie achten und düstere Stadtviertel meiden sollten. Sie haben gelernt, wo Sie sich vorsorglich impfen lassen müssen und in welchen Ländern Sie besser keinen ungewaschenen Salat essen. Und nicht zuletzt wissen Sie, welche Kleidung Sie einpacken müssen. Und wenn Sie es nicht auswendig parat haben, schlagen Sie es nach.
So ausgestattet kommen Sie auf Ihrer Reise an vielen Wegweisern und Werbetafeln vorbei. Ihre Hilfsmittel und Ihr Wissen helfen Ihnen bei der Beurteilung jedes einzelnen Hinweises. Manchem Hinweis folgen Sie, viele ignorieren Sie.
Erstaunlich ist, wie viele Menschen sich fehlleiten lassen, wenn es um die eigene Gesundheit geht. Das hat einen einfachen Grund: Sehr viele Menschen kennen einfachste Zusammenhänge nicht. Was passiert mit der Nahrung, die wir täglich zu uns nehmen? Was tut sich im Körper, wenn wir uns bewegen? Wie funktioniert der Fettstoffwechsel?
Jetzt wird‘s spannend: Das ist nicht der Anfang einer langen Liste an Fragen. Im Gegenteil. Wenn Sie diese drei Fragen beantworten können, haben Sie die notwendigen Orientierungshilfen, um selbstsicher die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Antworten auf die erste Frage haben Sie auf dieser Etappe bekommen. Diejenigen auf die anderen Fragen bekommen Sie im siebten Abschnitt.
Vierte Etappe –
Von Märchenerzählern, Verführern
und Scharlatanen
Auf meiner Reise durch den Dschungel der Abnehmtheorien bin ich natürlich unzähligen Diäten und ihren Vertretern begegnet. Mancher von ihnen mag noch als Märchenerzähler durchgehen. Andere sind einfach nur miese Verführer, die versuchen mit den Problemen und Sehnsüchten übergewichtiger Menschen schnelles Geld zu machen. Und dann gibt es noch die Scharlatane, die vorgeben, das Wissen mit Löffeln gegessen zu haben, sich aber nach kürzester Zeit selbst entlarven, weil sie groben Unfug erzählen.
Ärgerlich ist, dass es Otto Normalverbraucher in der Regel nicht beurteilen kann, wenn ein selbsternannter Experte mit ernster Miene und (pseudo-)wissenschaftlichen Begriffen Nonsens verbreitet. Auch das Zitieren von Studien ist alles andere als ein Beleg für die Richtigkeit einer These. Denn vielfach sind Studien von Interessensgruppen finanziert. Deren Ergebnis steht dann häufig vorher fest oder sie verschwinden in Schubladen, wenn sich das Gewünschte beim besten Willen nicht belegen lässt. Oder es werden die Ergebnisse einer Studie in Pressemitteilungen so verdreht wiedergegeben, dass die Überschrift in einer Zeitung quasi das Gegenteil aussagt von dem was nachgewiesen wurde. Denn wer macht sich schon die Mühe und beschafft sich und liest die Originalstudie?
All das gilt nicht nur für Theorien, sondern auch für Produkte und ihre vermeintlichen Eigenschaften. Um sie an den Mann und die Frau zu bringen, sind die Produktmanager mitunter gnadenlos im Erfinden von Wirkstoffen und Zusammenhängen und im Aufbieten von Menschen, die bereit sind Erfolge (gegen Geld) zu bezeugen.
8 kg in 2 Wochen
Es kommt nicht so oft vor, dass ich in einer Frauenzeitschrift blättere. Aber wenn ich eine in die Finger kriege, ergreife ich die Gelegenheit beim Schopf und lasse mich gerne entführen. Mitunter geht die Reise in eine Welt der Wunder und Märchen. So auch dieses Mal. Acht Kilo abnehmen in nur zwei Wochen. Wow, wer will das nicht. Ich bin gefesselt und will verstehen, wie das geht.
Natalie, die etwa 70 Kilo auf die Waage bringt, testet die Diät. Zwei Mal täglich steht ein Workout von je 45 Minuten auf ihrem Programm. O.k., sehr ambitioniert, wenn man nicht schon gut trainiert ist. Der Speiseplan macht wenig Lust auf das Programm. Denn nach der hohen Kunst des Genießens hört sich der nicht an. Natalie scheint das ähnlich zu sehen. Die Note für den empfohlenen Hühnchensalat: drei minus.
Der Artikel zieht sich in die Länge und meine Gedanken wandern ab. Zunächst einmal billige ich dem Personal-Coach, der seine tolle Diät präsentiert, zu, dass Natalie zwei Kilo allein durch Wasserverlust verliert. Ein Kilogramm Körperfett speichert 7.000 Kilokalorien. Sechs Kilogramm Fett sind dann 42.000 kcal. Mal angenommen man spart sich mit diesem mit kulinarischen Highlights gespickten
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