Schatzfinder

länger. Vielleicht warten die größten Schätze auf uns erst nach der großen Abschlussparty.
    Für die meisten Menschen wäre es bereits eine grandiose Entdeckung, dass es ein Leben vor dem Tod gibt. Aber womöglich werden wir eines Tages auch begreifen können, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Durch die Theorie der Quantenmechanik, die wir vor ungefähr 100 Jahren begonnen haben zu denken, haben wir ja auch plötzlich begriffen, dass Energie und Materie ein und dasselbe sind, nur eben in unterschiedlichen Zuständen. Genauso wie Wasser mal in flüssigem Zustand, mal in fester Form als Eis und mal in gasförmigem Zustand als Dampf existiert. Eine Entdeckung, die vor Niels Bohr, Albert Einstein und Max Planck undenkbar war.
    Einstein hat einmal Prüfungsaufgaben an seine Studenten verteilt. Als diese sich die Aufgaben angeschaut haben, trauten sieihren Augen kaum: »Aber, Herr Professor, das sind doch dieselben Fragen wie beim letzten Mal.« »Ja«, antwortete Einstein, »die Fragen sind dieselben, aber die Antworten haben sich geändert.«
    So stellt sich die Frage, ob wir Menschen sind, die spirituelle Erfahrungen machen, oder Geistwesen, die menschliche Erfahrungen machen.
    Vielleicht ist es ja mit einem Menschen genauso: Vielleicht entdecken Wissenschaftler eines Tages, dass unser Geist mal in der einen Form existiert, die wir »Leben« nennen und die durch Zeugung und Tod begrenzt ist, und anschließend in einer anderen Form, die wir noch nicht kennen. Und womöglich gab es uns bereits in einer anderen Form, die wir vor unserer Zeugung angenommen hatten. So stellt sich die Frage, ob wir Menschen sind, die spirituelle Erfahrungen machen, oder Geistwesen, die menschliche Erfahrungen machen. Aber das ist eine andere Geschichte, die ein andermal erzählt werden soll …
    Jedenfalls: Wenn das so wäre – und in Ermangelung gegenteiliger Hinweise sollten wir pragmatischerweise davon ausgehen –, dann würde es wenig Sinn machen, bei unserem Tod die Menschen einen Tag lang rumheulen zu lassen. Insofern war ich schon immer der Meinung, dass mein Tod einmal ein fröhliches Abschiedsfest werden sollte – »Schiri-Karl« ist da mein Vorbild.
    Aber bitte begreifen Sie, dass Sie dann vor Ihrem Tod auch so leben sollten, dass die Menschen Sie bei Ihrem Tod hochleben lassen und auf Ihr Leben lachend anstoßen. Dann wäre Ihr Leben ein Schatz für alle Menschen, die ihn gefunden haben.

    Liebe Leserin, lieber Leser,
    wenn Ihnen der eine oder andere Satz gefallen hat, dann entschuldige ich mich dafür. Wenn es dagegen Sätze gab, von denen Sie sagen, der hat mich geärgert, provoziert, der hat mir das Gefühl gegeben, nicht glücklich zu sein, der hat mir gezeigt, dass ich nicht der bin, der ich sein will, dann waren das die Sätze, die ich Ihnen schreiben wollte, und ich bedanke mich für das konstruktive Auseinandersetzen mit dem Text und mit Ihnen selbst.
    Nehmen Sie nicht mich, nicht meine Art zu leben zur Diskussion, sondern vielmehr das, was es bei Ihnen ausgelöst hat. Ich bin weder wichtig noch ein gutes Vorbild. Glauben Sie nicht, dass ich, der Sie zu inspirieren versucht, mühelos mit den beschriebenen Worten und Sätzen lebe, die möglicherweise Ihre Zustimmung finden. Meine Lebenskurve hat große Ausschläge in alle Richtungen, und somit bleibt mein Leben weit hinter Ihrem zurück. Wäre es aber anders, so hätte ich diese Worte nie schreiben können.
    In aufrichtiger Dankbarkeit freue ich mich auf eine Buchrezension von Ihnen oder den Dialog unter [email protected].

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    ISBN der Printausgabe: 978-3-593-39831-0
    ISBN der EPUB-Ausgabe: 978-3-593-41941-1
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