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Schau mir ins Herz

Schau mir ins Herz

Titel: Schau mir ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daphne Hope
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mich als jemand aus, der ich nicht bin.“
    Der Mann mit dem Bart starrte sie an. Er war im Begriff gewesen, seine Strafpredigt fortzusetzen, doch nun sah er aus wie eine Figur auf der Filmleinwand, wenn der Ton abgedreht war. Seine Lippen bewegten sich stumm.
    Dann ging er hinüber zur Fahrerseite, schlug Nicolas auf die Schulter und brach in brüllendes Gelächter aus.
    „Sie sind ein Zauberer, mein Freund. Wo haben Sie sie gefunden? Nein, sagen Sie nichts. Sie haben irgendeine Beschwörung gemurmelt, und voilà, da war sie, unsere Hauptdarstellerin.“
    Carol zuckte zusammen. „Ich bin keine Schauspielerin“, protestierte sie.
    Nicolas lächelte. „Beinahe“, sagte er zu Varelle gewandt.
    „Jedenfalls fand ich sie an einem verzauberten Ort, in der Nähe der Kalypso-Grotte. Und ich dachte auch erst, sie sei Madrilena. Als sie sich der Villa näherte, war ich mir nicht sicher, aber als sie in Ta Dentellas Haus stand und diesen Brautschleier trug, fiel ich tatsächlich auf die Ähnlichkeit herein.“
    Darum also hatte er sie so durchdringend gemustert. Nicht weil er sich von ihr angezogen fühlte, sondern weil sie aussah wie jemand anderes.
    „Nun verstehe ich auch, wieso Sie sich im Haus der alten Frau wie ein Verrückter aufgeführt haben“, sagte sie. „Aber ich habe keine Ahnung, was ich hier soll, und wenn Sie glauben, die Hauptrolle in diesem Film ließe sich mit mir besetzen, sind Sie verrückter, als ich dachte. Ich bin keine Schauspielerin. Meine Stimme ist anders. Und ich reise morgen ab. Ich kann Ihnen nicht helfen.“
    Beide Männer sahen sie an. Nicolas mit einem anerkennenden Lächeln, Varelle abschätzend.
    „Wer ist sie überhaupt?“, fragte der Regisseur. „Ich würde mich an sie erinnern, wenn sie bei den Komparsen gewesen wäre. Dieses Haar – nun ja, wir werden es färben müssen. Oder …“ Er drehte sich um und brüllte: „Kate! Eine dunkle Perücke. Und ein bisschen dalli, wenn ich bitten darf. Glattes Haar, wie bei Madrilena. Und sag Antonio, dass alles in Ordnung ist.“ Er wandte sich wieder zu Nicolas, der im Begriff war, aus dem Wagen zu steigen. „Nick, mein Freund, wie heißt sie?“
    „Sie haben versprochen, mich zurückzubringen“, mischte Carol sich ein. „Mein Bruder wird schon Suchtrupps nach mir ausgeschickt haben.“ Aber als Nicolas ihr die Hand hinhielt, um ihr aus dem Auto zu helfen, ergriff sie sie.
    „Erlauben Sie mir zuvor, Sie mit Monsieur Georges Varelle bekannt zu machen“, sagte er. „Er ist der Regisseur vieler erfolgreicher Filme. Monsieur Varelle, dies ist Miss Goodwin. Ihr Vorname ist Carol, obwohl ich finde, Kalypso passt besser zu ihr.“
    „Monsieur Varelle.“ Carol schenkte Nicolas keine Beachtung. „Es tut mir leid, aber ich bin nicht die Richtige für diesen Job. Wirklich nicht.“
    Sie hätte genauso gut ein zwitscherndes Vögelchen sein können, dem Eindruck nach zu urteilen, den ihre Worte auf den Regisseur machten. Varelle musterte sie mit schräg gelegtem Kopf.
    „Gute Figur“, sagte er. „Und ungefähr die gleiche Größe. Nichts, worüber wir uns Sorgen machen müssten bei den Totalaufnahmen. Die meisten Szenen der Trauung werden sowieso von hinten gedreht. Die Nahaufnahmen können wir auf ein Minimum reduzieren. Und die Hochzeitsfeier ist im Kasten. Ja, mein Freund, es wird gehen mit ihr, da bin ich sicher.“
    Carol wandte sich zu Nicolas. „Sagen Sie ihm, dass ich es nicht tun werde. Egal, was er von mir will.“
    Sie hatte die Stimme erhoben, und diesmal schien Varelle sie zu hören, denn er sah sie verblüfft an.
    „Nick, mein Lieber, Ihr Schützling will nicht mitmachen. Wieso? Erzählen Sie mir nicht, dass Sie sie hergebracht haben, ohne ihr zu sagen, warum.“ Er schüttelte den Kopf und sprach Carol zum ersten Mal direkt an.
    „Miss Goodwin, was müssen Sie von mir denken? Dass ich genauso ungehobelt bin wie Nick? Das werde ich ihm nie verzeihen. Kommen Sie, Sie müssen sich setzen.“ Er klatschte in die Hände und rief: „Bringt ein paar Stühle. Ihnen ist bestimmt heiß, und Sie haben Durst. Und was zu trinken. Und Eis. Hier, nehmen Sie Platz.“ Und als Carol erneut protestieren wollte: „Erlauben Sie mir wenigstens, Ihnen eine Zitronenlimonade anzubieten.“
    Es war wie auf einer Bühne. Ein Mann brachte drei zusammenklappbare Stühle, ein anderer ein Tablett mit drei hohen Gläsern. Varelle reichte ihr eines und das zweite Nicolas, dann setzte er sich.
    „So ist es besser. Nun können wir uns gemütlich

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