Schauspieler küssen anders (German Edition)
Film ausgestattet hat?“
Ich war überrascht. „Das hat sich schon rundgesprochen?“
„Michael Doolin ist ein Freund von mir“, sagte Cathleen und war auf einmal nicht mehr ganz so schnippisch. „Er sagte, Sie hätten großartige Arbeit geleistet. Haben Sie eine Mappe gemacht, die Sie vorzeigen können?“
Ich nickte. Und sobald der Film auf DVD erschien, hätte ich ein Video.
„Ich hätte was für Sie. Robert hat bereits das Drehbuch. Die Vorbereitungen fangen in einem halben Jahr an, sobald ich diesen Film hier abgeschlossen habe – inklusive DVD und Urlaub. Ich schicke Ihnen auch ein Drehbuch und Sie reichen mir Ihre Ideen ein. Dann sehen wir weiter.“
Als wäre es abgemachte Sache. Aber da Robert anscheinend auch Interesse hatte, nickte ich und bedankte mich artig. Ob ich unter Cathleen Silversteen arbeiten wollte, wusste ich wirklich noch nicht. Robert wurde unterdessen von anderen Anwesenden in Beschlag genommen. Jeder hier wollte wenigstens ein paar Minuten in seiner Nähe sein. Ich ja auch. Deswegen war ich es nach weiteren zwei Stunden leid. Ich verabschiedete mich von Melissa und rief mir ein Taxi zum Hotel. Allerdings vom Hintereingang. Die ganzen Fans konnte ich nicht noch einmal ertragen.
Noch während ich draußen wartete, gesellte sich Robert zu mir.
Ich schielte nach seinen Bodyguards. Guy winkte mir aus einem Abstand von zwanzig Metern zu. Also würde er dort stehen bleiben und uns ein paar intime Minuten gönnen.
Robert stützte seine Hand an dem Schild neben meinem Kopf ab und fragte anzüglich: „Ist noch ein Platz im Taxi frei?“
„Ich weiß nicht. Mein Freund ist sehr eifersüchtig. Er könnte gewalttätig werden, wenn er mich mit einem anderen sieht.“
Das war eine Anspielung auf seine Rolle als Kevin, der seiner Frau ein Veilchen verpasst hatte.
Robert zog seine Augenbrauen hoch. „So einen Kerl sollten Sie sofort verlassen, Miss. Wissen Sie was, ich nehme Sie in meiner Limousine mit.“
Prompt kam in diesem Moment ein schwarzer Bentley angefahren.
„Reißen Sie immer so die Frauen auf, Mr. Faulkner?“, fragte ich, als auch noch der Beifahrer ausstieg und uns die Türen zum Rücksitz aufhielt.
„Immer. Mit einer Limo und einem Tanz.“
Aus den Augenwinkeln, sah ich Guy wieder im Kino verschwinden.
Ich kletterte hinein und setzte mich entgegen der Fahrtrichtung. „Okay. Ich habe angebissen. Wenigstens ergibt sich dadurch nicht die Frage zu dir oder zu mir.“
Robert grinste und setzte sich mir gegenüber. Ich hatte das Gefühl, dass er heute Abend zu tief ins Glas geschaut hatte. Wie gut, dass die Trennscheibe zum Fahrer geschlossen war.
„Habe ich dir schon gesagt, dass du heute Abend wunderschön bist?“, fragte er. „Das Kleid steht dir.“ Sein Fuß tastete nach meinem Bein.
Mein Herz begann zu klopfen. „Hat die Blonde mit den Ballons dich freiwillig gehen lassen?“, versuchte ich abzulenken.
„Ich habe ihr erklärt, ich müsse für kleine Jungs. Stell dir vor: Sie wollte doch tatsächlich mitkommen.“
Ich kicherte. „Sag nicht, du wunderst dich darüber.“
Er seufzte. „Immer noch nicht eifersüchtig.“
„Ich kann es Dumpfbacke nicht verdenken.“ Ich saß allein mit dem schönsten Mann Londons in einem dunklen Auto auf dem Weg zu seinem Hotelzimmer. Ich konnte es mir erlauben, die Blondine zu bedauern.
Robert streifte seinen Schuh ab und fuhr mit seinem besockten Fuß unter meinen bodenlangen Rock. Mir wurde heiß und schwummerig.
„Ist die Trennscheibe eigentlich schallisoliert?“, fragte ich mit zittriger Stimme.
„Wieso?“
„Weil ich gleich bestimmt laut stöhne und das wäre äußerst peinlich.“
Robert lachte leise.
Das Taxi hielt an. „Mist“, schimpfte er und schlüpfte wieder in seinen Schuh.
Im Hotel angekommen, trennten wir uns. Ich wollte aus diesem Kleid raus und duschen. Robert würde in seiner Suite auf mich warten.
Eine Dreiviertelstunde später schlich ich über den Flur, als jemand aus dem Schatten trat.
„Mein Gott, Melissa!“, rief ich und presste eine Hand auf mein Herz, das so schnell galoppierte, als wolle es meinen Brustkorb verlassen. „Was soll das?“
„Sieh dir das an“, fauchte sie und hielt mir ihr Blackberry unter die Nase.
Ich machte einen Schritt zurück, damit ich überhaupt etwas erkennen konnte, und nahm das Teil in die Hand.
Ein YouTube-Video. Definitiv. Na und? Es war dunkel darauf, man hörte Wasser plätschern, Autoverkehr und konnte außer ein paar gelblichen Laternen und
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