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Schauspieler küssen anders (German Edition)

Schauspieler küssen anders (German Edition)

Titel: Schauspieler küssen anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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saßen wir drei Stunden zusammen, recherchierten Farben, diskutierten über Sets und den historischen Hintergrund des Drehbuchs. Ich hatte alles andere vergessen und freute mich richtig über die weitere Arbeit.
    Nur als sich die anderen verabschiedet hatten und David mich zu einem Glas Wein an die Bar bat, kam mein neu erwachtes Misstrauen ihm gegenüber wieder hoch.
    „Europa? Erzähl mir, wie es war“, forderte er mich auf, nachdem wir beide einen Sauvignon vor uns stehen hatten.
    „Traumhaft und anstrengend“, antwortete ich ehrlich.
    Ehe er auf die Idee kam zu fragen, mit wem ich die Reise unternommen hätte, begann ich über sämtliche Bauwerke und Sehenswürdigkeiten zu plappern.
    Er schien gar nicht zugehört zu haben, denn er musterte mich weiterhin. „Du siehst wirklich toll aus. Triffst du dich noch mit Alec?“
    „Nein. Er hat seine Bücher abgeholt, wir haben uns normal unterhalten, und seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört.“
    „Mh, und Robert Faulkner? Triffst du dich mit ihm?“
    Ich bemühte mich, nicht rot zu werden und sagte so beiläufig wie möglich: „Ja. Wir verstehen uns wirklich gut.“
    „Lisa, es tut mir leid, aber“, David rückte ein wenig näher und ergriff meine Hand, „Robert Faulkner hat, wie es scheint, eine Frau. Man weiß noch nichts genaues, aber ich kann dir aus Erfahrung sagen, er ist tatsächlich der Herzensbrecher, als den die Presse ihn darstellt.“
    „Ach“, sagte ich nur und unterdrückte ein Grinsen.
    „Ja. Es würde mich auch nicht wundern, wenn er mehrere Eisen im Feuer hätte. Ich sähe es nicht gern, wenn du wieder verletzt würdest.“
    „David, an Alecs und meiner Trennung war ich nicht unschuldig“, wandte ich ein.
    „Aber Robert Faulkner ist ein anderes Kaliber als der ruhige, bodenständige Alec. Du darfst ihm nicht trauen. Er würde alles versprechen, um eine Frau rumzukriegen.“ Davids Stimme wurde immer eindringlicher. „Du bist viel zu gut für ihn. Lass dich bloß auf nichts ein.“
    Ich versuchte ihm meine Hand zu entziehen. Er hielt sie fest.
    „Hat er dich schon in sein Haus eingeladen?“
    „Ja.“
    „Du darfst diese Einladung keinesfalls annehmen“, forderte David bestimmt.
    „David, ich war schon da.“ Ich konnte den Ärger nicht mehr ganz aus meiner Stimme raushalten.
    David sah entsetzt aus. „Ist dir etwas geschehen? Ich meine … hat er … äh … versucht, dich zu … hat er dir Gewalt angetan?“
    Ich funkelte ihn wütend an. „Natürlich nicht. Wir haben Wein getrunken und uns nett unterhalten. Wir verstehen uns wirklich gut.“
    Davids Gesichtsausdruck wurde überheblich. „Ja, und dann bittet er dich, sein Haus einzurichten und ihm die persönliche Note zu verleihen. Wenn du dann jeden Tag da bist, wird er irgendwann eine Gelegenheit finden, solltest du dich bis dahin seinem Werben widersetzt haben.“
    Mein Kiefer verkrampfte. Er sah es.
    „Glaub mir, Lisa. Frag Estelle Brown. Sie war Set Decorator im Film Lucky Guy. Sie hat Robert zwar nicht angezeigt, aber er hat eine Menge Geld bezahlt, damit sie nicht an die Öffentlichkeit geht.“
    „Das ist doch Unsinn“, sagte ich.
    „So, findest du? Oder die Szenenbildnerin aus Sunnyboy , die hatte, nach einem Aufenthalt in Faulkners Haus, auf einmal einen Porsche vor der Tür.“
    Ich starrte ihn sprachlos an.
    „Bitte, Lisa, tu mir den Gefallen, lass es nicht so weit kommen. Du hast erst eine Krise hinter dir. Ich könnte es nicht ertragen, dich noch einmal so leiden zu sehen. Du weißt, dass du immer auf mich zählen konntest. Auch jetzt noch. Ich bin immer für dich da. Und ich bin glücklich, dass wir im nächsten Film wieder zusammenarbeiten.“
    Er rutschte noch näher. Ich fühlte mich immer unbehaglicher.
    „Lisa …“
    „David, ehe wir weitermachen oder ich einen Vertrag unterzeichne, sollte ich vielleicht etwas klarstellen“, sagte ich und war froh, dass meine Stimme fest klang. „Ich möchte keine Annäherungsversuche. Wenn du in dieser Art interessiert bist, vergessen wir lieber die Sache und ich suche mir ein neues Projekt.“
    Einen Augenblick lang glaubte ich, so etwas wie Wut in seinen Augen funkeln zu sehen. Doch dann blinzelte er und sah nur noch betroffen aus.
    „Natürlich nicht, Lisa. Entschuldige. Bitte, mach den Film. Ich werde nichts tun. Ich verstehe, dass du noch nicht so weit bist. Es war ja auch eine harte Zeit. Ich wollte nur, dass du dich von Faulkner fern hältst und weißt, dass ich immer dein Freund sein werde.“
    Ich

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