Schauspieler küssen anders (German Edition)
schluckte.
Als ich wieder in die Küche kam, hatte Robert schon eingedeckt.
„Das sieht wunderbar aus“, sagte er und schnupperte an den Wraps, die ich vorbereitet hatte. „Morgen bin ich mit Kochen dran.“
Ich schwieg und trank einen Schluck Wasser.
„Was ist?“, fragte Robert und legte seinen Wrap zurück auf den Teller.
„Ich weiß nicht … geht das nicht ein wenig zu schnell?“, fragte ich zögernd.
„Was?“
„Na, das mit uns.“
Robert schwieg und sah mich an. Ganz langsam zauberte er ein Lächeln auf sein Gesicht, das mich schmelzen ließ. „Lisa, ich habe so lange auf dich gewartet. Mir kann es nicht schnell genug gehen.“
Ich fühlte, wie mir heiß wurde. „Ich fühle mich ein wenig überrumpelt.“
„Möchtest du mich morgen nicht sehen?“
„Doch!“, sagte ich prompt.
Er zuckte sorglos die Schultern. „Dann verstehe ich das Problem nicht.“
Ich verstand es auch nicht mehr. Wir aßen unsere Wraps und ich erzählte Robert vom Telefonat mit meiner Mutter.
„Übrigens, meinst du, Rachel könnte mir ein Autogramm für meinen Neffen Billy geben? Er hat am Sonntag Geburtstag und ich würde ihn gern gebührend beeindrucken.“
„Klar. Ich kann dir auch noch eines der neuen T-Shirts besorgen.“
„Das wäre ja super. Damit wäre ich die beste Patentante der Westküste.“ Ich strahlte.
Robert sah mich gebannt an. „Jedes Mal, wenn du so lächelst, ist es, als würde die Sonne aufgehen.“
Ich wurde rot.
„Wie wird deine Mutter auf mich reagieren?“, fragte er beiläufig.
Ich biss mir auf die Unterlippe und die wohlige Hitze verschwand schlagartig und machte einer lähmenden Kälte Platz.
„Du hattest nicht vor, mich mitzunehmen, sehe ich das richtig?“, fragte er. Ein merkwürdiger Unterton schwang in seiner Stimme mit.
War er etwa wütend?
„Robert …“
„Liegt es daran, dass du noch immer glaubst, ich meine es nicht ernst? Oder weil ich jünger bin als du?“ Er war wütend. Und er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Zumindest teilweise.
Außerdem wollte ich keinesfalls, dass er den Rest erfuhr. Ich entschied mich, eine ungefährliche Variante zu erklären.
„Robert, meine Mutter hing sehr an Alec. Wenn ich ihr ein Jahr nach der Tragödie schon einen neuen Mann präsentiere, hält sie mich für ein lockeres Flittchen.“
Er sah nicht überzeugt aus. Ich konnte es ihm nicht verdenken. Ich fühlte mich auf einmal ganz mies.
„Niemand, der dich kennt, hält dich für ein Flittchen“, sagte Robert entschieden.
Darauf würde ich nicht wetten.
„Wolltest du ihr überhaupt von uns erzählen?“, hakte er nach.
„Nein“, sagte ich entschlossen. „Ich wollte uns noch ein wenig für uns behalten und Zeit lassen, ehe ich dich mit anderen teilen muss.“
Er sah mich aus zusammengekniffenen Augen an.
Ich musste die Sache anders angehen. „Was glaubst du, geschähe, wenn ich dich am Sonntag mitnähme?“, fragte ich rundheraus.
„Ich würde deine Familie kennenlernen?“
„Du würdest der Mittelpunkt sein“, korrigierte ich. „Mit Sicherheit sind ein paar von Billys Freunden da, bestimmt sogar schon zwei oder drei Mädchen. Dann werden meine Schwestern da sein, Melanies Schwiegermutter, meine Eltern. Und ich bringe Robert Faulkner mit. Was glaubst du, wie sie alle reagieren?“
Roberts Gesicht wirkte unsicher.
„Genau“, sagte ich in einem Tonfall, mit dem ein Anwalt einen verbalen Erfolg verbucht. „Billy, das Geburtstagskind, würde unbeachtet in die letzte Reihe gedrängt werden. Robert, ich stelle dich allen vor, aber nicht an Billys großem Tag. Und ich möchte unsere Beziehung wirklich lieber noch ein wenig geheim halten. Nicht, weil ich dir nicht traue, sondern weil du zu bekannt bist und ich die Presse scheue. Das verstehst du doch sicher?“
Robert nahm meine Hand und drückte sie an seine Wange. „Natürlich. Aber du wirst noch feststellen, dass ich sehr eifersüchtig und besitzergreifend sein kann. Zumindest, was dich anbelangt.“
„Ich lass es drauf ankommen“, sagte ich lächelnd.
Robbie Williams Bodies erklang. Ich sah Robert erschrocken an. Es war neun Uhr durch. Ich hatte bei Anrufen um die Uhrzeit immer Angst, es habe einen Unfall gegeben.
„Das ist bestimmt Melissa“, beruhigte er mich und fischte in seiner Hosentasche nach dem Handy. „Das kommt schon mal vor, wenn sie kurzfristig noch einen kleinen Nebenjob für mich ergattert hat.“
„Nebenjob? Du meist wohl ein Interview oder Fotoshooting.“
Er hatte
Weitere Kostenlose Bücher