Schauspieler küssen anders (German Edition)
in mein Wohnzimmer.
„Oh bitte“, stöhnte Robert, als er sah, was ich eingeschaltet hatte. „Ich habe jetzt noch taube Ohren.“
Ich überspielte meine Verlegenheit. „Wenn die Zuschauer bei diesem Anblick schon ausflippen, was würden Sie tun, wenn sie dich in Badehosen sähen?“
„Ich will es lieber gar nicht wissen“, sagte Robert, ließ sich neben mich fallen und nahm mich in die Arme.
„Es ist gut, bei dir zu sein, Sonne“, sagte er und begann mich zu küssen. Ich konnte nicht anders, aber der Robert im Fernsehen lenkte mich von dem Robert neben mir ab.
Er spürte es sofort. Er war schrecklich sensibel, was meine Stimmungen anbelangte. „Sonne, wenn du jedes Mal so scheu bist nach einem meiner Auftritte, sage ich alle Fernsehshows ab.“
Ich lachte und befreite mich aus seiner Umarmung. „Du kannst mir nicht drohen, Robert.“
„Wieso nicht? Erscheine ich nicht einschüchternd genug?“ Er setzte ein wütendes Gesicht auf.
Ich kicherte. „Ich könnte den Spieß umdrehen.“
Seine Maske schwand und er sah mich irritiert an. „Inwiefern?“
„Ich könnte dir drohen, sämtliche Einladungen von David anzunehmen.“
Diesmal war Roberts wütendes Gesicht echt. „Das würdest du nicht.“
Ich lächelte. „Nein, genauso wenig, wie du Fernsehauftritte absagen würdest.“
„Das täte ich, wenn ich wüsste, dass sie dich so arg belasten.“ Es schien ihm durchaus ernst damit.
Ich zog sein Gesicht zu mir herab und küsste ihn.
„Tu das nicht. Ich bin nur albern und eingeschüchtert“, flüsterte ich.
„Das bin ich auch jedes Mal, wenn ich dahin muss. Es ist alles andere als angenehm so angeschrien zu werden.“
Das konnte ich durchaus verstehen. „Soll ich dir das Essen warm machen?“, fragte ich ablenkend.
„Nein. Ich habe schon was nach der Show bekommen. Komm her.“
Er zog mich auf sich und küsste mich. Vorsichtig, weil er nicht wollte, dass ich wieder Krämpfe bekam, aber ich überzeugte ihn und er antwortete heiß und leidenschaftlich.
Ich fühlte seine Hände über meinen Rücken hinunterwandern, an der Taille, an meinen Seiten nach oben, die Daumen dicht unter …
In diesem Moment klingelte es an meiner Haustür Sturm.
Wir erstarrten und sahen uns an. Dann zog er mich wieder an sich. „Lass es klingeln“, knurrte er.
Aber an der Haustür klingelte es wieder. Ich konnte es nicht länger ignorieren und löste mich von ihm.
Aber ich zögerte noch, ehe ich zur Tür ging. „Willst du dich vielleicht verstecken? Was, wenn es Peggy ist?“
Robert zog eine Grimasse, stand aber auf und verschwand im Büro.
Es war nicht Peggy, es war meine Schwester Stephanie.
Ich erstarrte.
„Was willst du hier?“
„Begrüßt man so seine Schwester?“, fragte sie und spazierte an mir vorbei ins Wohnzimmer.
„Ich war lange nicht mehr hier und dachte, ich schau mal vorbei. Oh, du guckst dir Robert Faulkner bei Ellen an!“
Ganz selbstverständlich, als käme sie jede Woche und nicht nur einmal im Quartal, ließ sich Stephanie mit Blick zum Fernseher auf der Couch nieder.
„Gott, ist der süß!“, seufzte sie.
Ich betete, dass Robert das im Büro nicht hörte.
„Wann stellst du mich ihm vor?“, fragte Stephanie.
„Bist du deswegen hier?“
„Unter anderem. Ich wollte dich bitten, dir die Räume anzusehen, die ich für eine Praxis mieten möchte. Es gibt einfach niemanden mit deinem Geschmack. Kann ich mal mit auf deine Arbeit kommen? Könntest du mir alles zeigen? Mum hat erzählt, du hast ein Angebot für ein weiteres Filmprojekt?“
Waren die Wände gut genug isoliert?
„Äh … ja.“
„Super. Wieder mit Robert Faulkner?“
„Dreht sich bei dir alles um ihn?“, fragte ich leicht genervt.
„Oh bitte, gönn mir ein wenig Spaß. Ich habe nichts, außer den Träumen von dem perfekten Mann“, jammerte Stephanie wehleidig. „Du weißt genau, dass ich dich immer um Alec beneidet habe, um das, was ihr zusammen hattet.“
Bitte, bitte, Wände, seid isoliert.
„Ich weiß nicht, ob du es schon mitbekommen hast“, sagte ich mit trockener Kehle, „Alec und ich sind geschieden.“
„Weiß ich doch. Aber trotzdem wart ihr ein Traumpaar wie Romeo und Julia. Ich sage mir halt, euer beider Schicksal ist ähnlich. Ihr seid nicht tot, aber getrennt.“
Die Haustürklingel rettete mich oder Stephanie. Je nachdem.
Diesmal war es tatsächlich Peggy. Ihre Augen leuchteten vor Neugierde. „Hi Lisa, entschuldige die späte Störung, aber ich bin für den Kindergarten
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