Schauspieler küssen anders (German Edition)
geduscht und fertig angezogen in der Küche saßen, erzählte ich ihm von meiner Verabredung mit Alec. Wie ich es vorausgesehen hatte, zog er eine Grimasse.
„Ich werde mir anhören, was er zu sagen hat. Das wird bestimmt nicht allzu spät werden“, erklärte ich ihm. „Anschließend komme ich zu dir. Wenn dir das recht ist.“
Er nickte nur.
„Wirst du … wirst du ihm das erzählen?“ Er stocherte angestrengt in seinem Müsli.
Erschrocken sah ich auf. Woher wusste er …? Aber nein, beruhigte ich mich schnell. Ich wusste jetzt, was er mit das meinte.
„Ich wüsste nicht, dass es ihn etwas anginge“, sagte ich so ruhig wie möglich, obwohl meine Hand, die den Müslilöffel hielt, zu zittern begann.
Robert sah es und nahm sie liebevoll in seine linke. Er dachte offensichtlich an meine Krankheit. Ich nicht.
„Hey, das kriegen wir auch noch hin.“
Ich nickte. Schon möglich. Trotzdem zermürbte es mich.
Ich wollte die Stimmung nicht noch mehr ruinieren und wechselte das Thema.
„Was musst du heute noch tun?“
„Wir drehen eine Liebesszene. So was mache ich gar nicht gerne.“
„Warum?“, fragte ich neugierig. „Du darfst mit Genehmigung hübsche Frauen küssen. Ich fände das toll.“
„Lügnerin. Ich kann mich gut an deine Reaktion erinnern, als ich dich das erste Mal geküsst habe. Ich glaube, du warst kurz davor, mir eine Ohrfeige zu verpassen.“
„Vielleicht küsst du nicht gut.“
Er stützte sein Kinn auf der Handfläche ab und betrachtete mich versonnen.
„Ich habe zu Hause in der Vitrine den MTV Award für den besten Kuss stehen. Und habe vier andere damit ausgestochen.“
„Angeber. Ich habe von meiner Schwester die goldene Klobürste für die beste Einrichtung ihres Badezimmers verliehen bekommen.“ Ich war auch die einzige Nominierte gewesen, wie er sich wohl denken konnte.
Robert lachte laut auf. „Die stellen wir neben meine Trophäe in die Vitrine. Gratulation. Da fällt mir ein, was machst du als Nächstes?“
Ich sah ihn erstaunt an. „Was meinst du?“
„Ich habe ein paar Angebote für Dreharbeiten hier in L.A. zwischen denen ich wählen kann. Ich muss mich in den nächsten drei Wochen entscheiden. Meine Manager und mein Agent haben mir was rausgesucht.“
„Oh. Deine Manager.“
Das war eine Sache, über die ich mir noch gar keine Gedanken gemacht hatte. Natürlich hatte Robert Manager. Sogar mehr als einen. Und die wollten ihren Klienten bestmöglich verkaufen. Was würden sie zu einer Frau in mittleren Jahren sagen, die ihr Star anschleppte?
„Ja, Jim liegt mir dauernd in den Ohren wegen einer Liebeskomödie mit Miley Cyrus. Auch hier in L.A., um mein Image als Teenie-Idol zu festigen.“
Oh oh. Da passte ich absolut nicht ins Bild. Ich biss mir auf die Unterlippe.
„Ich mag kein Teenie-Idol mehr sein. Aber wenn ich dadurch weitere drei Monate in der Stadt wäre, könnten wir uns täglich sehen.“
„Ich weiß aber noch nicht, an welchem Projekt ich als nächstes arbeite“, sagte ich zögernd. „David hat mir zwar das Drehbuch für seinen nächsten Film gegeben und angeboten mitzuwirken, aber in den letzten drei Wochen hat er nichts mehr erwähnt.“
Er sah mich erstaunt an. „Ach, ich dachte du machst mein Haus?“
„Was?“
„Na ja“, er grinste verlegen. „Auch wenn es anfangs nur eine Anmachmasche war, finde ich den Grundgedanken eigentlich richtig gut. Ich fände es schön, wenn du ein wenig von dir bei mir miteinbringen würdest.“
Ich wurde rot. „Danke.“
Er sah aus dem Fenster auf die Straße hinunter.
„Du könntest auch bei mir einziehen. Das würde mir noch viel besser gefallen.“
Jetzt sah ich bestimmt aus wie eine Tomate.
Er wandte sich um und sah mir in die Augen. „Zieh bei mir ein, Lisa. Wäre es nicht schön, jeden Morgen gemeinsam zu frühstücken?“
„Du frühstückst ja gar nicht“, erwiderte ich matt.
„Sonst schon. Eigentlich bin ich eher der Eier-Schinken-Typ.“
„Wow. Ein richtiger Kerl!“
Er grinste breit. „Sobald du bei mir eingezogen bist, mache ich dir mal ein richtiges Frühstück.“
„Wenn ich jeden Tag Eier und Speck essen würde, hätte ich nicht nur sieben Kilo zu viel.“
„Du hast nicht ein Kilo zu viel. Du bist genau richtig, wie du bist.“
Ich zweifelte zwar weiter daran, aber es war nett, dass er das sagte. „Wie süß!“, rutschte mir prompt heraus.
Er hielt mitten in der Bewegung, die Müslischale in die Spülmaschine zu räumen, inne. „Was hast du gerade
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